Aufgrund der Forderungen von verschiedenen Verbänden, die Lebenskompetenz und Persönlichkeitsentwicklung von Schülern zu stärken wurde in dieser Arbeit erörtert, inwieweit ein Schulfach „Glück“ beruhend auf den Erkenntnissen der positiven Psychologie die Selbstwahrnehmung, das Selbstwertgefühl und die Zielerreichung von Schülern verbessern kann. Hierzu erfolgte eine Umfrage. Die 40 an der Studie teilnehmenden Schüler eines Oberstufenzentrums wurden zur Selbstwahrnehmung, ihrem Selbstwert und zu ihrer Zielsetzung befragt. Ob es den Schüler wichtig ist, im Rahmen des Unterrichts über diese Themen zu sprechen, war ein weiterer Bestandteil der Befragung. In der Diskussion wird eine Prognose erstellt, ob diese Kompetenzen durch dieses Schulfach mittels positiver Psychologie verbessert werden können.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Zusammenfassung
1 Einleitung
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Einfluss der positiven Psychologie auf die Lernprozesse von Schülern
2.2 Impuls zur Entwicklung des Schulfaches „Glück“
2.3 Mögliche Hintergründe zur Namensgebung des Schulfaches „Glück“
2.4 Ziele und Konzeptionen des Schulfaches „Glück“
2.5 Selbstwahrnehmung und Selbstwert von Kindern
2.6 Zielerreichung
3 Methoden
3.1 Ziel und Fragestellungen der Untersuchung
3.2 Instrumente
3.3 Versuchsablauf
3.4 Stichprobe
3.5 Operationalisierung
3.6 empirische Hypothesen
4 Ergebnisse
5 Diskussion
Literaturverzeichnis
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Anteil der Schüler verschiedener Bildungsgänge
Abbildung 2 Anteil weiblicher / männlicher Schüler
Abbildung 3: Frage 1 - Auswertung der Ergebnisse der Klassen mit Geflüchteten
Abbildung 4: Frage 1 - Auswertung der Ergebnisse der Berufsvorbereitungsklassen
Abbildung 5: Frage 1 - Auswertung der Ergebnisse der Auszubildenden
Abbildung 6: Frage 2 - Auswertung der Ergebnisse der Klassen mit Geflüchteten
Abbildung 7: Frage 2 - Auswertung der Ergebnisse der Berufsvorbereitungsklassen
Abbildung 8: Frage 2 - Auswertung der Ergebnisse der Auszubildenden
Abbildung 9: Frage 3 - Auswertung der Ergebnisse der Klassen mit Geflüchteten
Abbildung 10: Frage 3 - Auswertung der Ergebnisse der Berufsvorbereitungsklassen
Abbildung 11: Frage 3 - Auswertung der Ergebnisse der Auszubildenden
Abbildung 12: Frage 4 - Auswertung der Ergebnisse der Klassen mit Geflüchteten
Abbildung 13: Frage 4 - Auswertung der Ergebnisse der Berufsvorbereitungsklassen
Abbildung 14: Frage 4 - Auswertung der Ergebnisse der Auszubildenden
Abbildung 15: Frage 5 - Auswertung der Ergebnisse der Klassen mit Geflüchteten
Abbildung 16: Frage 5 - Auswertung der Ergebnisse der Berufsvorbereitungsklassen
Abbildung 17: Frage 5 - Auswertung der Ergebnisse der Auszubildenden
Abbildung 18: Frage 6 - Auswertung der Ergebnisse der Klassen mit Geflüchteten
Abbildung 19: Frage 6 - Auswertung der Ergebnisse der Berufsvorbereitungsklassen
Abbildung 20: Frage 6 - Auswertung der Ergebnisse der Auszubildenden
Abbildung 21: Frage 7 - Auswertung der Ergebnisse der Klassen mit Geflüchteten
Abbildung 22: Frage 7 - Auswertung der Ergebnisse der Berufsvorbereitungsklassen
Abbildung 23: Frage 7 - Auswertung der Ergebnisse der Auszubildenden
Abbildung 24: Frage 8 - Auswertung der Ergebnisse der Klassen mit Geflüchteten
Abbildung 25: Frage 8 - Auswertung der Ergebnisse der Berufsvorbereitungsklassen
Abbildung 26: Frage 8 - Auswertung der Ergebnisse der Auszubildenden
Abbildung 27: Frage 7 - Häufigkeitsverteilung
Abbildung 28: Frage 7 – reverskodierte und transformierte Variable
Abbildung 29: Frage 7 – Quantil-Quantil-Plot
Abbildung 30: Frage 8 - Häufigkeitsverteilung
Abbildung 31: Frage 8 – reverskodierte und transformierte Variable
Abbildung 32: Frage 8 – Quantil-Quantil-Plot
Abbildung 33: Frage 8 – Residualplot
Abbildung 34: Frage 9 - Auswertung der Ergebnisse der Klassen mit Geflüchteten
Abbildung 35: Frage 9 - Auswertung der Ergebnisse der Berufsvorbereitungsklassen
Abbildung 36: Frage 9 - Auswertung der Ergebnisse der Auszubildenden
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieer Leseprobe nicht enthalten
Aufgrund der Forderungen von verschiedenen Verbänden, die Lebenskompetenz und Persönlichkeitsentwicklung von Schülern zu stärken wurde in dieser Arbeit erörtert, inwieweit ein Schulfach „Glück“ beruhend auf den Erkenntnissen der positiven Psychologie die Selbstwahrnehmung, das Selbstwertgefühl und die Zielerreichung von Schülern verbessern kann. Hierzu erfolgte eine Umfrage. Die 40 an der Studie teilnehmenden Schüler eines Oberstufenzentrums wurden zur Selbstwahrnehmung, ihrem Selbstwert und zu ihrer Zielsetzung befragt. Ob es den Schüler wichtig ist, im Rahmen des Unterrichts über diese Themen zu sprechen, war ein weiterer Bestandteil der Befragung. In der Diskussion wird eine Prognose erstellt, ob diese Kompetenzen durch dieses Schulfach mittels positiver Psychologie verbessert werden können.
1 Einleitung
Wird für die Stärkung der Selbstwahrnehmung, des Selbstwertes und der Zielerreichung der Schüler ein eigenes Schulfach benötigt? Erlernen die Kinder und Jugendlichen diese Fähigkeiten nicht in ausreichendem Maße in ihrem sozialen, familiären und dem bereits bestehendem schulischen Umfeld? Mit diesen Fragen und warum ausgerechnet ein Schulfach mit dem Namen „Glück“ die Entwicklung in den Bereichen Selbstwahrnehmung, Selbstwert und Zielerreichung der Heranwachsenden auf Grundlage der positiven Psychologie fördern soll, ist der Inhalt dieser Thesis. Ziel ist es zu untersuchen, ob ein Bedarf für dieses Schulfach besteht, wie sinnvoll die gezielte Anwendung positiver Psychologie im Unterricht für diese Themen ist und ob eine Stärkung der Selbstwahrnehmung, des Selbstwertes und der Zielerreichung der Schüler mit diesem Schulfach möglich sein könnte.
