Die Debatte über die Existenz der menschlichen Freiheit hat seit der Antike nichts an ihrer Anziehungskraft eingebüßt, ist sie doch entscheidend für unser Selbstverständnis als Menschen. Besonders durch das Licht, das die modernen Neurowissenschaften auf sie wirft, wird sie in das Zentrum zeitgenössischer Diskurse gerückt. Der Kern der Kontroverse liegt in der Frage, in welchem Verhältnis Freiheit und Determinismus bzw. Notwendigkeit zueinander stehen. Zwei zentrale Positionen – der Inkompatibilismus, der die beiden für unvereinbar sieht, und der Kompatibilismus, der die gegenteilige Auffassung vertritt – sind, zum Teil in Vorläuferformen, schon seit Jahrhunderten von verschiedenen Philosophen vertreten worden. Als einer der bedeutendsten Vertreter des klassischen Kompatibilismus gilt der britische Empirist David Hume. Die folgende Arbeit analysiert Humes Argumentation für die Existenz der Freiheit anhand des ersten Abschnitts des achten Kapitels aus seinem Werk „Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand“ aus dem Jahre 1748.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Textanalyse
- Humes Begriff der Notwendigkeit
- Notwendigkeit in der Natur
- Notwendigkeit beim Menschen
- Humes Freiheitskonzeption
- Kritik
- Definition der Notwendigkeit
- Beschränkung der Freiheit auf das Handeln
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text befasst sich mit David Humes Argumentation für die Existenz der menschlichen Freiheit. Hume analysiert den Begriff der Notwendigkeit im Naturgeschehen und wendet diesen auf das menschliche Handeln an. Er argumentiert, dass regelmäßige Verbindungen zwischen Ereignissen und Handlungen die Grundlage für die Annahme von Notwendigkeit bilden.
- Humes Konzept der Notwendigkeit
- Die Rolle der Gewohnheit in der Wahrnehmung von Kausalität
- Der Vergleich zwischen Natur und menschlichem Handeln
- Humes Kritik an der traditionellen Freiheitsdebatte
- Die soziopsychologische Dimension der Freiheit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Hume kritisiert die unfruchtbare Debatte über die menschliche Freiheit und strebt nach einer Klärung der Grundbegriffe. Er hebt die Notwendigkeit hervor, die Kontroverse durch allgemein anerkannte Definitionen zu lösen.
- Humes Begriff der Notwendigkeit: Hume analysiert das Prinzip der Notwendigkeit im Naturgeschehen und stellt zwei Definitionen für den Begriff vor. Er erklärt die Notwendigkeit als konstante Verbindung zwischen Ereignissen und als Ableitung eines Ereignisses aus einem anderen durch den menschlichen Verstand.
- Notwendigkeit beim Menschen: Hume überträgt den Begriff der Notwendigkeit auf das menschliche Verhalten und argumentiert, dass die menschliche Natur durch Regelmäßigkeiten geprägt ist. Er führt Charakterzüge und Neigungen als Beispiele für diese Gleichförmigkeit an.
- Kritik: Der Text geht auf kritische Einwände gegenüber Humes Argumentation ein, z.B. die Frage nach der Einzigartigkeit von Handlungen, die keine ersichtlichen Ursachen haben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Freiheit, Determinismus, Notwendigkeit, Gewohnheit, Kausalität, menschliches Handeln, Natur, Regelmäßigkeit, Gleichförmigkeit, soziopsychologischer Ansatz, Charakter, Motive.
- Quote paper
- Céline Sun (Author), 2015, Die Freiheitskonzeption David Humes in seinem Werk "Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand" (1748), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/448944