Bevor man sich mit dem Thema Private Equity näher beschäftigt, empfiehlt es sich zunächst, die wichtigsten Begriffe aus diesem Themenbereich kurz zu erläutern und zu definieren. Da in der Fachliteratur die Termini des Private Equity-Marktes teilweise unterschiedlich definiert werden, orientiere ich mich bei den Begrifflichkeiten an den Definitionen des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften(BVK). Es handelt sich hierbei um die Organisation der deutschen Kapitalbeteiligungsgesellschaften und der in Deutschland tätigen Repräsentanten ausländischer Kapitalbeteiligungsgesellschaften.
Private Equity umfasst demnach die Gesamtheit aller Eigenkapital-Anlageformen, unterteilt in Venture Capital (VC) und Buyouts. Venture Capital ist jenes Eigenkapital, das Unternehmungen hauptsächlich in der early stage, seltener auch in der expansion stage Phase, zur Verfügung gestellt wird. Die sogenannten Buyouts sind Investitionen in bereits länger bestehende Unternehmungen und werden in den Management Buy Out (MBO) und den Leveraged Buy Out (LBO) unterteilt.
Als MBO bezeichnet man die Übernahme einer Unternehmung durch das vorhandene Management mit Hilfe einer Kapitalbeteiligungsgesellschaft. Ein typisches Einsatzgebiet für MBO-Finanzierungen ist der Ausstieg des Unternehmensgründers aus einer Firma und die Übernahme der Unternehmung durch das vorhandene Management. Wenn bei dieser Übernahme zur Finanzierung relativ viel Fremdkapital eingesetzt wird, spricht man von einem LBO. Im weiteren Verlauf der Arbeit werden die Gesellschaften auf dem Private Equity-Markt allgemein als Kapitalbeteiligungsgesellschaften (KBG) bezeichnet. Neben dieser allgemeinen Bezeichnung erfolgt noch eine Zweiteilung der Gesellschaften in Abhängigkeit von ihrem Investitionsschwerpunkt.
Auf dem VC-Markt sind die Venture Capital-Gesellschaften (VC-Gesellschaften bzw. VC-Fonds) auf seed und start up-Finanzierungen in der early stage Unternehmensphase spezialisiert. Daneben dominieren in der late stage-Phase die sogenannten Buyout-Fonds, die sich auf MBO und LBO-Finanzierungen konzentrieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Problemstellung
- 3. Theoretische Grundlagen
- 3.1 Moral Hazard, Prinzipal-Agent-Beziehung und Signalling-Theorie
- 3.2 Transaktionskostentheorie
- 3.3 Vertragstheorie
- 3.4 Zusammenfassung
- 4. Die steuerliche und rechtliche Struktur der Beteiligungsgesellschaften
- 4.1 Private independent funds und public independent funds
- 4.2 Captive funds, semi captive funds und government funds
- 4.3 Besteuerung des Investors und der Beteiligungsgesellschaft
- 4.4 Zusammenfassung
- 5. Die Portfolioentscheidungen des Investors und der Beteiligungsgesellschaft
- 5.1 Private Equity als Anlagekategorie
- 5.2 Portfolio der Beteiligungsgesellschaft
- 5.2.1 Diversifikation nach der Investitionsphase
- 5.2.2 Diversifikation nach der Branche der Portfoliounternehmungen
- 5.2.3 Diversifikation nach dem Standort der Portfoliounternehmungen
- 5.2.4 Diversifikation nach Anzahl und Höhe der Beteiligungen
- 5.3 Beurteilung des Portfolios der Beteiligungsgesellschaft
- 5.3.1 Beurteilung der Entwicklungsphasen aus Investorensicht
- 5.3.2 Beurteilung der anderen Diversifikationsmöglichkeiten aus Investorensicht
- 5.3.3 Beurteilung der Investitionsstrategie
- 5.4 Private Equity-Portfolio des Investors
- 5.5 Beteiligungsformen im Private Equity-Portfolio des Investors
- 5.6 Zusammenfassung
- 6. Das Management der Beteiligungsgesellschaft
- 6.1 Fonds-Performance in Abhängigkeit vom Management
- 6.2 Allgemeine Fondsdaten zur Beurteilung der Managementqualität
- 6.2.1 Track Record
- 6.2.2 Draw Down Rate
- 6.2.3 IPO
- 6.2.4 Fondsvolumen
- 6.3 Fondsinterne Kriterien als Qualitätsmerkmal
- 6.3.1 Managementqualifikation und Managementerfahrung
