Ziel dieser Arbeit ist es, die Besonderheiten des Märchens aufzuzeigen und ein Beispiel dafür zu geben, wie man mit dem Einsatz von Märchen die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern in Grundschulen fördern kann. Um den Prozess des Lesens in all seinen Dimensionen zu verstehen, werden im ersten Teil der Arbeit zunächst die Begriffe Lesekompetenz und Leseförderung theoretisch aufgearbeitet.
Das Leben vieler Kinder und Jugendlicher wird durch die rasant wachsende Medienwelt bestimmt. Insbesondere das Fernsehen macht vielen Kindern heute mehr Spaß als das Lesen. Dies ist auch nicht verwunderlich, zumal das passive Aufnehmen einer Zeichentrickserie geringere Anstrengungshürden aufstellt, als das Lesen eines Buches. Jedoch gilt Lesen als Schlüsselkompetenz für unsere Gesellschaft. Durch die fortschreitende Entwicklung von elektronischen Medien gewinnt das Lesen sogar immer mehr an Bedeutung, da E-Mail und SMS zu den grundlegenden Kommunikationsformen der heutigen Zeit zählen. Ohne ausreichende Kompetenzen in den Bereichen Lesen und Schreiben ist die Nutzung von neueren Medien somit undenkbar.
Darüber hinaus stellt die Lesekompetenz eine zentrale Bildungsvoraussetzung dar. Mangelnde Lesefähigkeiten werden zunehmend zum gesellschaftlichen Problem. Unter den Kindern und Jugendlichen wachsen kontinuierlich neue Generationen „potenzieller funktionaler Analphabeten“ heran, denen aufgrund mangelnder Lesefähigkeiten der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt bleibt. In diesem Zusammenhang fällt häufig das Schlüsselwort Leseförderung. Die Schule als Sozialisationsinstanz für literarische Entwicklung nimmt bei der Förderung der Lesekompetenz eine wichtige Funktion ein. Denn Leseförderung meint nicht nur die Unterstützung von leseschwachen Kindern und Jugendlichen, sondern eine kontinuierliche Förderung in allen Schultypen und Jahrgangsstufen.
Für eine effektive Leseförderung spielt die Auswahl von literarischen Texten sowie ihre Umsetzung im Unterricht eine wichtige Rolle. Vor allem die Orientierung am Leseinteresse von Schülerinnen und Schülern (im Folgenden kurz „SuS“) nimmt dabei einen großen Stellenwert ein. Das Märchen, als beliebte epische Kurzform wird im Deutschunterricht aller Schulsorten zur Förderung verschiedener Kompetenzen, wie zum Beispiel der Schreib-, der Sprach- oder der Lesekompetenz eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lesekompetenz
- Begriffsbestimmung
- Dimensionen-Modell der Lesekompetenz nach Rosebrock & Nix
- Leseförderung durch das „Lautlese-Verfahren“
- Das Märchen
- Begriffsbestimmung
- Stilformen des europäischen Volksmärchens
- Handlungsverlauf
- Personal und Requisiten
- Darstellungsart
- Die Wirkung von Märchen auf Kinder
- Leseförderung durch Märchen in der Grundschule
- Didaktische Begründung
- Die Notwendigkeit von Leseförderung
- Ein Unterrichtsentwurf
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Leseförderung im Grundschulbereich durch den Einsatz von Märchen. Sie analysiert die Besonderheiten des Märchens und seine Wirkung auf Kinder, um aufzuzeigen, wie die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern durch Märchen gefördert werden kann.
- Begriffsbestimmung und Dimensionen der Lesekompetenz
- Stilformen und Merkmale des europäischen Volksmärchens
- Die Bedeutung von Leseförderung in der Grundschule
- Die didaktische Einsetzbarkeit von Märchen im Deutschunterricht
- Der Einfluss von Märchen auf die literarische Entwicklung von Kindern
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Leseförderung im Kontext der rasanten Medienentwicklung ein und verdeutlicht die Bedeutung von Lesekompetenz in der heutigen Gesellschaft.
- Im zweiten Kapitel wird der Begriff der Lesekompetenz definiert und das Mehrebenenmodell des Lesens nach Rosebrock und Nix vorgestellt. Es werden verschiedene Ansätze zur Leseförderung, insbesondere das „Lautlese-Verfahren“, erläutert.
- Das dritte Kapitel widmet sich dem Märchen als literarischer Gattung. Es werden die Begriffsbestimmung, stilistische Merkmale sowie die Wirkung von Märchen auf Kinder beleuchtet.
- Im vierten Kapitel wird die didaktische Begründung für den Einsatz von Märchen im Deutschunterricht der Grundschule erörtert, wobei die Notwendigkeit von Leseförderung und die Gestaltung eines konkreten Unterrichtsentwurfs im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Lesekompetenz, Leseförderung, Märchen, Grundschule, Deutschunterricht, didaktisches Konzept, Mediensozialisation, literarische Entwicklung, Stilformen, Handlungsverlauf, Personal, Requisiten, Darstellungsart, Wirkung, Unterrichtsentwurf.
- Quote paper
- Esra Soycan (Author), 2018, Unterrichtsentwurf zum Thema Leseförderung durch Märchen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452074