Einleitung
Der Begriff parasoziale Interaktion ist vor allem aus Studien im Uses and Gratifications Ansatz bekannt. Dort wird parasoziale Interaktion jedoch nur als eine mögliche Gratifikation
bzw. funktionale Alternative betrachtet, und nicht als eigenständige Aktivität der Rezipienten. Die Zahl der empirischen Studien, die parasoziale Interaktion an sich untersuchen, ist relativ gering, so dass auch die Operationalisierung des Phänomens noch nicht ausgereift ist(1). Deshalb scheint es interessant, die Vorteile und Defizite der bisherigen empirischen Umsetzungen durch einen Vergleich zweier bedeutender Arbeiten herauszustellen. Eine der ersten Studien, die parasoziale Interaktion nicht nur als Gratifikation oder Motiv betrachteten, ist die Arbeit von Nordl und(2) zur sogenannten „media interaction“(3). Die am häufigsten verwendete Skala zur Erfassung von parasozialer Interaktion
wurde 1985 von Rubin et al.(4) ausgearbeitet(5), so dass sich diese beiden Studien gut für einen Vergleich eignen.
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1 Vgl. Gleich, Uli: Parasoziale Interaktionen und Beziehungen von Fernsehzuschauern mit Personen auf
dem Bildschirm, Landau 1997, S.110.
2 Nordlund, Jan-Erik: Media Interaction, in: Communication Research, Jg. 5 (1978), S.150-175.
3 Vgl. Gleich 1997, S.94f.
4 Rubin, Alan M./Elizabeth M. Perse/Robert A. Powell: Loneliness, parasocial interaction, and local television news viewing, in: Human Communication Research, Jg. 12 (1985), S.155-180.
5 Vgl. Gleich 1997, S.99
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept der parasozialen Interaktion
- Medienspezifische Angebotsweisen
- Die Rolle der Medienakteure
- Die Rolle der Rezipienten
- Unterschiede zwischen parasozialer Interaktion und Face-to-Face Kommunikation
- Von parasozialen Interaktionen zu parasozialen Beziehungen
- Die Operationalisierung der parasozialen Interaktion
- Nordlund, Jan-Erik: Media Interaction
- Konzept der „media interaction"
- Modell und Hypothesen
- Methoden
- Ergebnisse
- Rubin, Alan M./Elizabeth M. Perse/Robert A. Powell: Loneliness, parasocial interaction, and local television news viewing
- Theoretisches Konzept
- Hypothesen und Modell
- Methoden
- Ergebnisse
- Vergleich
- Nordlund, Jan-Erik: Media Interaction
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept der parasozialen Interaktion, einem Phänomen, das die Beziehung zwischen Medienkonsumenten und Medienakteuren beschreibt. Ziel der Arbeit ist es, die Operationalisierung der parasozialen Interaktion anhand zweier bedeutender empirischer Studien zu analysieren und zu vergleichen. Dabei werden die Vor- und Nachteile der jeweiligen Studien aufgezeigt und kritisch diskutiert.
- Das Konzept der parasozialen Interaktion und seine theoretischen Grundlagen
- Die Rolle der Medienakteure und der Rezipienten bei der parasozialen Interaktion
- Die Operationalisierung der parasozialen Interaktion in empirischen Studien
- Der Vergleich zweier bedeutender Studien zur parasozialen Interaktion
- Die Herausforderungen und Probleme bei der Operationalisierung der parasozialen Interaktion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der parasozialen Interaktion ein und stellt den Forschungsstand dar. Sie erläutert die Bedeutung des Konzepts im Rahmen des Uses and Gratifications-Ansatzes und die Notwendigkeit einer genaueren Untersuchung des Phänomens.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept der parasozialen Interaktion. Es werden die Definitionen von Horton und Wohl sowie die wichtigsten Aspekte des Konzepts, wie die Rolle der Medienakteure, die Rolle der Rezipienten und die Unterschiede zur Face-to-Face-Kommunikation, erläutert. Außerdem wird die Entwicklung von parasozialen Interaktionen zu parasozialen Beziehungen betrachtet.
Im dritten Kapitel werden zwei empirische Studien zur Operationalisierung der parasozialen Interaktion vorgestellt und analysiert. Die Studie von Nordlund untersucht den Zusammenhang zwischen sozialen und psychologischen Faktoren, Medienkonsum und „media interaction". Die Studie von Rubin et al. hingegen fokussiert auf den Zusammenhang zwischen Einsamkeit, parasozialer Interaktion und der Nutzung lokaler Fernsehnachrichten. Die beiden Studien werden in Bezug auf ihre theoretischen Konzepte, Hypothesen, Methoden und Ergebnisse verglichen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen parasoziale Interaktion, Medienkonsum, Medienakteure, Rezipienten, „media interaction", Einsamkeit, Involvement, Operationalisierung, empirische Studien, Vergleich, Horton und Wohl, Nordlund, Rubin et al.
- Quote paper
- Alexandra Sirtl (Author), 2000, Die Operationalisierung von parasozialer Interaktion. Ein Vergleich zweier Studien., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/451
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