- 6.3.2 Beteiligungswürdigkeitsprüfungen
- 6.3.3 Lead Investor
- 6.3.4 Zusammenarbeit des Managements
- 6.4 Vintage-Jahr
- 6.5 Zusammenfassung
- 7. Der Beteiligungsvertrag
- 7.1 Vergütungsregeln
- 7.1.1 Management Fee
- 7.1.2 Carried Interest und Hurdle Rate
- 7.1.3 Kritische Betrachtung der Vergütungsregeln
- 7.2 Vertragsklauseln
- 7.2.1 Regelung des allgemeinen Fondsmanagements
- 7.2.2 Regelung der Aktivitäten der Fondsmanager
- 7.2.3 Regelung der Investments
- 7.2.4 Kritische Betrachtung der Vertragsklauseln
- 7.3 Zusammenfassung
- 7.1 Vergütungsregeln
- 8. Investor Relations
- 8.1 Kommunikationsinstrumente
- 8.2 Finanzwirtschaftliche Instrumente
- 8.3 Kritische Betrachtung und Zusammenfassung
- 9. Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Analyse der Konstruktionen von Private-Equity-Anlagen aus der Perspektive eines Investors. Ziel ist es, die entscheidenden Elemente einer erfolgreichen Anlage in Private Equity zu identifizieren und zu beurteilen, um somit dem Investor eine fundierte Grundlage für seine Anlageentscheidungen zu liefern.
- Die Bedeutung von Moral Hazard, Prinzipal-Agent-Beziehung und Signalling-Theorie im Kontext von Private Equity
- Die Rolle der Transaktionskostentheorie und der Vertragstheorie in der Gestaltung von Private-Equity-Verträgen
- Die Analyse der verschiedenen Strukturen von Beteiligungsgesellschaften, inklusive ihrer steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen
- Die Portfolioentscheidungen von Investoren und Beteiligungsgesellschaften im Private-Equity-Bereich
- Die Bedeutung des Managements von Beteiligungsgesellschaften für die Performance der Fonds
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Welt des Private Equity ein, definiert wichtige Begriffe und beschreibt die unterschiedlichen Anlageformen innerhalb dieses Bereichs. Kapitel 2 beleuchtet die Problemstellung, die den Ausgangspunkt der Arbeit bildet. Kapitel 3 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen, die für das Verständnis von Private-Equity-Anlagen relevant sind. Hier werden wichtige Konzepte wie Moral Hazard, Prinzipal-Agent-Beziehung, Signalling-Theorie, Transaktionskostentheorie und Vertragstheorie vorgestellt und in Bezug gesetzt. Kapitel 4 analysiert die steuerlichen und rechtlichen Strukturen von Beteiligungsgesellschaften, die in Private-Equity-Investitionen involviert sind. Die verschiedenen Arten von Funds, wie Private independent funds, public independent funds, captive funds, semi captive funds und government funds, werden vorgestellt. Die Kapitel 5 und 6 befassen sich mit den Portfolioentscheidungen von Investoren und der Bedeutung des Managements von Beteiligungsgesellschaften für die Performance der Fonds. Hier werden verschiedene Aspekte wie Diversifikationsstrategien, die Beurteilung der Investitionsstrategie und die Analyse von Fondsdaten diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des Private Equity-Marktes, darunter die Analyse der Konstruktionen von Private-Equity-Anlagen, die Gestaltung von Beteiligungsverträgen, die Bedeutung des Managements von Beteiligungsgesellschaften und die Portfolioentscheidungen von Investoren. Wichtige Schlüsselwörter umfassen dabei Moral Hazard, Prinzipal-Agent-Beziehung, Signalling-Theorie, Transaktionskostentheorie, Vertragstheorie, Private independent funds, public independent funds, captive funds, semi captive funds, government funds, Diversifikation, Portfolio-Management, Fonds-Performance, Beteiligungsvertrag, Vergütungsregeln und Investor Relations.
- Quote paper
- Lars Armgart (Author), 2005, Welche Konstruktionen sollten Private Equity Anlagen aus Sicht eines Investors aufweisen und wie kann man sie bewerten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45136