Wenn Arbeitskräfte unter prekären Bedingungen ihrer Tätigkeit nachgehen müssen, wird es notwendig, dass sie sich selbst organisieren. Dabei besteht ein wesentlicher Schritt darin, eine gemeinsame Identität und Repräsentation zu entwickeln. Die vorliegende Arbeit untersucht diesen Prozess in Bezug auf das Tätigkeitsfeld von Fahrradkurieren. In Hinblick auf ihre defizitären Beschäftigungsverhältnisse liegt es in ihrem Interesse, den Organisationsgrad strategisch zu erhöhen, damit ihnen nicht nur eine soziale Absicherung und faire, wertgeschätzte Arbeit gewährt werden, sondern ihre Arbeit auch in anderen Tätigkeitsfeldern einen höheren Stellenwert einnimmt.
Diese Phasen der Selbstorganisation werden mit organisierungstheoretischen Ansätzen unter Berücksichtigung des Konzepts der Organisationsmacht erklärt. Der empirische Teil umfasst die Ergebnisse eines Fokusgruppen-Gesprächs sowie gewerkschaftliche Positionierungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Forschungsproblem
- 1.1. Forschungsstand
- 1.1.1. Merkmale des plattformbasierten Geschäftsmodells
- 1.1.2. Die Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse
- 1.1.3. Solidarisierung der FahrradkurierInnen
- 1.2. Forschungsfrage
- 1.1. Forschungsstand
- Theoretischer Rahmen und Vorgehensweise
- 2. Die Arbeitsbeziehungen als Forschungsfeld
- 2.1. Mobilisierungstheorie
- 2.1.1. Das disruptive Potenzial assoziativer Macht
- 2.1.2. Auswahl und Anwendung des theoretischen Rahmens
- 2.2. Vorgehensweise
- Erklärungen zur Organisationsfähigkeit von FahrradkurierInnen
- 3. Merkmale der selbstorganisierten Bewegung
- 3.1. Betriebsratsgründung und die Rolle der Gewerkschaften
- 3.2. Basisgewerkschaften als zugängliche Alternative
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Organisationsfähigkeit von FahrradkurierInnen in der Plattformökonomie. Ziel ist es, die Herausforderungen der prekären Arbeitsbedingungen dieser Gruppe zu beleuchten und ihre Strategien der Selbstorganisation zu analysieren. Dabei werden sowohl traditionelle gewerkschaftliche Ansätze als auch alternative Organisationsformen betrachtet.
- Prekäre Arbeitsbedingungen von FahrradkurierInnen in der Plattformökonomie
- Strategien der Selbstorganisation und kollektive Handlungsfähigkeit
- Rolle von Gewerkschaften und alternativen Organisationsformen
- Anwendung organisierungstheoretischer Ansätze
- Empirische Untersuchung anhand von Fokusgruppen und gewerkschaftlichen Positionierungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt das Forschungsproblem der defizitären Beschäftigungsverhältnisse von FahrradkurierInnen und die Notwendigkeit einer strategischen Erhöhung des Organisationsgrades zur Verbesserung der sozialen Absicherung und Arbeitsbedingungen. Die Arbeit untersucht Mischformen traditioneller und alternativer gewerkschaftlicher Organisationsformen und analysiert die Entwicklung einer gemeinsamen Identität und Repräsentation in prekären Arbeitsverhältnissen. Der empirische Teil basiert auf einer Fokusgruppenstudie und gewerkschaftlichen Stellungnahmen.
1. Forschungsproblem: Dieses Kapitel beleuchtet den Forschungsstand zu plattformbasierten Geschäftsmodellen, den Arbeitsverhältnissen von FahrradkurierInnen und deren Solidarisierung. Es werden die Merkmale des plattformbasierten Geschäftsmodells von Unternehmen wie Deliveroo, Foodora und Lieferando analysiert, die prekären Beschäftigungsverhältnisse der Kuriere beschrieben und die Herausforderungen bei der Selbstorganisation thematisiert. Die Forschungsfrage wird formuliert.
Theoretischer Rahmen und Vorgehensweise: Das Kapitel beschreibt den theoretischen Rahmen der Arbeit, der auf der Mobilisierungstheorie basiert. Es wird das disruptive Potenzial assoziativer Macht erläutert und die Auswahl und Anwendung des theoretischen Rahmens für die Analyse der Organisationsfähigkeit der FahrradkurierInnen begründet. Die Vorgehensweise der empirischen Untersuchung wird dargelegt.
