Zwei Dokumentarfilme studierten bereits das Tatumfeld des Mordes am Schüler Marinus Schöberl durch zwei Gleichaltrige. Häufig wurde die Perspektivlosigkeit in dünn besiedelter Dörflichkeit Brandenburgs als relevant für die Tat beschrieben. Diese Hausarbeit aus dem ersten Semester orientiert sich an Durkheims Theorie der Anomie und fragt nach Handlungsmöglichkeiten der Jugendsozialarbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Zur falschen Zeit am falschen Ort / Der Kick
- 2. Tatumstände
- 2.1 Dörflichkeit und Jugendkultur
- 2.2 Die Tatstruktur
- 2.3 Eltern und Erwachsene
- 3. Handeln in der Anomie
- 3.1 Jugendsozialarbeit in Potzlow
- 3.2 Jugendarbeit als Konstante
- 3.2.1 Prävention
- 3.2.2 Jugendbildung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Mord an Marinus Schöberl in Potzlow im Jahr 2002 und analysiert das Geschehen im Kontext von Anomie und den soziokulturellen Bedingungen des Dorfes. Ziel ist es, die Umstände des Verbrechens zu beleuchten und die Rolle von Jugendsozialarbeit und Jugendarbeit in der Prävention solcher Taten zu diskutieren.
- Anomie und deren Einfluss auf jugendliches Handeln
- Soziokulturelle Bedingungen in ländlichen strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands
- Jugendkultur und Anpassungsdruck in dörflichen Gemeinschaften
- Männlichkeitskonstruktionen und deren Rolle bei der Tat
- Die Möglichkeiten und Grenzen von Jugendsozialarbeit und Präventionsmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Mordfall von Potzlow vor und thematisiert die Schwierigkeiten bei der Aufarbeitung des Geschehens in der Dorfgemeinschaft, den Medien und der Politik. Es wird die Frage aufgeworfen, ob Jugendarbeit solche Gewalttaten verhindern kann und ob eine eindeutige Kausalität definiert werden kann. Die beiden Dokumentarfilme "Zur falschen Zeit am falschen Ort" und "Der Kick" werden als Ausgangspunkte der Analyse vorgestellt, wobei auf deren unterschiedlichen Herangehensweisen hingewiesen wird. Der Fokus liegt auf der Analyse der komplexen soziokulturellen Faktoren und deren Einfluss auf das Ereignis.
2. Tatumstände: Dieses Kapitel untersucht die soziokulturellen Bedingungen in Potzlow. Es beleuchtet die geografische Lage der Uckermark, den Bevölkerungsschwund und die daraus resultierende Strukturschwäche, welche sich in fehlenden Ausbildungsplätzen und Zukunftsperspektiven äußert. Die Veränderungen seit der Wiedervereinigung und die damit verbundenen Herausforderungen werden diskutiert, unter anderem die fehlende Erziehung zur Selbstständigkeit. Das Kapitel analysiert den Anpassungsdruck in der dörflichen Jugendkultur und die Darstellung des Opfers als "abweichend", was zur Opferauswahl beitrug. Es werden die im Film und Buch beschriebenen Faktoren wie z.B. die begrenzten Möglichkeiten zur individuellen Entfaltung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Anomie, Jugendgewalt, Mordfall Potzlow, ländliche Strukturen, Ostdeutschland, Jugendkultur, Männlichkeitskonstruktionen, Jugendarbeit, Prävention, strukturschwache Regionen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Mordfall Potzlow
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Mord an Marinus Schöberl in Potzlow im Jahr 2002. Sie untersucht die Umstände des Verbrechens im Kontext von Anomie und den soziokulturellen Bedingungen des Dorfes. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle von Jugendsozialarbeit und Jugendarbeit in der Prävention solcher Taten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Themen, darunter Anomie und deren Einfluss auf jugendliches Handeln, soziokulturelle Bedingungen in ländlichen strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands, Jugendkultur und Anpassungsdruck in dörflichen Gemeinschaften, Männlichkeitskonstruktionen und deren Rolle bei der Tat, sowie die Möglichkeiten und Grenzen von Jugendsozialarbeit und Präventionsmaßnahmen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Analyse basiert unter anderem auf den beiden Dokumentarfilmen "Zur falschen Zeit am falschen Ort" und "Der Kick". Die Arbeit vergleicht die unterschiedlichen Herangehensweisen der Filme und bezieht weitere Informationen und Perspektiven ein.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung, gefolgt von einem Kapitel zu den Tatumständen, und einem Kapitel zum Handeln in der Anomie. Die Einleitung stellt den Mordfall vor und führt in die Thematik ein. Das Kapitel zu den Tatumständen beleuchtet die soziokulturellen Bedingungen in Potzlow, inklusive der geografischen Lage, Bevölkerungsschwund und fehlenden Zukunftsperspektiven. Das Kapitel zum Handeln in der Anomie analysiert die Rolle der Jugendsozialarbeit und Jugendarbeit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Anomie, Jugendgewalt, Mordfall Potzlow, ländliche Strukturen, Ostdeutschland, Jugendkultur, Männlichkeitskonstruktionen, Jugendarbeit, Prävention, strukturschwache Regionen.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die Umstände des Mordes in Potzlow zu beleuchten und die Rolle von Jugendsozialarbeit und Jugendarbeit bei der Prävention solcher Taten zu diskutieren. Es soll analysiert werden, inwieweit soziokulturelle Faktoren zum Geschehen beigetragen haben.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht keine expliziten Schlussfolgerungen im FAQ-Bereich. Die Schlussfolgerungen sind im Haupttext der Arbeit zu finden, welcher die detaillierte Analyse und Interpretation der Daten präsentiert.
- Quote paper
- Simon Kullmann (Author), 2012, Handeln in der Anomie am Beispiel Potzlow. Der Mord an Marinus Schöberl, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/448954