Ziel dieser Arbeit soll es sein, das Mondmotiv in der Lyrik Trakls (1887-1914) näher zu betrachten, um, ausgehend von der Annahme, dass seine Lyrik über eine „semantische Tendenz“ verfüge, diese auf die Ambiguität der Darstellungsweise des Mondmotivs zurückzuführen. Die dualistische Darstellungsweise von Motiven soll als konstitutives Merkmal Traklscher Lyrik anhand des Mondmotivs in Früh- und Spätwerk aufgezeigt werden und zuletzt auf die semantische Affinitätsbildung des Schwester- und des Mondmotivs eingegangen werden. In diesem letzten Abschnitt werden die androgynen Eigenschaften des Mondes, beziehungsweise der mythischen Mondgöttin Luna zum Tragen kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Geschichte des Mondmotivs und zur Sprachnot zu Beginn des 20. Jahrhunderts
- Das Mondmotiv in der Lyrik Georg Trakls
- Das Sinnproblem bei Georg Trakl
- Das Mondmotiv im Frühwerk Georg Trakls
- Das Mondmotiv im Spätwerk Georg Trakls
- Die Schwester in Trakls Lyrik- ein lunarisches Wesen
- Trakls Lyrik als Selbstzeugnis einer gespaltenen Persönlichkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Mondmotiv in der Lyrik Georg Trakls (1887-1914). Ausgehend von der Annahme einer „semantischen Tendenz“ in Trakls Werk, soll die Ambiguität der Darstellung des Mondmotivs als konstitutives Merkmal seiner Lyrik herausgearbeitet werden. Die dualistische Darstellung von Motiven wird anhand des Mondmotivs im Früh- und Spätwerk aufgezeigt, und schließlich wird die semantische Affinität zwischen dem Mond- und dem Schwestermotiv untersucht, wobei die androgynen Eigenschaften des Mondes bzw. der Mondgöttin Luna berücksichtigt werden.
- Das Mondmotiv in der Lyrik Georg Trakls
- Die Ambiguität der Darstellung des Mondmotivs als Merkmal Traklscher Lyrik
- Die semantische Affinität zwischen Mond- und Schwestermotiv
- Die Sprachnot des Expressionismus und ihre Auswirkungen auf Trakls Lyrik
- Trakls Lyrik als Ausdruck einer gespaltenen Persönlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Zur Geschichte des Mondmotivs und zur Sprachnot zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Dieses Kapitel untersucht die lange literarische Tradition des Mondmotivs, von der Antike bis zur Romantik. Es zeigt auf, wie die Überbeanspruchung des Motivs in der Romantik zu einer "Sprachnot" bei den Expressionisten führte, da traditionelle Bilder und Ausdrücke ihre Bedeutung und Wirkung verloren hatten. Diese Sprachkrise, die sich als Krise des lyrischen Dichtens und als Traditionsbruch darstellt, bildet den historischen Kontext für Trakls Werk und dessen Sinnproblematik. Der Text analysiert die Ansichten von Nietzsche und Killy zur Sprachkrise, die die Schwierigkeit für Dichter illustriert, sich in ihrer Zeit durch die Sprache authentisch auszudrücken, und wie diese Krise die Sinnfindung in der Lyrik beeinflusst. Die Analyse des Kapitels betont die Verbindung zwischen der historischen Sprachkrise und der besonderen Herausforderung, die Trakls Lyrik für die Interpretation darstellt.
Das Mondmotiv in der Lyrik Georg Trakls: Dieses Kapitel fokussiert sich auf die verschiedenen Facetten des Mondmotivs in Trakls Werk. Es erörtert, wie Trakls Lyrik eine andere Herangehensweise an Interpretation benötigt, als die "klassische" Lyrik-Analyse. Der Abschnitt beleuchtet die zwei gegensätzlichen Ansätze in der Trakl-Forschung und skizziert die Komplexität der Deutung seines Werks. Die Arbeit führt in die Thematik ein und bereitet den Leser auf die detailliertere Betrachtung des Mondmotivs in Trakls Früh- und Spätwerk vor. Die Vielschichtigkeit der Interpretation von Trakls Werk wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Georg Trakl, Mondmotiv, Expressionismus, Sprachnot, Lyrik, semantische Tendenz, Dualität, Ambiguität, Schwestermotiv, gespaltene Persönlichkeit, Frühwerk, Spätwerk.
Häufig gestellte Fragen zu: Das Mondmotiv in der Lyrik Georg Trakls
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Mondmotiv in der Lyrik Georg Trakls (1887-1914) und analysiert dessen ambivalente Darstellung als konstitutives Merkmal seiner Lyrik. Der Fokus liegt auf der dualistischen Darstellung des Motivs im Früh- und Spätwerk sowie auf der semantischen Beziehung zwischen Mond- und Schwestermotiv.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Geschichte des Mondmotivs in der Literatur, die Sprachnot des Expressionismus, die Ambiguität des Mondmotivs in Trakls Lyrik, die semantische Affinität zwischen Mond- und Schwestermotiv, sowie Trakls Lyrik als Ausdruck einer gespaltenen Persönlichkeit. Es werden auch die unterschiedlichen Interpretationsansätze in der Trakl-Forschung beleuchtet.
Wie wird das Mondmotiv analysiert?
Die Analyse des Mondmotivs erfolgt durch eine Betrachtung seiner verschiedenen Facetten im Früh- und Spätwerk Trakls. Es wird die Ambiguität und Dualität der Darstellung herausgearbeitet und im Kontext der "Sprachnot" des Expressionismus betrachtet. Die androgynen Eigenschaften des Mondes/der Mondgöttin Luna im Zusammenhang mit dem Schwestermotiv werden ebenfalls untersucht.
Welche Rolle spielt die "Sprachnot" des Expressionismus?
Die "Sprachnot" wird als historischer Kontext für Trakls Werk und dessen Sinnproblematik dargestellt. Die Überbeanspruchung des Mondmotivs in der Romantik führte zu einem Verlust an Bedeutung und Wirkung, was die Expressionisten vor neue sprachliche Herausforderungen stellte. Die Arbeit analysiert, wie diese Sprachkrise Trakls Lyrik beeinflusst und dessen Interpretation erschwert.
Welche Bedeutung hat das Schwestermotiv?
Das Schwestermotiv wird in seiner semantischen Affinität zum Mondmotiv untersucht. Die androgynen Eigenschaften des Mondes bzw. der Mondgöttin Luna werden in Beziehung zum Schwestermotiv gesetzt, um weitere Facetten der Ambiguität in Trakls Lyrik aufzuzeigen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zur Geschichte des Mondmotivs und der Sprachnot zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zur Analyse des Mondmotivs in Trakls Lyrik (inklusive Früh- und Spätwerk), und zur Interpretation von Trakls Lyrik als Selbstzeugnis einer gespaltenen Persönlichkeit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Aspekten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Georg Trakl, Mondmotiv, Expressionismus, Sprachnot, Lyrik, semantische Tendenz, Dualität, Ambiguität, Schwestermotiv, gespaltene Persönlichkeit, Frühwerk, Spätwerk.
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- Johanna Zeiß (Author), 2004, An deinem Mund der herbstliche Mond - Zum Mondmotiv bei Georg Trakl, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45107