Was bedeutet positive Psychologie und in welchem Kontext kann dieses Teilgebiet der Psychologie in Zusammenhang mit dem Wort „Glück“ und seiner Bedeutung gesetzt werden? Im Wirtz „Dorsch – Lexikon der Psychologie“ (2014) wird beschreiben, dass es u.a. ein Bestreben der positiven Psychologie ist, Zufriedenheit, Wohlbefinden, Stärken oder Tugenden stärker zu beachten. Es sollen positive Eigenschaften gestärkt werden, um auch in Institutionen wie Schule, Gemeinde oder Elternhaus ein persönliches Wachstum zu ermöglichen. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. sieht eine Aufgabe der Psychologie darin, lebens- und praxisorientiertes Wissen zu entwickeln, welches zur Verbesserung von sozialen Prozessen in Menschen, Familien oder in der Gemeinschaft dienen kann.
Dies impliziert ebenfalls die Frage, wie sich das Wohlbefinden steigern lässt bzw. wann Menschen glücklich sind. Frey (2017) unterscheidet in seinem Werk drei unterschiedliche Typen des Glücks. Die momentanen Gefühle der Freude z.B. über ein bestimmtes Ereignis, die grundsätzliche Lebenszufriedenheit und die Glückseligkeit, die laut seiner Aussage auf ein gutes Leben zurückzuführen ist. In der Glücksforschung ist man zu dem Ergebnis gelangt, dass die wichtigsten Bereiche für ein erfülltes und glückliches Leben u.a. Arbeit, materieller Lebensstandard, Familie, Freunde und Gesundheit sind. In seinem Werk wissenschaftliche Glücksforschung beschreibt Frey (2017), dass glückliche Menschen erfolgreicher im Beruf auftreten, engagierter arbeiten, kooperativer und hilfsbereiter sind als unglückliche Menschen. Des Weiteren soll die Lebenserwartung glücklicher Menschen ca. 15% über den unglücklicheren Personen liegen. Wer glücklich ist, lebt gesünder, er ist weniger gefährdet an Depressionen zu erkranken, leidet weniger an Übergewicht und fällt weniger Unglücksfällen zu Opfer.
Positive Psychologie kann laut dieser Feststellungen die Steigerung des Wohlbefindens beeinflussen und zu einem glücklicheren Leben beitragen. Dies befürwortet, aus meiner Sicht, die Einführung des Schulfaches „Glück“, um die Kinder und Jugendlichen schon zeitig durch das Vermitteln positiver Verhaltensweisen und Lebenseinstellungen in ihrer Persönlichkeit zu stärken. Ob und inwieweit hierdurch die Selbstwahrnehmung, der Selbstwert und die Zielsetzung gesteigert werden können, wird im Folgenden näher betrachtet. Nach Klärung der Fachbegriffe und deren Bezug zum schulischen Kontext, wird die für diese Arbeit durchgeführte nichtrepräsentative kleine Studie, bei der 40 Schüler (17 Jahre und älter) befragt wurden, ausgewertet und im Anschluss diskutiert. Dies soll ermöglichen, das Für- und Wider über die Einführung des Schulfaches „Glück“ abzuwägen, die Frage beantworten, ob dadurch die Selbstwahrnehmung, der Selbstwert und die Zielsetzung mittels des Einsatzes positiver Psychologie im Unterricht gesteigert werden kann.
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Einfluss der positiven Psychologie auf die Lernprozesse von Schülern
Psychologie im Allgemeinen beschäftigt sich u.a. damit, wie wir denken, lernen oder uns erinnern. Es werden Fragen erörtert, warum wir etwas tun und warum wir Dinge so tun, wie wir sie tun. Verhaltensweisen werden analysiert und unterschieden in für das Wohlbefinden der jeweiligen Personen nützliche oder schädigende Handlungen. Hieran knüpfen direkt die Fragen an, wie psychische Krankheiten entstehen bzw. welche Heilungsmöglichkeiten es gibt. Ziele der Wissenschaft Psychologie sind Beschreibungen, Erklärungen und Vorhersagen von möglichen Verhaltensweisen weiterzugeben (Zimbardo, 1995).
Bereits 1933 versuchte Bühler (1933, zitiert nach Lück, 2013) eine Phasenlehre der menschlichen Entwicklung zu erarbeiten, da sie das Streben des Menschen nach Erfolg zu belegen versuchte. Sie erfasste hierfür Biographien berühmter und erfolgreicher Persönlichkeiten, wertete die Daten aus, um sie für Darstellungen von Persönlichkeitsentwicklungen zu nutzen. Ausführlich beschäftigt sich auch heute noch die Persönlichkeitspsychologie mit dem Streben des Menschen nach Erfolg. Im Zuge dieser Forschung wird auch immer wieder der Einfluss positiver Psychologie untersucht. Lück (2013) stellt in seinem Buch Geschichte der Psychologie im Bereich der Sozialpsychologie die Bedeutung des Umgangs und die Stellung von Personen in Gruppen bzw. Gemeinschaften dar. Bildung von Verhaltensweisen, Anerkennung oder Ablehnung erfahren Menschen in diesen Gruppen, welches wiederum Einfluss auf die jeweilige Persönlichkeitsentwicklung hat. Durch die Anwendung der positiven Psychologie kann der Umgang mit möglichen für die Entwicklung negativen Erfahrungen positiv oder stärkend beeinflusst werden.
In fast allen Bereichen der Psychologie finden sich Anwendungsfelder der positiven Psychologie. Aufgrund der Zunahme der psychischen Erkrankungen in den Industrienationen gewinnt die positive Psychologie immer mehr Bedeutung. Sie bietet Unterstützung bei der Stärkung der psychischen Gesundheit, des Wohlbefindens und bei der Verbesserung der Lebenszufriedenheit.
Ziel der positiven Psychologie ist es laut Daniela Blickmann (2015) die Menschen zu unterstützen, Erfüllung und einen Sinn im Leben zu finden. Die Anwendung der positiven Psychologie kann zum Wohlbefinden und Glückserleben beitragen, sowie die Erweiterung und Optimierung der persönlichen Ressourcen (finanzielle, physische, immaterielle, human, organisatorische Ressourcen etc.) fördern. Des Weiteren sucht dieses Teilgebiet der Psychologie Antworten auf Fragen, warum manche Menschen glücklicher sind als andere oder wie sich das subjektive Wohlergehen steigern lässt. Eine der wichtigen Fragen ist ferner, wie sich Glück definieren oder messen lässt. Da sich die positive Psychologie intensiv mit dem Thema Glück beschäftigt, das subjektive Wohlbefinden des Menschen von enormer Bedeutung zu sein scheint, könnte dies einer der ausschlaggebenden Gründe sein, warum das Schulfach mit dem Wort „Glück“ bezeichnet wurde.
