Ca. 300.000 Flüchtlingskinder besuchen momentan Schulen in ganz Deutschland (Stand Juli 2016) und sollen nachdem sie ein Jahr sog. Eingliederungsklassen besucht haben in Regelklassen miteinsteigen. Sucht man im Internet beispielsweise nach „Flüchtlingskindern in deutschen Schulen“, so stößt man fast ausschließlich auf Ergebnisse, die sich mit der Überforderung der Lehrkräfte, der Unterbesetzung oder dem Mangel an klaren Konzepten befassen. Auf die Kinder selbst, ihre Probleme, Sorgen und Ängste wird, wie es scheint, nur wenig eingegangen. Dabei sollten doch gerade diese im Mittelpunkt stehen, denn um sie und ihre ganzheitliche Eingliederung geht es schließlich. Sollte also nicht dem Wohlergehen der Kinder mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, von welchem aus Folgeproblematiken behandelt werden können?
Was hat Priorität? Eine möglichst rasche Eingliederung und Bildung für die Kinder, oder aber zunächst eine Behandlung, um den Traumata der Kinder entgegenzuwirken und ihnen dabei zu helfen diese – soweit möglich – zu überwinden oder zumindest damit zurecht zu kommen. Als angehender Lehrer stellt sich für mich persönlich die Frage, wie durch einen guten pädagogischen Umgang mit Flüchtlingskindern & Jugendlichen die traumatischen Erlebnisse, die wir uns durch fehlende persönliche Erfahrungen kaum vorstellen können, im Schulalltag verarbeitet werden können. Die Schule ist mitunter der wichtigste Ort, der sich um diese Aufgabe kümmern kann oder vielleicht sogar muss. Eltern betroffener Kinder (sofern diese noch leben bzw. mit nach Deutschland geflüchtet sind), sind oft selbst überfordert, traumatisiert und haben zu wenig Zeit und Kraft, ihren Kindern die nötige Unterstützung bieten zu können. In der Schule sind Flüchtlinge in einer großen Gemeinschaft, die offen für sie sein und sich ihren Problemen annehmen sollte.
Diese Arbeit zeigt Möglichkeiten auf, wie Pädagogen an Schulen Flüchtlingskindern bei der Verarbeitung ihrer traumatischen Erfahrungen unterstützen können.
Inhaltsverzeichnis
- Einstieg und Problemstellung
- Was das Trauma mit Menschen macht
- Der Traumabegriff
- Traumata bei geflüchteten Kindern
- Posttraumatische Belastungsstörung bei Flüchtlingskindern
- Weitere Effekte traumatischer Erlebnisse
- Trauma Bekämpfung
- Allgemeine Grundsätze
- Die Rolle der Pädagogik in der Traumaverarbeitung
- Die Stabilisierungsphase
- Lehrerausbildung
- Aufgaben der Aus- & Fortbildungsstätten der Lehrkräfte
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Umgang mit traumatisierten Flüchtlingskindern in deutschen Schulen. Ziel ist es, pädagogische Möglichkeiten der Traumaverarbeitung aufzuzeigen und die Bedeutung einer angemessenen Lehrerausbildung in diesem Kontext zu betonen. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, denen Lehrkräfte und Schüler gegenüberstehen, und präsentiert Lösungsansätze für eine erfolgreiche Integration traumatisierter Kinder.
- Definition und Auswirkungen von Trauma auf Kinder
- Spezifische Traumata bei geflüchteten Kindern
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bei Flüchtlingskindern
- Pädagogische Interventionen zur Traumaverarbeitung
- Rolle der Lehrerausbildung in der Traumabewältigung
Zusammenfassung der Kapitel
Einstieg und Problemstellung: Der Text beginnt mit der Schilderung der großen Flüchtlingswelle im Jahr 2015 und deren Auswirkungen auf das deutsche Bildungssystem. Er hebt die Herausforderungen hervor, denen Schulen und Lehrkräfte bei der Integration von Flüchtlingskindern gegenüberstehen, insbesondere den Fokus auf die Überforderung der Lehrkräfte und den Mangel an Konzepten. Die Arbeit argumentiert jedoch, dass das Wohlbefinden der Kinder im Mittelpunkt stehen sollte, um Folgeproblematiken zu vermeiden, und betont die besondere Bedeutung der Schule bei der Unterstützung traumatisierter Kinder, deren Eltern oft selbst überfordert sind.
