Märchen; sie erzählen Geschichten über Prinzessinnen und Prinzen, Hexen, Feen, magische Wesen und Tiere. Sie werden traditionell in Familien erzählt und Kindern vorgelesen. Es werden oftmals Konflikte durchlebt und das Ende eines Märchens ist meist positiv. Außerdem sind Märchen als Literatur vom größten Teil der Gesellschaft anerkannt. So ergab eine Befragung aus dem Jahr 2003, dass 83 Prozent der insgesamt 1013 Befragten Märchen für Kinder befürworten. Bei der Frage welche Märchentitel den Befragten am ehesten einfallen würde lagen „Schneewittchen“ zusammen mit „Hänsel und Gretel“ mit 43 Prozent ganz vorn.
Die Gattung Märchen ist aktuell besonders in Kinderbüchern vertreten. Besonders bei Kindern regen Märchen die Phantasie an. Sie können Einfluss auf ihr Denken, ihr Fühlen und ihre Handlungsweisen haben. Da sich Kinder in der Entwicklung befinden, kann die Phantasie von Märchen einen großen Einfluss auf Heranwachsende nehmen. Dadurch können sie nachhaltig in ihrer Entwicklung von Werten und Normen beeinflusst werden.
Eine der wohl erfolgreichsten Märchensammlungen ist die der Gebrüder Grimm. Die berühmten Märchenschreiber Jacob und Wilhelm Grimm sammelten Märchen und trugen sie in Buch der „Kinder- und Hausmärchen“ zusammen. Oftmals geht es um starke Männer oder Prinzen, die etwas Heldenhaftes leisten. Frauen sind oft in Märchen die, die als naiv, bemitleidenswert und schwach dargestellt werden. Um dies näher zu betrachten, ist es sinnvoll sich an einer Märchengeschichte zu orientieren und dies in mehreren Ausführungen zu vergleichen. Hierfür orientiert sich die Hausarbeit an dem Märchen „Schneewittchen“ verfasst von den Gebrüdern Grimm.
In Schneewittchen ist die Rolle der Frau ziemlich zentral, da es zum einen das Schneewittchen und die „böse“ Stiefmutter gibt. Der nähere Inhalt des Märchens wird im 2. Kapitel erläutert. Interessant ist herauszuarbeiten, wie sich das Frauenbild in Märchen verändert hat. Es gab Märchen die wie schon erwähnt als „Hausmärchen“ um 1800 zur Verfügung standen und es gibt Märchen, die im heutigen Jahrhundert als Kindermärchen verkauft werden. Die Frage hierbei ist: Besteht ein Unterschied zwischen den Erzählungen und dem damit verbundenen gesellschaftlichen Frauenbild? Wie sieht es mit den Illustrationen in alten und neuen Erscheinungsformen aus?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition „Märchen“ im Zusammenhang mit den Märchen der Brüder Grimm
- Das Frauenbild im Vergleich
- Drei Aspekte nach Schaufler zur Geschlechtergeschichte
- Ausgabe „Sneewittchen“ 1819 als Grundlage...
- Vergleich weiterer Ausgaben von „Schneewittchen“
- Fazit/ Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Darstellung des Frauenbildes in Grimms Märchen und untersucht, wie sich dieses im Laufe der Zeit verändert hat. Der Fokus liegt dabei auf dem Märchen „Schneewittchen“ und der Analyse verschiedener Ausgaben aus unterschiedlichen Epochen.
- Definition des Begriffs „Märchen“ im Kontext der Grimmschen Werke
- Entwicklung des Frauenbildes in der Gesellschaft und in der Literatur
- Analyse des Frauenbildes in „Schneewittchen“ anhand der drei Aspekte von Schaufler
- Vergleich verschiedener Ausgaben des Märchens hinsichtlich Sprache und Illustrationen
- Bedeutung von Märchen als Spiegel der Gesellschaft und ihrer Werte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik des Frauenbildes in Märchen ein und beleuchtet die Relevanz des Themas im Kontext der Kinderliteratur und der gesellschaftlichen Entwicklung. Sie stellt „Schneewittchen“ als analytisches Fallbeispiel vor und verweist auf die Bedeutung des Vergleichs verschiedener Ausgaben.
- Definition „Märchen“: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Märchen“ und setzt ihn in Beziehung zu den Märchen der Brüder Grimm. Es beleuchtet die Ursprünge und Entwicklung der Gattung, den Einfluss von mündlicher Tradition und die Rolle von Märchen in der Gesellschaft.
- Das Frauenbild im Vergleich: Dieses Kapitel erörtert die Bedeutung des „Frauenbildes“ in der Gesellschaft und in der Literatur. Es beleuchtet die Definition des Begriffs im Duden und diskutiert das Spiegelbild der gesellschaftlichen Ansichten und Einstellungen in Märchen.
- Drei Aspekte nach Schaufler zur Geschlechtergeschichte: Dieser Abschnitt behandelt die drei Aspekte von Schauflers Analyse zur Konstruktion von Leib, Körper und Geschlecht im Kontext von Frauenbildern. Diese Aspekte dienen als Grundlage für die Analyse von „Schneewittchen“.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Begriffe der Arbeit sind Frauenbild, Märchen, Brüder Grimm, Schneewittchen, Geschlechtergeschichte, Gesellschaftsspiegel, Illustrationen, sprachliche Analyse, Vergleichende Textanalyse, Schauflers Aspekte, Entwicklung des Frauenbildes.
- Quote paper
- Lisa Scheibe (Author), 2018, Das Frauenbild im Märchen "Schneewittchen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/448969