Die positive Psychologie nimmt an, dass die Menschen bestrebt sind ein erfülltes Leben zu führen und ihr Leben mit Sinn erfüllen möchten. Menschen möchten sich selbst, aber auch die Gesellschaft positiv voranbringen und sich verwirklichen. Dies ist bereits bei Kindern zu beobachten. Sie versuchen schon im Kindergarten oder in der Schule Leistungen zu erbringen, sich mit anderen zu messen und ihre Rolle in der Gruppe zu finden. Daher ist der Gebrauch der positiven Psychologie im Schulalltag unabhängig von dem Schulfach „Glück“ von großer Bedeutung.
In der Schule werden die Kinder und Jugendlichen von den Eltern und Lehrern zu guten Leistungen animiert. Die Wertschätzung und Anerkennung erfolgt häufig über gute Schulnoten. Fraglich ist, ob die Kinder in der Schule glücklich sind, ihnen das Lernen Spaß macht und sie den Konkurrenz- und Leistungsdruck verarbeiten können, ohne psychische Auffälligkeiten zu entwickeln.
„Schulen scheitern daran, dass es Lehrern und Schülern über weite Strecken nicht mehr gelingt, eine Unterrichtssituation herzustellen, die erfolgreiches Lehren und Lernen überhaupt erst ermöglicht“ (Bauer, 2008, S.14). Bauer beschreibt in seinem Buch, die Notwendigkeit, das Lernen für die Schüler wieder positiv zu gestalten, um wieder Lust und Freude am Lernen zu erwecken. Schulen haben sich zu Orten entwickelt, an denen die Heranwachsenden oftmals unerfreuliche Erfahrungen machen, die Angst erzeugen und woran die Kinder erkranken können. „Angst und Stress sind Bildungskiller“ (Bauer, 2008, S.38). Die Schüler benötigen unbedingt Unterstützung und Zuwendung von Personen in ihrem Umfeld die sich für sie als einzelnes Individuum und für ihre Sorgen interessieren, so Bauer (2008).
Für Ulrike Handke (2010) sind Schüler sympathische oder unsympathische junge Menschen, die alle ihr eigenes Schicksal haben. Sie hält es sogar für erstaunlich, dass manche Kinder und Jugendliche überhaupt noch die Schule besuchen. Ulrike Handke geht davon aus, dass viele Schüler Angst haben. Sie schauen ängstlich in die Zukunft, die Gegenwart, stehen bange Mitschülern, der Familie und möglicherweise auch den Lehrern gegenüber. Ihrer Auffassung nach müssen unbedingt neue Konzepte und Unterrichtsmethoden eingeführt werden, um die Schule wieder zu einem positiven Ort umformen zu können.
Bezogen auf die Aussagen von Bauer und Handke ist es meiner Auffassung nach nicht nur wichtig, die Selbstwahrnehmung, das Selbstwertgefühl und die Zielerreichung der Schüler mittels der positiven Psychologie zu verbessern, sondern generell die Kinder in der Anwendung der positiven Psychologie in allen Lebensbereichen zu unterrichten. Offen bleibt die Frage, wie sinnvoll es ist, dies in einem separaten Unterrichtsfach zu unterrichten oder es in den Regelunterricht und die Grundlagenfächer mit einzubauen. Für die Einbettung des Themas in den Regelunterricht müssten dann allerdings die Lehrpläne und die jeweiligen Unterrichtsziele geändert und erweitert werden. Die Schulen wären gezwungen neue Unterrichtselemente sowie Methoden zur Vermittlung sozialer Kompetenzen und positiver Psychologie in die Fächer mit aufzunehmen. Zudem müsste geklärt werden, ob dies mit dem Rahmenlehrplan zeitlich vereinbar ist.
Zierer (2016) ist der Ansicht, dass schulische Leistungen von zwei Bereichen abhängig sind: von dem Elternhaus und dem Lernenden. Besonders ausschlaggebend ist der sozioökonomische Status der Familie, der Bezug von Transferleistungen (Geld und Sachleistungen ohne dafür eine direkte Gegenleistung zu erbringen) und das Fernsehen. Die Erreichung eines höheren Schulabschlusses und die Verwirklichung von Zielen hängt in großem Maße von den Kompetenzen der Eltern ab. Alleinerziehende Elternteile und Familien aus bildungsfernen Milieus haben oftmals keine Möglichkeiten ihre Kinder bei der schulischen Entwicklung zu unterstützen. Die einzige Möglichkeit besteht darin so Zierer (2016), dass die Lehrkräfte die Defizite, die in den Herkunftsfamilien vorhanden sind, im Schulalltag der Schüler kompensieren, aber auch die Eltern in die Verantwortung nehmen. Diese Aussagen befürworten die generelle Anwendung und Vermittlung von Konzepten positiver Psychologie in allen Unterrichtsfächern.
Die Aussagen von Zierer (2016) sprechen für eine Vertiefung der Erkenntnisse der positiven Psychologie im Unterricht nicht nur in den Bereichen Selbstwahrnehmung, Selbstwert und Zielerreichung. Nach Ansicht der Autoren besteht ein immenser Bedarf am Erlernen positiver Umgangsformen im Miteinander, grundlegender Sozialkompetenzen sowie positiver Lebensstrategien. Laut Pressemeldungen im Jahr 2018 u.a. von stern.de, ist eine Zunahme der bei der Polizei registrierten Gewalttaten in Schulen in einigen Bundesländern um ca. 18% gestiegen. Immer mehr Lehrer und Eltern fordern, dass das Schulsystem erneuert werden muss, den Schülern von Seiten der Lehrer mehr Sozialkompetenzen sowie auch Strategien zur positiven und gewaltfreien Konfliktbewältigung vermittelt werden.
Mittels positiver Psychologie und Achtsamkeit, so schreibt Josè (2016) in seinem Buch Positive Psychologie und Achtsamkeit im Schulalltag, ist es möglich die Empathie der Schüler zu fördern. Er misst dem emotionalen Lernen eine große Bedeutung zu, da hierdurch Ängste abgebaut werden und durch die Schaffung von Erfolgserlebnissen, positive Gefühle erzeugt werden können, die sich wiederum fördernd auf die schulischen Leistungen auswirken sollen. Dies kann gleichzeitig zu einem Aggressionsabbau der Schüler führen und sich positiv auf den gesamten Schulalltag auswirken. Außerdem ist eine gute emotionale Bindung zwischen Lehrern und Schülern notwendig. Durch das Erlernen der Wahrnehmung und zulassen eigener Gefühle sowie Übungen zum Erkennen, wie sich andere Mitmenschen fühlen könnten, werden die Schüler sensibler, lernen sich selbst besser verstehen und verändern den Umgang mit Anderen, welches wiederum zur Steigerung ihres Selbstwertes führt. Vertieft wird dieses Verhalten durch das Erlernen einer konstruktiveren Kommunikation.
