In den Medien wird die Dritte Welt häufig als ein Kontinent der Stammesrivalitäten und Stammeskämpfe bezeichnet, die sich in den so genannten "ethnischen Konflikten" äußern. Aber was bedeutet die Katalogisierung als "ethnischer" Konflikt nun genau ? Worin liegt der Unterschied zwischen einem "ethnischen" und einem "normalen" Konflikt und ab wann kann, sollte oder muss man sogar von einem ethnischen Konflikt sprechen ? Das sind Fragen, die ein Lexikon oder die Medien kaum adäquat zu beantworten vermögen. Sie bedienen sich oftmals Vorurteile und Klischees, wie die des Tribalismus oder der "Allerweltsformel" der Ethnizität, um das Phänomen des ethnischen Konflikts erklären zu wollen. Dabei entwerten sie jedoch den eigentlichen Sinn. Ob es eine allumfassende Antwort auf die Generalfrage gibt: "Sind ethnische Konflikte ethnische Konflikte?", werde ich versuchen, anhand zahlreicher (Fach-) Literatur zu diesem Thema zu beantworten. Dazu bedarf es jedoch zunächst einer allgemeinen Definition des Untersuchungsgegenstands "Ethnie" bzw. "ethnischer Konflikt", von der aus ich zu den vermeintlichen Charakteristika eines ethnischen Konflikts überleiten werde. Danach widme ich mich der Entstehung ethnischer Identitäten, mit der das Bewusstsein für ethnische Unterschiede geschaffen wird. Als nächstes folgt der Tribalismus, dessen heutzutage unpopulärer Gebrauch oft mit Ethnizität gleichgesetzt wird und als Ursprungscharakter afrikanischer Nationen gilt. Anschließend soll die Instrumentalisierung von Ethnizität im politischen und wirtschaftlichen Sinne näher beleuchtet und im letzten Teil der Arbeit auf die so genannten Gewaltmärkte eingegangen werden, die den Blick auf die Kommerzialisierung ethnischer Auseinandersetzungen lenkt. Zum Abschluss ziehe ich ein Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Definition von „Ethnie“ und „ethnischem Konflikt“
- III. Charakteristika eines „ethnischen“ Konflikts
- IV. Entstehung von „,ethnischen Identitäten“
- V. Tribalismus
- VI. Instrumentalisierung von Ethnizität
- (politisch und wirtschaftlich)
- VII. Gewaltmärkte
- VIII. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, ob „ethnische Konflikte“ tatsächlich als solche bezeichnet werden können. Ziel ist es, die Definition von „Ethnie“ und „ethnischem Konflikt“ zu beleuchten und die Entstehung von „ethnischen Identitäten“ zu untersuchen. Darüber hinaus wird der Tribalismus, die Instrumentalisierung von Ethnizität in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht sowie die Rolle von Gewaltmärkten in ethnischen Auseinandersetzungen beleuchtet.
- Definition von „Ethnie“ und „ethnischem Konflikt“
- Entstehung ethnischer Identitäten
- Tribalismus
- Instrumentalisierung von Ethnizität
- Gewaltmärkte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „ethnische Konflikte“ ein und stellt die Frage, ob diese Bezeichnung gerechtfertigt ist. Kapitel II definiert die Begriffe „Ethnie“ und „ethnischer Konflikt“, während Kapitel III die Charakteristika eines „ethnischen“ Konflikts beleuchtet. Kapitel IV widmet sich der Entstehung ethnischer Identitäten und Kapitel V dem Tribalismus. In Kapitel VI wird die Instrumentalisierung von Ethnizität im politischen und wirtschaftlichen Sinne untersucht. Kapitel VII beschäftigt sich mit dem Konzept der „Gewaltmärkte“ und lenkt den Blick auf die Kommerzialisierung ethnischer Auseinandersetzungen.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beleuchtet zentrale Themen wie Ethnizität, ethnische Konflikte, Tribalismus, Instrumentalisierung von Ethnizität, Gewaltmärkte und die Kommerzialisierung ethnischer Auseinandersetzungen. Die Arbeit greift auf verschiedene wissenschaftliche Ansätze und Theorien zu diesen Themen zurück und analysiert sie in Bezug auf die Situation in der Dritten Welt.
- Quote paper
- Anke Seifert (Author), 2004, Sind ethnische Konflikte "ethnische" Konflikte?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45127