Die Bundesrepublik Deutschland war 1999 erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg in einen Krieg verwickelt. Deutsche Soldaten waren im Rahmen der NATO direkt an Kampfhandlungen beteiligt. In diesem Konflikt wurden das diplomatische Verhandlungsgeschick der EU, deren Präsidentschaft Deutschland innehatte, und das der UNO auf die Probe gestellt. Für die NATO trat zum ersten Mal der "Ernstfall" ein und die Ergebnisse und Erfahrungen werden wohl, auch außerhalb des Balkans, weite Kreise ziehen. Die räumliche Nähe zum Kriegsschauplatz auf dem Balkan und das offensichtliche Versagen der diplomatischen Mittel sollten aber Grund genug sein, sich genauer mit diesem Konflikt zu beschäftigen.
Am 9. Juni1999 stimmte Slobodan Milosevic den Forderungen der NATO und der G8 Staaten zu und Vertreter der Jugoslawischen Volksarmee unterzeichneten das Militärisch Technische Abkommen. Zwei Tage später, als der Abzug der Serben deutlich zu erkennen war, wurden die Kampfhandlungen seitens der NATO eingestellt.
Im Jahr 2000 scheint es besonders interessant, die Situation im Kosovo zu beleuchten. Inwieweit die politischen Zielsetzungen des Krieges durchgesetzt werden konnten, welche Probleme auftraten, noch auftreten und im weiteren zu erwarten sind, sind zentraler Aspekt dieser Arbeit. Ferner wird die Frage behandelt werden, ob Menschenrechtsverletzungen und organisierte Massenvertreibungen, die letztlich Hauptargument für den Waffengang waren, hätten unterbunden werden können. Außerdem soll eine Übersicht über das Fortschreiten des Wiederaufbaus und über die Zukunftsperspektiven für die Region gegeben werden.
Bei der vorliegenden Arbeit wird besonders Wert auf die Aktualität der Quellen gelegt. Allerdings endet die Recherche am 28.05.00. Somit können spätere Ereignisse, die das Thema betreffen, nicht berücksichtigt werden. Angesichts der Menge an Informationen, die insbesondere das Internet zu diesem Thema bietet, und die Tatsache, daß alle Ereignisse von verschiedenen Betrachtern, je nach deren politischem oder ethnischem Hintergrund, unterschiedlich berichtet werden, kann die vorliegende Arbeit nur einen groben Abriß der Ereignisse und Gegebenheiten im Kosovo bieten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Institutionen der UNO im Kosovo
- KFOR
- UNMIK
- Erfolge und Probleme
- Innere Sicherheit
- Minderheiten
- Flüchtlingsproblem
- Gefahr durch Minen
- Justiz
- Humanitäre Hilfe
- Wiederaufbau
- Demokratisierung
- Medien
- Resümee
- Quellenangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Situation im Kosovo nach dem Ende des NATO-Krieges im Jahr 1999. Sie untersucht die Wirksamkeit der internationalen Friedensmission, die durch die UNO und die KFOR durchgeführt wird. Die Arbeit befasst sich mit den politischen Zielsetzungen des Krieges, den Herausforderungen bei der Umsetzung dieser Ziele und den Schwierigkeiten, die sich in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen, organisierte Massenvertreibungen und den Wiederaufbau ergeben.
- Die Rolle der UNO und der KFOR im Kosovo
- Die Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit
- Die Situation der Minderheiten und das Flüchtlingsproblem
- Der Wiederaufbau und die wirtschaftliche Entwicklung des Kosovo
- Die demokratische Entwicklung und die Medienlandschaft im Kosovo
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Kosovo-Konflikts dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie beleuchtet die Rolle der NATO und die Bedeutung des Konflikts für die internationale Politik. Die Arbeit konzentriert sich auf die Situation im Kosovo ein Jahr nach dem Ende des Krieges und analysiert die Erfolge und Probleme der internationalen Friedensmission.
Kapitel 2 beschreibt die Institutionen der UNO im Kosovo, die KFOR und die UNMIK. Es wird die Struktur, die Aufgaben und die Herausforderungen beider Organisationen beleuchtet. Die Kapitel erläutert die Organisation der KFOR, die in fünf Zonen aufgeteilt ist, und die Truppenstärke der beteiligten Nationen. Es wird die Struktur der UNMIK und ihre Hauptaufgaben vorgestellt, die sich auf die zivile Verwaltung, die humanitäre Hilfe, die Demokratisierung und den wirtschaftlichen Wiederaufbau konzentrieren.
Kapitel 3 befasst sich mit den Erfolgen und Problemen der internationalen Friedensmission im Kosovo. Es wird die Lage in Bezug auf die innere Sicherheit, die Situation der Minderheiten, das Flüchtlingsproblem, die Gefahr durch Minen, die Justiz, die humanitäre Hilfe, den Wiederaufbau, die Demokratisierung und die Medienlandschaft analysiert. Die Kapitel beleuchtet die Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit, die Schwierigkeiten bei der Integration von Minderheiten, die Herausforderungen beim Wiederaufbau und die Probleme bei der Demokratisierung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kosovo-Konflikt, die NATO-Intervention, die UNO-Friedensmission, die KFOR, die UNMIK, die innere Sicherheit, Minderheiten, Flüchtlinge, Wiederaufbau, Demokratisierung und Medien. Die Arbeit analysiert die Situation im Kosovo nach dem Ende des Krieges und beleuchtet die Erfolge und Probleme der internationalen Friedensmission.
- Quote paper
- Dr. Michael Krupp (Author), 2000, Analyse der Situation im Kosovo (Stand 2000), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4516
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