Röhner und Schütz (2016) gehen ausführlich auf die Grundlagen der Kommunikation in ihrem Buch Psychologie der Kommunikation ein. Die verschiedenen Ebenen der Kommunikation werden näher betrachtet. Wie bereits erwähnt spielt die positive Psychologie, wie in fast allen Bereichen auch hier, eine tragende Rolle. Es ist wichtig zu erkennen, ob mein Gegenüber auch das versteht, was ich ihm sagen möchte. Zu Erkennen in welchem Gefühlzustand sich mein Gesprächspartner befindet, ob er traurig oder wütend ist z.B., ist für ein Gespräch ausschlaggebend. Für das Kommunizieren von Dingen die der einzelnen Person wichtig sind oder am Herzen liegen, bedarf es wiederum Selbstwert, sich zu trauen diese auch zu äußern und eine gute Selbstwahrnehmung, um z.B. Unstimmigkeiten zwischen dem selbst und der Umwelt im Vorfeld zu erkennen.
Zusammenfassend kann festzuhalten werden, dass die Inhalte der positiven Psychologie unbedingt in den Schulalltag integriert sein sollten. Ich erachte es für sehr sinnvoll, den Kindern und Jugendlichen mittels positiver Psychologie Handlungsmöglichkeiten und Konzepte zur Problem- und Alltagsbewältigung anzubieten. Empfehlenswert ist es, diese Methoden mit den Heranwachsenden auszuprobieren, zu üben unabhängig von einem gesonderten Schulfach. Für die Lehrkräfte bedeutet dies ebenfalls sich mit den Inhalten sowie den Möglichkeiten der positiven Psychologie auseinanderzusetzen, was sich im täglichen Umgang mit Schülern und Kollegen positiv auswirken kann.
2.2 Impuls zur Entwicklung des Schulfaches „Glück“
Aufgrund der Forderungen von unterschiedlichen Organisationen wie z.B. der World Health Organization (WHO) oder der Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) die Lebenskompetenz, Lebensfreude und Persönlichkeitsentwicklung zu fördern wurden verschiedene Konzepte und auch das Schulfach „Glück“ entwickelt (Dr. Schubert). In der Konzeption des Schulfaches „Glück“ von Dr. Schubert wird nicht detaillierter auf Studien zu den Forderungen der WHO oder der OECD eingegangen. Der Gesundheits- und Entwicklungszustand von Kindern und Jugendlichen ist in unterschiedlichsten Erhebungen wie z.B. „die Programm for International Student Assessment“ (PISA), „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS-Basiserhebung, Welle 1, 2003-2006) oder in der Studie „zur Lage der Kinder in Deutschland 2011/ 2012 Starke Eltern – starke Kinder: Kindliches Wohlbefinden und gesellschaftliche Teilhabe“ dokumentiert worden.
Die PISA Studien beschäftigten sich mit den schulischen Belangen und dem Entwicklungsstand von Kindern und Jugendlichen. Inwieweit Schüler und Schülerinnen in der Lage sind, sich in einem festgelegten Zeitraum Wissen und Fertigkeiten anzueignen, der es ihnen ermöglicht an der Wissensgemeinschaft teilzuhaben, war Gegenstand dieser Untersuchungen. An diesen Erhebungen nahmen über eine halbe Million Kinder und Jugendliche aus 72 Ländern im Alter von 15 Jahren teil (OECD, 2016). Die Zeitschrift „ZEIT Online“ berichtete zur PISA Studie des Jahres 2006, dass sich die Leistungen der deutschen Schüler im Vergleich zu den PISA Studien der Jahre 2000 und 2003 signifikant verbessert haben. Die Leistungen der Kinder Deutschlands wurden sogar über den Durchschnitt eingestuft. Für Kinder aus unteren sozialen Schichten und Kindern mit Migrationshintergrund bleiben Schulen jedoch ungerecht. Die Auswahl der Schultypen und die Leistungsunterschiede hängen immens vom sozioökonomischen Status des Elternhauses ab. Deutschland belegte mit 516 Punkten Platz 13 von 57 teilnehmenden Ländern und Platz 8 der 30 teilnehmenden OECD Ländern (Kahl, R. 2007).
Das Robert-Koch Institut führte eine „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS-Basiserhebung, Welle 1, 2003-2006) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung, Bundesministerium für Bildung und Forschung durch. Hier untersuchte man Krankheiten, Unfallverletzungen, gesundheitliche Lage, Befinden, Lebensqualität, Inanspruchnahme medizinischer Leistungen bei Kindern und Jugendlichen von der Geburt bis zum 18 Lebensjahr. Ein besonderes Augenmerk der Untersuchungen lag auf Erhebungen zur körperlichen Gesundheit, Gesundheitsverhalten, psychische Gesundheit und der sozialen Lage der Probanden. Mehr als 12.000 Kinder und Jugendliche bzw. ihre Eltern nahmen an dieser Studie teil. Ein Ziel war es, die erstmalige bundesweite Erhebung gesundheitlicher Daten von Kindern und Jugendlichen, die unter Hinzuziehung weiterer Forschungen zur Entwicklung passender Präventionskonzepte beitragen sollten (Robert Koch-Institut). Den meisten Kindern und Jugendlichen geht es laut dieser Untersuchungen in Deutschland gut. Bei etwa 20% der Teilnehmer im Alter zwischen 3 und 17 Jahren wurden Hinweise auf psychische Störungen festgestellt. In ca. 12% der Fälle sind massive Beeinträchtigungen in der Familie oder dem sozialen Umfeld vorhanden. Familien mit niedrigem sozialen Status sind häufiger von psychischen Auffälligkeiten betroffen. Bei 5% der Kinder und Jugendlichen wurde ein Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ärztlich festgestellt (Robert Koch-Institut, 2014). Inwieweit diese Erkenntnisse für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen bedeutsam oder bedenklich sind, ist aus der Studie nicht ersichtlich. Hierzu ist die Auswertung des 2. Teils der Untersuchung abzuwarten. Die 2. Welle der Studie wurde vom September 2014 bis August 2017 mit einer geplanten Teilnehmerzahl von ca. 23.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 29 Jahren durchgeführt. Die Auswertung dieser Langzeitstudie wurde noch nicht veröffentlicht.