Erklärungen zur Organisationsfähigkeit von FahrradkurierInnen: Dieses Kapitel analysiert Merkmale der selbstorganisierten Bewegung der FahrradkurierInnen. Es untersucht die Rolle von Betriebsratsgründungen und Gewerkschaften sowie die Bedeutung von Basisgewerkschaften als zugängliche Alternative. Die Kapitel synthetisiert die verschiedenen Strategien der Selbstorganisation und deren Erfolg.
Schlüsselwörter
FahrradkurierInnen, Plattformökonomie, Organisationsfähigkeit, Selbstorganisation, Gewerkschaften, Basisgewerkschaften, prekär, Arbeitsbedingungen, Mobilisierungstheorie, assoziative Macht, Gig-Ökonomie, Interessenvertretung, Arbeitsbeziehungen.
FahrradkurierInnen in der Plattformökonomie: FAQ
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Organisationsfähigkeit von FahrradkurierInnen in der Plattformökonomie. Sie beleuchtet die Herausforderungen ihrer prekären Arbeitsbedingungen und analysiert Strategien der Selbstorganisation, unter Berücksichtigung traditioneller und alternativer gewerkschaftlicher Ansätze.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die Arbeit untersucht, wie FahrradkurierInnen angesichts prekärerer Arbeitsbedingungen in der Plattformökonomie ihre Interessen vertreten und sich organisieren. Sie analysiert dabei die Rolle von traditionellen und alternativen Gewerkschaften und untersucht, welche Faktoren die Organisationsfähigkeit dieser Gruppe beeinflussen.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Forschungsmethode. Der empirische Teil basiert auf einer Fokusgruppenstudie und der Analyse von gewerkschaftlichen Stellungnahmen. Die theoretische Grundlage bildet die Mobilisierungstheorie, insbesondere das disruptive Potenzial assoziativer Macht.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: prekären Arbeitsbedingungen von FahrradkurierInnen, Strategien der Selbstorganisation und kollektive Handlungsfähigkeit, Rolle von Gewerkschaften und alternativen Organisationsformen, Anwendung organisierungstheoretischer Ansätze und eine empirische Untersuchung.
Welche theoretischen Ansätze werden angewendet?
Der theoretische Rahmen basiert auf der Mobilisierungstheorie, mit einem Fokus auf dem disruptiven Potenzial assoziativer Macht. Dieser Ansatz wird verwendet, um die Organisationsfähigkeit der FahrradkurierInnen zu analysieren.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert eine Analyse der Organisationsfähigkeit von FahrradkurierInnen, unter Berücksichtigung der Herausforderungen ihrer prekären Arbeitsbedingungen und der Rolle verschiedener gewerkschaftlicher Ansätze. Die Ergebnisse der Fokusgruppenstudie und die Analyse gewerkschaftlicher Positionierungen liefern empirische Evidenz.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
FahrradkurierInnen, Plattformökonomie, Organisationsfähigkeit, Selbstorganisation, Gewerkschaften, Basisgewerkschaften, prekär, Arbeitsbedingungen, Mobilisierungstheorie, assoziative Macht, Gig-Ökonomie, Interessenvertretung, Arbeitsbeziehungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Forschungsproblem, ein Kapitel zum theoretischen Rahmen und der Vorgehensweise, ein Kapitel zu den Erklärungen der Organisationsfähigkeit von FahrradkurierInnen und ein Fazit.
Wer sind die Akteure?
Die Hauptakteure sind FahrradkurierInnen, die in der Plattformökonomie arbeiten, sowie Gewerkschaften (traditionelle und Basisgewerkschaften) und die Plattformen selbst (z.B. Deliveroo, Foodora, Lieferando).
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Schlussfolgerungen bezüglich der Organisationsfähigkeit von FahrradkurierInnen in der Plattformökonomie und der Rolle verschiedener Organisationsformen.
- Quote paper
- Marc Lovrić (Author), 2018, Organisationsfähigkeit von Arbeitskräften in der Plattformökonomie. Empirische Evidenz für Fahrradkuriere, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452046