Das Selbst-Kochen wird nicht nur zunehmend praktiziert, sondern zu einem eigenen hoch angesehen Hobby, das Aussagen über guten Geschmack, ausgeprägten Stil und profunde (Koch- und Lebensmittel-) Kenntnisse zulässt und somit zu einer Domäne mittlerer und höherer sozialer Schichten aufsteigt. Fachwissen über besonders gute Rinderrassen, längst vergessene Gemüsesorten und spezielle Zubereitungstechniken sind heutzutage nicht mehr ausschließlich dem Beruf des Koches zuzuschreiben, sondern verbreiten sich zunehmend unter „Hobbyköchen“ mit Anspruch, die besonderen Wert auf Exklusivität, hohe Qualität und Individualität legen.
Diese Arbeit wird versuchen, den Trend des Selber-Kochens mit gehobenem Anspruch zu erklären und sich mit der Frage beschäftigen, an welchen Phänomenen sich dieser ablesen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Vom „Hinter-die-Kulissen-Verlegen“ des Kochens zur eigenen Zubereitung
- Indikatoren der Herausbildung des Trends zum Selbst-Kochen
- Lifestyle- und Food-Magazine
- Food Blogs
- Wohnküchen
- Gründe für die Entwicklung
- Bewusstsein bezüglich der Herkunft und Produktion von Lebensmitteln
- Bewusstsein bezüglich der gesundheitsfördernden und gewichtsregulierenden Wirkung von Lebensmitteln
- Selbst-Kochen als Steigerung von Genuss und Lebensqualität
- Abschließendes Fazit und Vorausschau
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Trend des gehobenen Selbstkochens und analysiert die Indikatoren, die auf diese Entwicklung hinweisen. Der Fokus liegt auf der Verschiebung des Kochens als soziales Distinktionsmerkmal, weg vom reinen Nahrungsmittelerwerb hin zu einem Ausdruck von Kultur, Genuss und sozialem Status.
- Die Entwicklung des Selbstkochens als Gegenbewegung zum Auswärtsessen
- Die Rolle von Lifestyle-Magazinen und Food-Blogs in der Popularisierung des gehobenen Selbstkochens
- Der Einfluss von Bewusstsein für Lebensmittelqualität und Gesundheit auf die Zubereitung von Speisen
- Selbstkochen als Ausdruck von sozialem Status und kulturellem Kapital
- Die historische Perspektive des Kochens im Kontext der Zivilisationstheorie von Norbert Elias
Zusammenfassung der Kapitel
1. Vom „Hinter-die-Kulissen-Verlegen“ des Kochens zur eigenen Zubereitung: Dieses Kapitel analysiert die historische Entwicklung des Kochens im Kontext der Zivilisationstheorie von Norbert Elias. Es untersucht, wie die Zubereitung von Speisen, insbesondere die unappetitlichen Aspekte wie das Zerlegen von Tieren, in höheren sozialen Schichten zunehmend aus dem Blickfeld gerückt wurde und an Spezialisten ausgelagert wurde. Der Fokus verlagerte sich von der Substanz zur Form und Manier. Im Gegensatz dazu zeigt sich ein moderner Trend zum gehobenen Selbstkochen, der als Gegenbewegung zu dieser Auslagerung betrachtet werden kann und selbst zu einem Distinktionsmerkmal wird. Der Text legt den Grundstein für die Untersuchung des modernen Trends zum Selbstkochen als Ausdruck von Kultur und sozialem Status.
2. Indikatoren der Herausbildung des Trends zum Selbst-Kochen: Dieses Kapitel präsentiert phänomenologische Indikatoren für den Trend zum Selbstkochen. Es werden Lifestyle- und Food-Magazine wie „Beef!“ analysiert, die den Wandel der Zielgruppe von Hausfrauen zu Männern mit hohem kulturellen und ökonomischen Kapital zeigen. Der Aufstieg von Food-Blogs wird als weiterer Indikator genannt, der auf ein wachsendes Interesse an individuellen und kreativen Rezepten hinweist. Der Text argumentiert, dass diese Phänomene die zunehmende Beliebtheit und die soziale Bedeutung des Selbstkochens als Hobby widerspiegeln.
Schlüsselwörter
Selbstkochen, Auswärtsessen, Soziale Distinktion, Lifestyle-Magazine, Food-Blogs, Norbert Elias, Zivilisationstheorie, Lebensmittelqualität, Kulturelles Kapital, Genuss, Exklusivität.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Vom „Hinter-die-Kulissen-Verlegen“ des Kochens zur eigenen Zubereitung
Was ist der zentrale Gegenstand des Textes?
Der Text untersucht den Trend des gehobenen Selbstkochens und analysiert die Indikatoren, die auf diese Entwicklung hindeuten. Im Fokus steht die Verschiebung des Kochens als soziales Distinktionsmerkmal – weg vom reinen Nahrungsmittelerwerb hin zu einem Ausdruck von Kultur, Genuss und sozialem Status.
Welche Indikatoren für den Trend zum Selbstkochen werden im Text genannt?
Der Text nennt verschiedene Indikatoren: Lifestyle- und Food-Magazine (z.B. „Beef!“), die den Wandel der Zielgruppe zeigen; den Aufstieg von Food-Blogs, die auf ein wachsendes Interesse an individuellen Rezepten hinweisen; und die zunehmende Bedeutung der Wohnküche.
Welche Gründe werden für die Entwicklung des Trends zum Selbstkochen genannt?
Der Text benennt ein steigendes Bewusstsein für die Herkunft und Produktion von Lebensmitteln, ein höheres Bewusstsein für die gesundheitsfördernden und gewichtsregulierenden Wirkung von Lebensmitteln und die Steigerung von Genuss und Lebensqualität durch Selbstkochen als wichtige Gründe.
Welche Rolle spielt die Zivilisationstheorie von Norbert Elias?
Die Zivilisationstheorie von Norbert Elias dient als theoretischer Rahmen, um die historische Entwicklung des Kochens zu analysieren. Der Text untersucht, wie das Kochen in höheren sozialen Schichten aus dem Blickfeld gerückt und an Spezialisten ausgelagert wurde, und wie der moderne Trend zum Selbstkochen als Gegenbewegung dazu verstanden werden kann.
Welche Kapitel umfasst der Text und worum geht es in ihnen?
Der Text gliedert sich in mehrere Kapitel: Das erste Kapitel analysiert die historische Entwicklung des Kochens im Kontext der Zivilisationstheorie Elias. Das zweite Kapitel präsentiert phänomenologische Indikatoren für den Trend zum Selbstkochen (Lifestyle-Magazine, Food-Blogs etc.). Weitere Kapitel befassen sich mit den Gründen für die Entwicklung und bieten ein abschließendes Fazit und eine Vorausschau.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Schlüsselwörter sind: Selbstkochen, Auswärtsessen, Soziale Distinktion, Lifestyle-Magazine, Food-Blogs, Norbert Elias, Zivilisationstheorie, Lebensmittelqualität, Kulturelles Kapital, Genuss, Exklusivität.
Wie wird der Trend zum gehobenen Selbstkochen im Kontext von sozialem Status gesehen?
Der Text argumentiert, dass Selbstkochen zu einem Ausdruck von sozialem Status und kulturellem Kapital geworden ist. Es ist nicht mehr nur Nahrungsmittelerwerb, sondern auch ein Ausdruck von Kultur und Genuss.
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- M. A. Theresa Offenbeck (Author), 2012, Kochen als Luxushobby. Wie eigene Nahrungszubereitung zum sozialen Distinktionsmerkmal wird, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/448570