Die United Nations International Children’s Emergency Fund (UNICF) hat unter Hinzuziehung der PISA Studien 2003, 2006 und 2009 ebenfalls Studien „zur Lage der Kinder in Deutschland 2011/ 2012 Starke Eltern – starke Kinder: Kindliches Wohlbefinden und gesellschaftliche Teilhabe“ (unicef.de, 20111) oder auch „UNICEF Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland 2013“ (unicef.de, 2013) erhoben. Bronfenbrenner (2011) vertritt die Auffassung, dass nicht nur eine tiefe emotionale Bindung zum Elternhaus für die Entwicklung des Kindes wichtig ist, sondern auch eine intensive Vernetzung zwischen Kindereinrichtungen, Schulen und der Berufsausbildung benötigt wird. Nur wenn diese Vernetzungen vorhanden sind, können sich Kinder und Jugendliche in der ständig verändernden Umwelt entwickeln und bewähren. In dieser Studie und dem von Urie Bronfenbrenner entwickeltem Programm wird postuliert, dass die Politik das Zusammenwirken von Kindergärten, Schulen und Berufsbildungseinrichtungen auch tatsächlich fördern muss, damit die Kinder auch die Möglichkeit erhalten, sich ohne Benachteiligungen optimal entwickeln zu können (Bertram et al., 2012). Diese Studie zeigt auf, dass die schulische Bildung von der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen nicht abgekoppelt werden darf und dass bereits in verschiedensten Bereichen Förderbedarf vorhanden ist.
Anforderungen des sozialen Umfeldes, Stress, Leistungsdruck etc. stellen für die Heranwachsenden enorme Herausforderungen dar und es ist unbedingt notwendig, die Resilienz (Widerstandsfähigkeit) der Kinder und Jugendlichen zu stärken. Dies ist aus weiteren Studien zum Wohlbefinden und der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ersichtlich.
Die Studie „Verfahren zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen“ von U. Ravens-Sieberer (2000) der Universität Hamburg oder die empirische Arbeit „Positive Emotionen und Wohlbefinden in der Schule - ein Überblick über Forschungszugänge und Erkenntnisse“ erstellt von Tina Hascher und Heidrun Edlinger der Universität Salzburg geben ebenfalls Auskunft über die Vielfältigkeit des Förderbedarfes der Kinder und Jugendlichen, die in ihrer Gesamtheit die Entwicklung des Schulfaches „Glück“ bzw. die Unterrichtung und das Anwenden positiver Psychologie im Unterricht untermauern.
In Bezug auf die Fragestellung, ob mittels positiver Psychologie die Selbstwahrnehmung, das Selbstwertgefühl und die Zielerreichung mit diesem Unterrichtsfach gesteigert werden kann bin ich der Auffassung, dass die Impulse zur Entwicklung dieses Schulfaches die Themen der Fragestellung dieser Arbeit umfangreich beinhalten und in diesem Schulfach mit den o.g. Ansätzen der verschiedenen Autoren die Vermittlung der Inhalte der Fragestellung absolut möglich wären. Um eine Steigerung der Selbstwahrnehmung, des Selbstwertgefühls und der Zielerreichung anzustreben, müsste dann eine konkrete Konzeption für diese drei Punkte erarbeitet werden.
2.3 Mögliche Hintergründe zur Namensgebung des Schulfaches „Glück“
Wie bereits im Punkt 2.1 dem Einfluss der positiven Psychologie auf den Lernprozess von Schülern erwähnt, beschäftigt sich dieses Teilgebiet der Psychologie intensiv mit der Thematik Glück. In der positiven Psychologie wird Glück als subjektives Wohlbefinden sowie als Lebenszufriedenheit definiert und in verschiedene Bereiche und Begebenheiten eingeteilt. So ist das Glück, gesund zu sein, nicht zu vergleichen mit dem Glück im Lotto zu gewinnen.
Doch was bedeutet das Wort Glück im deutschen Sprachgebrauch? Es gibt verschiedene Erklärungen für das Wort Glück. Laut Duden (2014) hat sich das Wort Glück im 12. Jahrhundert in Deutschland verbreitet. Der Begriff stammt wahrscheinlich aus dem französischen destinèe und bedeutet etwa Festsetzung, Bestimmung oder Beschluss. In den Niederlanden wurde das Wort von dem Wort gelucke abgeleitet, welches für Zufall, günstiger Ausgang oder für guten Lebensunterhalt verwendet wird, so die Beschreibung des Dudens (2014).
Heute steht der Begriff fast ausschließlich für positive Ereignisse, den günstigen Ausgang von Ereignissen, aber er wird auch als Ausdruck für Wohlbefinden und Zufriedenheit verwendet. Mit der Frage, was wir unter Zufriedenheit und Wohlbefinden verstehen und was es bedeutet glücklich zu sein, setzt sich die Glücksforschung ausgiebig auseinander.
Frey (2017) schreibt in seinem Buch „essentials - wissenschaftliche Glücksforschung“, dass alle Menschen nach Glück streben. Die Menschen besitzen das Bedürfnis glücklich zu sein. Zudem wurde in dem Werk festgestellt, dass es verschiedene Arten von Glück gibt. Er unterteilt nach erlebtem Glück, erwartetem Glück und erinnertem Glück. Diese verschiedenen Formen des Wohlbefindens, welche das Glück ausdrücken können, beziehen sich auf verschiedene Ereignisse im hier und heute, der Vergangenheit oder der Zukunft.
Es ist wichtig zu erkennen, was überhaupt Glück ist und was glücklich machen kann, um glücklich sein zu können. Haidt (2017) schreibt hierzu in seinem Buch „Glückshypothese“, das Glück nicht von alleine kommt. Man muss die richtigen Bedingungen schaffen, um Glück erfahren zu können. Es bestehen auf der einen Seite äußere Bedingungen, wie die Umwelt, Pflanzen, Wasser etc. und die inneren Bedürfnisse wie u.a. eine lebensbejahende Einstellung, die positive Beziehung zu anderen Menschen und sich selbst.
Hinzu kommt, dass durch die Vererbung bestimmter Persönlichkeitsstrukturen die Fähigkeit glücklich zu sein erheblich beeinflusst wird. Es wird geschätzt, dass der Mensch eine genetische Veranlagung von 40% - 60% besitzt, die entscheidet mit wieviel Optimismus die Person ausgestattet ist (Frey, 2017). Offenkundig wird dies bspw. bei einem Unfall. Jemand der über sehr viel Optimismus verfügt, freut sich, dass der Unfall nicht schlimmer ausgegangen ist. Eine andere Person mit weniger Optimismus klagt wiederum, weil immer ihr schlimme Dinge widerfahren sind. Unter diesem Aspekt scheint es umso wichtiger zu sein, bereits Kindern und Jugendlichen die Inhalte der positiven Psychologie nahezubringen und positive Denkweisen anzutrainieren, um die positive genetische Ausstattung zu verstärken bzw. Defizite zu kompensieren. Möglicherweise ist dies auch ein weiterer Grund, warum das Schulfach „Glück“ mit dem Wort Glück bezeichnet wurde.
