Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, eine Antwort auf die Frage zu finden, welche Informationen Startups für den erfolgreichen Aufbau von Unternehmensreputation kommunizieren sollten. Die Arbeit soll dabei nicht nur wissenschaftlichen Mehrwert, sondern auch für die Praxis relevante Erkenntnisse liefern. Damit können Startups Handlungsempfehlungen an die Hand gegeben werden, die diese für den Aufbau einer positiven, glaubwürdigen Reputation in ihrem relevanten Marktumfeld nutzen können.
Die Forschung hat sich in der Vergangenheit dem Thema Unternehmensreputation ausführlich, oft mit Fokus auf etablierte Unternehmen, gewidmet und die Relevanz einer guten Reputation hervorgehoben. Unternehmen, die gerade erst auf den Markt kommen, stehen hingegen noch vor der Herausforderung, eine positive Reputation aufzubauen. Hier ermöglicht der aktuelle Stand der Forschung jedoch noch keine Empfehlung, welche Informationen konkret initial kommuniziert werden sollten. Dabei spielt die erste verfügbare Information eine besonders wichtige Rolle. Sie dient potentiellen Stakeholdern als erster Anker, welcher als Referenz für die weitere Informationsverarbeitung herangezogen wird. Aufbauend darauf können Unternehmen dann konsistent weiter diese erste Information kommunizieren oder inkonsistente, zusätzliche Informationen ergänzen.
Die Arbeit untersucht einerseits, welche Initialinformation einen geeigneten Anker kreieren kann und anderseits, wie sich konsistente und inkonsistente Folgeinformationen auf die Reputation auswirken. Die Literatur zu Anchoring, Informationsintegrationstheorie, Elaboration Likelihood Model sowie Schematheorie bilden dabei die Grundlage für erste Hypothesen. Im Anschluss durchgeführte qualitative Experteninterviews haben diese ergänzt, hinterfragt und zu weiteren Erkenntnissen geführt. Die Ergebnisse der Interviews legen nahe, dass bei der Initialinformation vor allem der Mehrwert des Unternehmens im Vordergrund stehen sollte, dieser positiv formuliert sein und im richtigen Kontext veröffentlicht werden sollte. Außerdem kann abgeleitet werden, dass die Folgekommunikation zunächst eher konsistent sein sollte. Inkonsistente Informationen können dann eine Möglichkeit sein, sobald das Unternehmen solide in den Köpfen verankert ist und ein vollständigeres Bild gezeigt werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das Konzept der Unternehmensreputation
- 2.1 Definition
- 2.2 Abgrenzung verwandter Konzepte
- 2.3 Relevanz von Reputation
- 2.4 Entstehung von Reputation
- 3 Informationsverarbeitung bei Reputation – Übersicht und erste Hypothesen
- 3.1 Verankerung von Initialinformationen
- 3.2 Verarbeitung zusätzlicher Informationen
- 3.2.1 Informationsintegrationstheorie
- 3.2.2 Elaboration Likelihood Model (ELM)
- 3.2.3 Schematheorie
- 3.3 Ableitung der Forschungsfragen
- 4 Das Untersuchungsdesign: Experteninterview
- 4.1 Qualitative Forschung & Interviews im Allgemeinen
- 4.2 Untersuchungsdesign: Experteninterview
- 4.2.1 Samplecharakteristika
- 4.2.2 Aufbau und Inhalt des Leitfadens
- 5 Ergebnisse und Auswertung der Interviews
- 5.1 Verständnis und Relevanz von Reputation
- 5.2 Verankerung Initialinformation
- 5.3 Kommunikation weiterer Informationen
- 5.4 Abgleich der Interviewergebnisse mit den Hypothesen
- 6 Implikationen für Startups
- 7 Fazit und Ausblick
- 7.1 Fazit
- 7.2 Limitationen und weiterer Forschungsbedarf
- 7.3 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entstehung von Unternehmensreputation, insbesondere im Kontext von Startups. Das Ziel ist es, ein besseres Verständnis dafür zu gewinnen, welche Informationen bei der Gründung eines Unternehmens initial kommuniziert werden sollten, um eine positive Reputation aufzubauen. Dabei wird untersucht, wie die Verarbeitung von konsistenten und inkonsistenten Informationen die Reputation beeinflusst.
- Verankerung von Initialinformationen bei Startups
- Einfluss von konsistenten und inkonsistenten Informationen auf die Reputation
- Anwendung von Theorien wie Anchoring, Informationsintegrationstheorie und Schematheorie auf die Reputationsbildung
- Experteninterviews zur Gewinnung von Einblicken in die Praxis
- Ableitung von Implikationen für die Reputationsstrategie von Startups
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 legt den theoretischen Grundstein für die Untersuchung, indem es das Konzept der Unternehmensreputation definiert, verwandte Konzepte abgrenzt und die Relevanz von Reputation hervorhebt. Kapitel 3 analysiert die Informationsverarbeitung im Zusammenhang mit Reputation und präsentiert erste Hypothesen. Hier werden Theorien wie Anchoring, Informationsintegrationstheorie und Elaboration Likelihood Model (ELM) sowie die Schematheorie im Detail betrachtet.
Kapitel 4 beschreibt das Untersuchungsdesign der Arbeit, das auf qualitativen Experteninterviews basiert. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse und Auswertung der Interviews, die Aufschluss über die Verankerung von Initialinformationen, die Kommunikation weiterer Informationen und die Relevanz von Reputation geben.
Kapitel 6 untersucht die Implikationen der Ergebnisse für Startups und bietet konkrete Handlungsempfehlungen. Kapitel 7 fasst die Ergebnisse zusammen, beleuchtet Limitationen der Arbeit und gibt einen Ausblick auf weitere Forschungsbedarfe.
Schlüsselwörter
Unternehmensreputation, Startup, Informationsverarbeitung, Anchoring, Informationsintegrationstheorie, Elaboration Likelihood Model (ELM), Schematheorie, Experteninterview, Reputationsstrategie
- Quote paper
- Kevin Gerlach (Author), 2018, Einfluss (in)konsistenter Informationen bei der Entstehung von Unternehmensreputation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452082