Was das Trauma mit Menschen macht: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff "Trauma" und seine vielschichtigen Auswirkungen. Es erklärt die verschiedenen Arten von Traumata, von akuten Belastungsreaktionen bis zur Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Es wird erläutert, dass ein Trauma eine tiefe Verletzung der Seele darstellt, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann, und dass die betroffenen Personen körperlichen, kognitiven und emotionalen Reaktionen ausgesetzt sind. Der Fokus liegt auf den Gefühlen der Hilflosigkeit und schutzlosen Preisgabe, die oft mit Traumata einhergehen. Das Kapitel dient als Grundlage für das Verständnis der Herausforderungen, denen traumatisierte Flüchtlingskinder begegnen.
Trauma Bekämpfung: Dieses Kapitel befasst sich mit den grundsätzlichen Ansätzen zur Traumabewältigung und der Rolle der Pädagogik dabei. Es wird die Bedeutung der Stabilisierungsphase für traumatisierte Kinder hervorgehoben. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Strategien und Methoden, die Lehrkräften helfen können, traumatisierten Flüchtlingskindern in der Schule zu unterstützen. Die Kapitel beschreibt, dass ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich ist, der die individuellen Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt.
Lehrerausbildung: Dieses Kapitel widmet sich der wichtigen Rolle der Lehrerausbildung in der Bewältigung von Traumata bei Flüchtlingskindern. Es beleuchtet die Aufgaben von Aus- und Weiterbildungsstätten, um Lehrkräfte auf die spezifischen Herausforderungen vorzubereiten und sie mit den notwendigen Kompetenzen auszustatten. Die Kapitel betont, dass eine fundierte Ausbildung essenziell ist, um eine effektive Unterstützung traumatisierter Kinder zu gewährleisten.
Schlüsselwörter
Trauma, Flüchtlingskinder, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Pädagogik, Traumaverarbeitung, Integration, Lehrerausbildung, Schule, emotionale Gesundheit, psychische Gesundheit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Umgang mit traumatisierten Flüchtlingskindern in deutschen Schulen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Umgang mit traumatisierten Flüchtlingskindern in deutschen Schulen. Sie analysiert pädagogische Möglichkeiten der Traumaverarbeitung und betont die Wichtigkeit einer entsprechenden Lehrerausbildung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen für Lehrkräfte und Schüler, definiert Trauma und dessen Auswirkungen auf Kinder, fokussiert auf spezifische Traumata bei geflüchteten Kindern (inkl. PTBS), beschreibt pädagogische Interventionen zur Traumaverarbeitung und die Rolle der Lehrerausbildung in der Traumabewältigung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu: Einstieg und Problemstellung, die Auswirkungen von Trauma auf Menschen (inkl. Traumabegriff und PTBS bei Flüchtlingskindern), Traumabewältigung (inkl. allgemeiner Grundsätze und der Rolle der Pädagogik, speziell der Stabilisierungsphase), Lehrerausbildung (inkl. Aufgaben der Aus- und Fortbildungsstätten) und einem Fazit sowie Literaturverzeichnis.
Welche konkreten Probleme werden angesprochen?
Die Arbeit spricht die Überforderung von Lehrkräften und den Mangel an Konzepten im Umgang mit traumatisierten Flüchtlingskindern an. Sie betont die Notwendigkeit, das Wohlbefinden der Kinder in den Mittelpunkt zu stellen und Folgeproblematiken zu vermeiden. Die besondere Bedeutung der Schule bei der Unterstützung traumatisierter Kinder, deren Eltern oft selbst überfordert sind, wird hervorgehoben.
Welche Lösungsansätze werden vorgeschlagen?
Die Arbeit präsentiert Lösungsansätze für eine erfolgreiche Integration traumatisierter Kinder durch einen ganzheitlichen Ansatz, der die individuellen Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt. Sie betont die Bedeutung einer fundierten Lehrerausbildung, um Lehrkräfte mit den notwendigen Kompetenzen auszustatten und eine effektive Unterstützung traumatisierter Kinder zu gewährleisten.
Was sind die zentralen Ergebnisse?
Zentrale Ergebnisse betonen die Notwendigkeit eines umfassenden Verständnisses von Trauma und dessen Auswirkungen auf Kinder, die Bedeutung einer gezielten pädagogischen Intervention und die essentielle Rolle der Lehrerausbildung im Umgang mit traumatisierten Flüchtlingskindern für eine erfolgreiche Integration.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Trauma, Flüchtlingskinder, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Pädagogik, Traumaverarbeitung, Integration, Lehrerausbildung, Schule, emotionale Gesundheit, psychische Gesundheit.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrkräfte, Pädagogen, Ausbilder im Bildungsbereich, Psychologen, Sozialarbeiter und alle, die sich mit der Integration und der Unterstützung traumatisierter Flüchtlingskinder befassen.
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- Anonym (Author), 2017, Umgang mit traumatisierten Flüchtlingskindern. Pädagogische Möglichkeiten der Traumaverarbeitung in Schulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/451355