2.4 Ziele und Konzeptionen des Schulfaches „Glück“
Das Schulfach „Glück“ wurde bereits an verschiedenen Schulen als Pilotprojekt eingeführt. Es werden Schüler der Grundschule, der Sekundarstufe und auch Absolventen der Abiturklassen in diesem Fach unterrichtet. Da keine Vorgabe vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) existiert, bezeichnen die Schulen das Unterrichtsfach individuell nach Ausrichtung der Lerninhalte. So wird es auch als Fach für „Glückskompetenz“, „positive Psychologie in der Schule“ oder „Glücksstifter“ bezeichnet. Die Curricula1 unterscheiden sich inhaltlich marginal, da die Lehrinhalte den Bedürfnissen der Altersgruppen spezifisch angepasst wurden.
Ziel dieses Unterrichtsfaches ist es, die Persönlichkeitsentwicklung der Heranwachsenden zu fördern, Ressourcen zu aktivieren und ihre persönliche Resilienz zu stärken. Der Unterricht soll die Entwicklung des eigenen Selbstwertes und des Selbstvertrauens stärken. Eine der Aufgaben ist es, die Schüler zu befähigen positiv mit Herausforderungen und Rückschlägen umzugehen, aus den Erfahrungen zu lernen und diese in ihre eigenen Zielsetzungen zu integrieren. Beim Erlernen einer positiven lebensbejahenden Einstellung, Verantwortung für sich und eigene Handlungen zu übernehmen sollen die Lehrkräfte begleiten und unterstützen. Hierzu ist die Vermittlung des Erarbeitens von Zielplanungen, Strategien für lösungsorientiertes Arbeiten sowie das Erlernen der Erstellung einer Zukunftsplanung Voraussetzung. Neben dem Unterrichten zum Erlernen dieser fundamentalen Fertigkeiten, ist ein weiterer bedeutsamer Ansatz die Vertiefung eines respektvollen Umgangs miteinander. Dieses Schulfach beabsichtigt die möglicherweise vorhandenen Defizite im achtsamen und wertschätzenden Umgang miteinander zu vermindern, da diese gesellschaftlichen Grundwerte anscheinend im familiären und sozialen Umfeld nicht mehr in ausreichendem Maße erlernt werden können.
Im Curriculum des Faches Glückskompetenz von Carina Mathes (2016) ist das wichtigste Ziel die Stärkung der Resilienz und der Einsatz positiver Psychologie im Kontext mit der Glücks- und Gehirnforschung. Ihrer Auffassung nach können resiliente Menschen mit schwierigen Lebenssituationen und mit Rückschlägen besser umgehen und lassen sich nicht so schnell entmutigen. Warner (2014) schreibt zu dem Begriff Resilienz Wirtz „Dorsch – Lexikon der Psychologie“ (2014) – dass sich Kinder trotz kritischer Lebensumstände erfolgreich entwickeln können. Grundlage beider Autoren sind Studien in denen die Entwicklung von Kindern, die unter schwierigen Lebensumständen aufgewachsen sind, untersucht wurden. Diese Kinder konnten teilweise laut Studien trotz ihrer besonderen Lebensumstände in der Kindheit ihr späteres Leben erfolgreich gestalten. Es bestanden bei vielen Probanden im späteren Erwachsenenalter keine Unterschiede in der Lebensqualität gegenüber Personen die nicht unter schwierigen Umständen aufgewachsen sind.
Aus Sicht von Mathes (2016) sind die wichtigsten Faktoren Fähigkeiten, die die seelische und körperliche Widerstandskraft erhöhen. Hierzu zählen Akzeptanz, Zukunftsorientierung, Selbstwirksamkeit, Verantwortung, Selbstvertrauen, soziale Kontakte, Optimismus, Lösungsorientiertheit und Ressourcen. Die Vermittlung von Strategien zur Stärkung dieser Fähigkeiten ist in diesem Schulfach ihrer Auffassung nach, einer der Hauptschwerpunkte.
In der „Einführung und Evaluation des Schulfaches Glück“ ist für Wickop und Bertrams (2012) die Steigerung des subjektiven Wohlbefindens einer der wichtigsten Ansatzpunkte. Durch Dankbarkeitsübungen, Optimismus, positives Denkens, Erlernen von Zielsetzungen, Hilfsbereitschaft und Mitgefühl soll diese Verbesserung des Wohlbefindens ermöglicht werden. Durch die Schaffung gemeinsamer Gruppenerlebnisse oder das gemeinsame Bearbeiten von Aufgaben soll der Erwerb der sozialen Kompetenzen sowie die soziale Integration verbessert werden. Ebenfalls ist beabsichtigt hierdurch eine Steigerung der Selbstwirksamkeit und der Beeinflussung des Optimismus zu erreichen.
In allen Curricula sind die Unterrichtseinheiten in einen Einstieg, einen aktiven Teil und Zeit für eigene Gedanken geteilt. Dies ist wichtig, um den Schülern Raum für eigene Ideen und Gedanken zu geben. Sie erhalten so die Möglichkeit, sich ausgiebig mit den Themen auseinanderzusetzen, sich zurückzuziehen, eine Auszeit zu gönnen oder in sich zu kehren. Sie erlernen durch diese Arbeitsweise, das selbstständige Hinterfragen von Sachverhalten, werden dazu motiviert sich eigene Gedanken zu machen, sich gleichzeitig mit den eigenen Ansichten und Gefühlen auseinanderzusetzen. Dies fördert die eigene Selbstwahrnehmung, die Selbsteinschätzung und kann einen deutlichen Anteil an der Steigerung oder Festigung des persönlichen Selbstwertes haben. Die Kinder und Jugendlichen erlernen ebenfalls Selbstverantwortung zu übernehmen, Sichtweisen zu diskutieren, Entscheidungen zu treffen und diese zu vertreten. Dadurch wird zusätzlich das Selbstbewusstsein sowie das Auftreten vor Anderen gestärkt.
Für eine erfolgreiche Einführung und die Umsetzung der Ziele des Schulfaches „Glück“ ist die Sensibilisierung der Eltern, Lehrer und Schüler für diese Thematik Voraussetzung. Das Interesse für die Grundsätze von positiven Lebenseinstellungen und lösungsorientiertem Handeln muss bei allen Beteiligten geweckt werden. Hierzu wurden verschiedene Handlungskonzepte entworfen, die dem Alter und dem Niveau der Schüler entsprechen, für Eltern zugänglich sind und durch die Lehrkräfte erläutert werden können. Unabhängig von dem Alter der Schüler ist das Einverständnis und die Akzeptanz der Eltern für dieses Schulfach Grundvoraussetzung. In einigen Curricula werden die Eltern in die Gestaltung und Umsetzung des Unterrichts aktiv miteinbezogen. Da die Eltern für die Kinder und Jugendlichen die wichtigsten Bezugspersonen sind, denen die Kinder in der Regel auch am meisten vertrauen, birgt die aktive Einbindung der Eltern in den Unterricht einen enormen Vorteil. Gleichzeitig wird hierdurch eine Intensivierung der Eltern-Kind-Beziehung angeregt, da sich die gesamte Familie mit den Themen auseinandersetzt. Dies kann ebenfalls zu einer Verbesserung der Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule führen, da auch die Lehrer die Beziehung zu den Eltern ausbauen können.
