1. Einleitung
Kein anderes Medium wie der Film hat eine derart starke Suggestivkraft, um das Grauen des Kriegsgeschehens so sehr zu vermitteln, dass die Grenzen zwischen Realität und Fiktion fast verwischen. Das Gedächtnis der Völker an die Kriege, die sie berührt haben, ist so unterschiedlich, wie die Filme über die Kriege.
Der Kriegsfilm kann voller Nationalismus, Militarismus und Patriotismus sein. Er kann die Geschichte uminterpretieren, Niederlagen können zu Siegen werden, Verbrecher zu Helden. Der Kriegsfilm kann noch einmal die Menschenopfer rechtfertigen, die einem höheren Ziel dienten – für Volk und Vaterland, für König und Führer.
Der Antikriegsfilm kann dem Zuschauer den Schrecken des Krieges vor Augen halten und zeigen, dass die Toten und Krüppel umsonst und ohne Sinn waren, den Sinn des ganzen in Frage stellen.
Die folgende Abhandlung geht als Erstes auf die verschiedenen Definitionen des Kriegs- und insbesondere Antikriegsfilms ein. Der größte Teil ist der Geschichte des Kriegs- und Antikriegsfilms gewidmet, der exemplarisch, in Konflikte eingeteilte, erwähnenswerte Werke der Filmgeschichte behandelt. Hierbei sei auf die inhaltliche Beschränkung hingewiesen, dass es sich bis auf wenige Ausnahmen hauptsächlich um US-amerikanische Produktionen handelt, die dieses Filmgenre so sehr prägen und auch für die meisten Kontroversen des Genres bezeichnend sind. Abschließend erfolgt noch eine Betrachtung der Zusammenarbeit zwischen den Hollywoodstudios und dem US-amerikanischen Verteidigungsministerium.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen des Kriegs- und Antikriegsfilms
- Die Geschichte des Kriegs- und Antikriegsfilms
- Erste Kriegsfilme und der 1. Weltkrieg
- Der 2. Weltkrieg
- Der Kalte Krieg
- Der Koreakrieg
- Der Vietnamfilm
- Hollywood und das Pentagon
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit widmet sich der Analyse von Kriegs- und Antikriegsfilmen, insbesondere im Kontext ihrer Definitionen, historischen Entwicklung und Kontroversen. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung der Entwicklung dieses Genres und seiner Beziehung zur Politik und Ideologie, vor allem im Hinblick auf die US-amerikanische Filmindustrie.
- Definition des Kriegs- und Antikriegsfilms und die Debatte um die eindeutige Klassifizierung von Filmen
- Historische Entwicklung des Genres von den ersten Kriegsfilmen bis zum Vietnamfilm
- Bedeutung von Kriegsfilmen als Propagandainstrument und die Kontroversen um patriotische und kritische Darstellungen
- Die Rolle von Hollywood in der Produktion von Kriegsfilmen und die Zusammenarbeit mit dem Pentagon
- Die Herausforderungen der Darstellung des Krieges in Filmen und die Frage der ethischen Verantwortung des Filmemachers
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Definition des Kriegs- und Antikriegsfilms und beleuchtet unterschiedliche Interpretationsansätze. Es werden verschiedene Kriterien und Merkmale vorgestellt, die zur Bewertung von Filmen als Kriegs- oder Antikriegsfilm herangezogen werden können.
Das zweite Kapitel bietet einen historischen Abriss über die Entwicklung des Genres von den ersten Kriegsfilmen bis zum Vietnamfilm. Es werden wichtige und einflussreiche Filme aus verschiedenen Epochen und Konflikten vorgestellt und deren Tendenzen zum Patriotischen, Heldenhaften oder Kritischen analysiert.
Das dritte Kapitel fokussiert auf die enge Beziehung zwischen Hollywood und dem Pentagon, die in der Produktion von Kriegsfilmen deutlich wird. Die Zusammenarbeit zwischen den Studios und dem US-amerikanischen Verteidigungsministerium wird untersucht, um die Einflüsse auf die Darstellung des Krieges in Filmen zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Kriegsfilm, Antikriegsfilm, Propaganda, Filmgeschichte, Hollywood, Pentagon, Vietnamkrieg, Kalter Krieg, 1. Weltkrieg, 2. Weltkrieg, Patriotismus, Kritik, Kontroverse, Ethik, Darstellung, Realität, Fiktion, Medienkritik, Filmsprache, Genreentwicklung, Filmgeschichte, Filmanalyse.
- Arbeit zitieren
- Tilman Thederan (Autor:in), 2003, Kriegs- & Antikriegsfilme - Definitionen, Geschichte & Kontroversen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44838