Der Einbezug einer fremden Gruppe von Menschen in die eigene Gemeinschaft stellt die heimische Bevölkerung früher wie heute vor eine Herausforderung. Eine gelingende Integration ist ein wichtiger Faktor für eine funktionierende Gesellschaft. Damit Integration gelingt, müssen sowohl Fremde, wie auch Aufnahmegesellschaft ihren Beitrag leisten.
In der exklusiven Gesellschaft des klassischen Athen war der Bürgerstatus ein sehr begehrtes Gut, da die erforderlichen persönlichen Eigenschaften eng definiert wurden. Um das Bürgerrecht zu erlangen, musste man von athenischen Eltern abstammen. Nur als Bürger Athens konnte man aber die Politik der eigenen Polis aktiv mitgestalten. Diese Exklusivität spaltete die Bevölkerung. Die neuere Forschung macht jedoch darauf Aufmerksam, dass besonders die Religion in der Polisgemeinschaft eine identitätsstiftende Funktion hatte, die über die Bürgerrechte hinausging.
Meine Arbeit untersucht diese integrative Funktion am konkreten Fall der Polis, mit der wohl reichhaltigsten Quellenlage in der damaligen Epoche: Athen. Dabei greife ich auf die Untersuchungen folgender Wissenschaftler zurück: Adak, Blok, Funke, Krauter, Wijma und beziehe mich indirekt auf antike Quellen von Homer, Herodothos, Aristoteles und Aristophanes. Um dieses komplexe Thema zu erörtern, erkläre ich zuerst den historischen Kontext und den Status der Metöken. Anschließend stelle ich die griechische Religion dar. Daraufhin untersuche ich zunächst die allgemeine Möglichkeit der Kultteilnahme der Metöken und vergleiche dann dionysische Feste in Athen. Zum Ende folgt eine Einschätzung und eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Metöken, Religion und Dionysien
- Die Metöken
- Religion
- Rituale und Feste
- Funktion und Bedeutung
- Metöken als Kultteilnehmer
- Die Dionysien – Fest des Dionysos
- Dionysos
- Die Großen Dionysien
- Die Lenäen
- Bewertung der Ergebnisse
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Integration von Metöken in die athenische Gesellschaft und untersucht die Rolle der Religion in diesem Prozess. Der Fokus liegt dabei auf den Dionysien und der möglichen Teilhabe von Metöken an diesen Festen.
- Der Status der Metöken in der athenischen Gesellschaft
- Die Bedeutung der Religion im antiken Athen
- Die Dionysien als Fest des Dionysos und ihre Bedeutung für die Athener
- Die Rolle der Religion als Integrationsfaktor für Metöken
- Die Möglichkeit der Kultteilnahme von Metöken an den Dionysien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik der Integration von Fremden in eine Gesellschaft dar und skizziert den historischen Kontext des antiken Athen. Dabei werden die zentralen Themen der Arbeit, wie der Status der Metöken und die Rolle der Religion, eingeführt.
Metöken, Religion und Dionysien
Dieses Kapitel widmet sich dem Status der Metöken in der athenischen Gesellschaft und beleuchtet ihre rechtliche und soziale Situation. Anschließend wird die griechische Religion im Allgemeinen und die Bedeutung der Rituale und Feste für die Athener erläutert. Im weiteren Verlauf werden die Dionysien als Fest des Dionysos genauer betrachtet und die Frage der Teilhabe von Metöken an diesen Festen untersucht.
Schlüsselwörter
Metöken, Religion, Dionysien, Kultteilnahme, Integration, Athen, antike Gesellschaft, griechische Religion, Rituale, Feste, Dionysos, politische Exklusivität, soziale Inklusion.
- Quote paper
- Tobias Isaak (Author), 2015, Die integrative Funktion der Religion im klassischen Athen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/450193