Mathes (2016) empfiehlt im Curriculum des Faches Glückskompetenz vorab mit den Eltern einen Eltern-Workshop durchzuführen. Hierzu entwarf sie einen detaillierten Ablaufplan zum Aufbau des Seminars. Sie erläutert zu Beginn des Elternseminars die Ziele des Faches und gibt im Anschluss einen Überblick über die Inhalte, um den angestrebten Nutzen für die Schüler verständlich erläutern zu können. Ebenfalls beschreibt sie die besondere Rolle und Wichtigkeit der Eltern und bietet an, diese sich aktiv zu beteiligen. Damit erhalten die Eltern Wertschätzung, mögliche Skepsis kann verringert werden und die Basis für weitere Unterstützungen durch die Elternhäuser wurde gelegt. Den Unterricht selbst unterteilt Mathes (2016) in einzelne Blöcke und nach Abschluss jeden Blocks wird eine Eintragung in ein Glücksfototagebuch der Klasse vorgenommen. Dieses Buch dürfen die Kinder eigenständig frei gestalten, welches Teil der Klassenchronik wird.
Während das Curriculum von Mathes (2016) eher für Schüler der Grundschule geeignet ist, sind in der Ausgabe von Brohm und Endres (2015) „Positive Psychologie in der Schule“ überwiegend Anregungen und Übungsangebote für ältere Schüler. Im Vordergrund stehen hier der Aufbau von vertrauensvollen Beziehungen, den Umgang mit Gefühlen und Empfindungen wie Trauer, Liebe, Freude zu thematisieren oder auch eigene Stärken zu entdecken. Hierbei sollen das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein der Jugendlichen gestärkt werden und vor allem wird eine Unterstützung der Bewältigung der Pubertät angeboten.
In einem weiteren Werk von Brohm (2012) „Motivation lernen. Das Trainingsprogramm für die Schule“ bietet Brohm Methoden an, wie die Schüler von außen motiviert werden können. Sie gibt Anregungen zur Gestaltung eines interessanten Unterrichts und zeigt Techniken zur Erhöhung des Wissenstranfer auf. Ausführlich wird die Thematik der Selbstmotivation der Schüler in diesem Buch behandelt und mit Übungen in den Bereichen Einzelarbeit, Partnerarbeit oder Gruppenarbeit untermauert. Den Einstieg in das Thema Selbstwahrnehmung gestaltet sie z.B. mit einer Mindmap (Gedankenlandkarte) über sich selbst und bietet den Schülern im Anschluss einen verbalen Austausch über die Arbeiten an.
Andere Curricula enthalten Entspannungstechniken, Joga, autogenes Training, Atemtechniken oder es werden auch Theaterstücke zu den Themen des Unterrichtsfaches entwickelt. Dieses Fach wird an einigen Schulen ebenfalls dazu genutzt, den Kindern und Jugendlichen eine gesunde Ernährung und körperliches Wohlbefinden näher zu bringen. Es werden Rituale, wie z.B. das gemeinsame Frühstück oder kleine Imbisspausen bei denen sich unterhalten und ausgetauscht werden kann, eingeführt und selbst Essen zubereitet. Häufig kommen die Kinder und Jugendlichen ohne zu frühstücken in die Schule und nehmen zu Hause nur noch selten gemeinsame Mahlzeiten mit den Eltern ein. Gemeinsames Kochen oder Anrichten von Speisen erlernen sie fast gar nicht mehr in den Familien. Häufig ernähren sich die Heranwachsenden von Fast Food, Süßigkeiten oder Fertigprodukten aus der Tiefkühltruhe, was mit gesunder Ernährung, Lebensweise und einem gemeinschaftlichen Beisammensein in der Familie nicht mehr vereinbar ist.
Viele Curricula vertiefen die Thematik Wertschätzung, Achtsamkeit sowie den gemeinsamen Umgang miteinander. Auch ein Tag an dem nichts Besonderes oder Aufregendes passiert ist, ist ein wertvoller Tag. Das gemeinschaftliche Frühstück oder Abendessen z.B. ist ebenso wertvoll, wie ein kurzes Gespräch mit einem Freund. Bei der Vermittlung dieser Werte ist es den Entwicklern wichtig, den Kindern und Jugendlichen zu verdeutlichen, dass nicht nur Abenteuer oder aufregende Ereignisse von Besonderheit sind, sondern dass es vielmehr wichtig ist auf kleine Dinge, wie Freundlichkeit, Respekt, ein gemeinsames Beisammensein oder ein Gespräch zu achten.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass in allen Konzepten zu diesem Unterrichtsfach der soziale Umgang miteinander gefördert werden soll. Den Kindern und Jugendlichen werden verschiedene Möglichkeiten und Wege aufgezeigt sich in der Gesellschaft zurecht zu finden. Sie erhalten Angebote sich selbst mittels positiver Denkweisen in ihrer Persönlichkeit weiter zu entwickeln, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und sich selbst zu wertschätzen. Anregungen, wie mit schwierigen Lebenssituationen umgegangen werden kann, wie sie sich dadurch weiter entwickeln können werden thematisiert sowie das Erlernen begonnene Aufgaben/ Vorhaben selbstständig zu Ende zu bringen.
Mit diesem Unterrichtsfach wollen die Initiatoren bei den Heranwachsenden gleichzeitig den Mut entfachen eigene Träume zu entwickeln, Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen und sich neue Dinge zuzutrauen. Hierdurch soll zusätzlich die Lernmotivation gesteigert werden, denn zur Umsetzung der meisten Wünsche und Ziele wird ein bestimmter Schulabschluss sowie eine spezifische Ausbildung benötigt. Ein gesundes Selbstwertgefühl aber auch eine gute Selbstwahrnehmung sind hierfür eine Grundvoraussetzung. Zu klären ist, was genau unter den Begriffen Selbstwahrnehmung und Selbstwert verstanden wird bzw. wie Kinder und Jugendliche diese Fähigkeiten entwickeln. Ebenso wird in der nachfolgenden Ausarbeitung hinterfragt, inwieweit mittels positives Psychologie diese Fertigkeiten verstärkt oder gefestigt werden können.
2.5 Selbstwahrnehmung und Selbstwert von Kindern
Die Selbstwahrnehmung ist eine der grundlegenden Fähigkeiten des Menschen. Von ihr hängt es zu einem beträchtlichen Teil ab, wie sich Personen selbst sehen, achten, wertschätzen und sich im Umgang mit anderen Personen bewerten. Hierzu beobachten und beurteilen die Individuen ihr eigenes Verhalten und ziehen Schlussfolgerungen zur eigenen Person. Die Gefahr der Entwicklung von verzerrten Selbstwahrnehmungen oder persönlichen Fehleinschätzungen sollte nicht unterschätzt werden, da sich u.a. auf der Grundlage der Selbstwahrnehmung individuelle Selbstkonzepte zur eigenen Persönlichkeit entwickeln.
Bem erarbeitete 1972 die Theorie der Selbstwahrnehmung. Diese sagt aus, dass Menschen ihr Wissen über sich durch Selbstbeobachtung und Beurteilung ihrer Handlungen erschließen. Er sieht Selbstwahrnehmung als einen Spezialfall der zwischenmenschlichen Personenwahrnehmung (Heckhausen, 2010, zitiert nach Bem, 1972).
Bortz und Döring (2006) schreiben, dass Inhalte der Selbstbeobachtung verschiedene Bereiche umfassen können. So können körperliches oder seelisches Befinden, Gefühle, Gedanken oder Handlungen beobachtet und analysiert werden. Generell besteht die Gefahr, dass der Mensch sein eigenes Handeln zu positiv bewertet. Jedoch bietet eine übersteigerte positive Selbstwahrnehmung einen Selbstschutz für unseren Selbstwert und die damit verbundenen Selbstkonzepte. Gleichzeitig wird durch diese Selbstbeobachtung und Selbsteinschätzung die Person angeregt, ihr Handeln oder Auftreten möglicherweise zu verändern.
Zimbardo (1995) geht in seinem Werk Psychologie ausführlich auf mögliche Verzerrungen der Selbstwahrnehmung ein, die eine gestörte Eigenwahrnehmung zur Folge haben kann. Verzerrte Vorstellungen über sich selbst, von anderen oder der Umwelt können zu krankhaftem Verhalten führen. Ein Beispiel hierfür ist Magersucht. Diese Personen haben meist eine gestörte Selbstwahrnehmung in Bezug auf ihren Körper und ihr Schönheitsideal.
Die Lehrinhalte des Schulfaches „Glück“ bieten an, die Schüler in verschiedenen Bereichen zur Selbstbeobachtung zu animieren. Selbstwahrnehmung kann mittels positiver Psychologie persönlichkeitsfördernd vermittelt und vertieft werden. Hierzu bieten sich vielfältige Methoden, wie z.B. Achtsamkeitsübungen, sprechen über Gefühle oder Auswertungen von Situationen hinsichtlich der Selbstwahrnehmung wie z.B. die Eindrücke beim Vortragen eines Gedichtes. Gleichzeitig bieten diese Situationen auch Raum zu erlernen mit Fremdwahrnehmung umzugehen und diese mit der eigenen Einschätzung abzugleichen. So ist es durchaus möglich, dass andere Schüler von der Ausstrahlung beim Rezitieren des Gedichtes völlig begeistert waren, die innere Anspannung des Schülers gar nicht bemerkt haben, obwohl dieser Schüler das Gefühl hatte, dass seine Aufgeregtheit den gesamten Vortrag überstrahlt und er ihn schlecht vorgetragen hat.
Andererseits nehmen die Kinder und Jugendlichen oft nicht wahr, dass sie mit ihrem eigenem Verhalten, mit ihren achtlosen Äußerungen andere Mitmenschen verletzen bzw. diese zurückweisen. Auch hier gestattet es der Unterricht, solche Themen aufzugreifen, um den Schülern beizubringen einerseits das eigene Befinden, die persönliche Wahrnehmung, die Unzufriedenheit sowie die Betroffenheit anderen Personen gegenüber zu äußern und dies ihnen respektvoll mitzuteilen. Besonders wenn sich die Jugendlichen selbst zurückgesetzt oder unverstanden fühlen, kann dies für die Entwicklung ihres Selbstwertes von besonderer, möglicherweise nachteiliger Bedeutung sein. Andererseits lernen die Schüler mit der Wahrnehmung von Dritten umzugehen, diese aufzunehmen, sich eine eigene Meinung zu bilden, auch wenn die Sichtweisen dritter, kritisch sein können. Im nächsten Schritt könnte eine positive wertschätzende konstruktive Kommunikation trainiert werden.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sollten Hinweise auf das Entstehen gestörter Selbstwahrnehmungstendenzen erkannt werden, wie z.B. bei den o.g. Essstörungen, wäre es bereits im Frühstadium möglich, die Einbindung eines Psychologen oder einer fachlichen versierten Person auf diesem Gebiet anzuregen. Die Aufgabe des Lehrers beschränkt sich hierbei lediglich auf das wertfreie Hinweisen möglicher Auffälligkeiten.
Eng mit der Selbstwahrnehmung ist der Selbstwert verbunden. Sie bedingen sich gegenseitig. Eine positive Selbstwahrnehmung wirkt sich positiv auf den Selbstwert und somit auch positiv auf das Selbstkonzept. Im Gegensatz dazu kann eine negative Selbstwahrnehmung wie im Vorfeld schon beschrieben, sich nachteilig auf das vorhandene Selbstbild auswirken.
Daniela Blickhan (2015) unterteilt den Selbstwert in drei Komponenten. Eine Komponente ist die kognitive Wahrnehmung. Sie umfasst das Selbstkonzept, das Bild wie sich die Personen selbst sehen. Die Bewertung des Selbstkonzeptes erfolgt durch die affektive (Gefühls-) Komponente. Die dritte, die handlungsbezogene Komponente ist die Grundlage für das eigene Handeln, dessen Erklärung, Steuerung und Planung. Sie beinhaltet die Selbstwirksamkeitserwartung. Informationen zum Selbstwert erhalten die Personen aus unterschiedlichen Quellen. Dies können Selbstbeobachtungen von gegenwärtigem Verhalten oder auch Erleben aus der Vergangenheit sein. Aus sozialen Vergleichen oder Rückmeldungen Dritter werden ebenfalls Schlüsse für das eigene Selbstbild gezogen.
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1 "eine präzise Regelung und Festlegung aller Lernziele und Lerninhalte sowie der zugehörigen Lernprozesse und der zugehörigen Lernorganisation für ein Unterrichtsfach und für einen bestimmten Zeitraum (Schuljahr, Semester)"Wortbedeutung.info Verfügbar unter http://www.wortbedeutung.info/Curriculum/ [abgerufen am 10.05.2018]
- Arbeit zitieren
- Andrea Anders (Autor:in), 2018, Vorteile eines Schulfachs "Glück", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/448536
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