Die Finanzkrise traf Estland mit voller Wucht. Estland, Lettland und Litauen gehörten zuvor noch zu den Staaten mit den größten Wachstumsraten und einer boomenden Wirtschaft. Im Jahr 2009 sanken die Wirtschaftsleistungen extrem. 14,3 Prozent sank das BIP. Den Höchstwert von 19,5 % der Arbeitslosigkeit erreichte Estland 2010. Bemerkenswert war allerdings, dass die Staatsverschuldung zwischen 2009 und 2011 trotz der Finanzkrise weiter sank. 2011 sank die Staatsverschuldung auf 6,1% des BIPs.
Große Einsparungen im öffentlichen Dienst verhinderten, dass die Haushalte zusammenbrachen. Die Regierung ist für ihre Liberalität bekannt und hat somit einen großen Handlungsspielraum. Die Gehälter wurden bis zu 20 % gekürzt und Personal abgebaut. Durch diese konsequente Politik und einer kurzen Zeit unter dem EU-Rettungsschirm, erholte sich Estland wieder prächtig von der Finanzkrise. Estland gilt als Vorbild in der Krisenbewältigung.
Diese Krise gilt es in dieser Arbeit genauer zu analysieren. Dies erfolgt durch die Modellierung und Analyse von Phillips-Kurven. Die Phillips-Kurve ist fester Bestandteil der Makroökonomie. Zum Stellenwert der Phillips-Kurve in der Makroökonomie sagte Mankiw:
„The trade-off is inexorable because it is impossible to make sense of the business cycle, and in particular the short-run effects of monetary policy, unless we admit the existence of a trade-off between inflation and unemployment.”
Banken und Institutionen nutzen die Phillips-Kurve als Instrument zur Preisanalyse und Inflationsprognose. Über die Jahre hinweg entwickelten sich unterschiedliche Modelle der Phillips-Kurve. Diese werden in dieser Arbeit dargestellt und diskutiert.
Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen Phillips-Kurven Modelle unter die Lupe zu nehmen und schließlich diese für die Zeit während der Finanzkrise zu modellieren und zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Theorie der Phillips-Kurve
- Die ursprüngliche Phillips-Kurve
- Die modifizierte Phillips-Kurve
- Die monetaristische Phillips-Kurve
- Das Neu-Keynesianische Modell
- Die Schätzung
- Daten
- Gleichungen
- Ergebnisse der Schätzungen
- Output der Schätzungen
- Analyse der Ergebnisse für die ursprüngliche Phillips-Kurve
- Analyse der Ergebnisse für die moderne Phillips-Kurve
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Auswirkungen der Finanzkrise auf Estland mithilfe verschiedener Modelle der Phillips-Kurve. Ziel ist die Modellierung und Analyse dieser Kurven während der Krise, um deren Aussagekraft und Anwendbarkeit zu evaluieren.
- Entwicklung verschiedener Phillips-Kurven-Modelle über die Zeit
- Anwendung der Modelle auf die estnische Wirtschaft während der Finanzkrise
- Statistische Signifikanz der Schätzungen
- Ökonomische Relevanz der geschätzten Koeffizienten
- Vergleich der ursprünglichen und des neu-keynesianischen Phillips-Kurven-Modells
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung präsentiert Estland als kleine, offene Volkswirtschaft und beschreibt dessen Entwicklung nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion, inklusive der starken Auswirkungen der Finanzkrise 2009. Der starke Rückgang des BIP und der Anstieg der Arbeitslosigkeit werden hervorgehoben, ebenso wie die erfolgreiche Krisenbewältigung Estlands durch konsequente Sparmaßnahmen im öffentlichen Dienst. Die Arbeit kündigt die Analyse der Krise mittels verschiedener Phillips-Kurven-Modelle an, welche als wichtiges Instrument in der Makroökonomie zur Preisanalyse und Inflationsprognose dienen.
Die Theorie der Phillips-Kurve: Dieses Kapitel beschreibt die evolutionäre Entwicklung verschiedener Phillips-Kurven-Modelle. Beginnend mit der ursprünglichen Phillips-Kurve, werden die Modifikationen von Samuelson und Solow sowie Friedmans monetaristische Sichtweise erläutert. Abschließend wird das aktuell verwendete neu-keynesianische Modell der Phillips-Kurve vorgestellt. Das Kapitel legt den theoretischen Grundstein für die empirische Analyse im weiteren Verlauf der Arbeit.
Die Schätzung: Dieses Kapitel beschreibt die empirische Vorgehensweise. Es werden die verwendeten Daten vorgestellt und die Auswahl des zu schätzenden Phillips-Kurven-Modells begründet. Die notwendigen Gleichungen werden aufgestellt, und die Durchführung der Schätzung mit dem Statistikprogramm STATA wird erwähnt. Der Fokus liegt auf der Methodik der empirischen Analyse.
Schlüsselwörter
Phillips-Kurve, Finanzkrise, Estland, Makroökonomie, Inflation, Arbeitslosigkeit, Neu-Keynesianisches Modell, Schätzung, Ökonometrie, statistische Signifikanz, ökonomische Relevanz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Auswirkungen der Finanzkrise auf Estland mithilfe verschiedener Modelle der Phillips-Kurve
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Auswirkungen der Finanzkrise 2009 auf die estnische Wirtschaft anhand verschiedener Modelle der Phillips-Kurve. Sie untersucht die Entwicklung und Anwendbarkeit dieser Modelle während der Krise.
Welche Modelle der Phillips-Kurve werden untersucht?
Die Arbeit behandelt die ursprüngliche Phillips-Kurve, die modifizierte Phillips-Kurve nach Samuelson und Solow, die monetaristische Phillips-Kurve nach Friedman und das neu-keynesianische Modell der Phillips-Kurve. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der ursprünglichen und des neu-keynesianischen Modells.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die verschiedenen Phillips-Kurven-Modelle über die Zeit zu entwickeln und auf die estnische Wirtschaft während der Finanzkrise anzuwenden. Sie bewertet die statistische Signifikanz der Schätzungen und die ökonomische Relevanz der geschätzten Koeffizienten.
Welche Daten wurden verwendet?
Die Arbeit beschreibt die verwendeten Daten im Kapitel "Die Schätzung". Genaueres zur Datenbasis wird im Text erläutert.
Welche Methode wurde zur Schätzung verwendet?
Die Schätzung der Phillips-Kurven-Modelle wurde mit dem Statistikprogramm STATA durchgeführt. Das Kapitel "Die Schätzung" detailliert die angewandte Methodik.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Theorie der Phillips-Kurve, ein Kapitel zur Schätzung der Modelle, eine Analyse der Ergebnisse für die ursprüngliche und die moderne Phillips-Kurve und ein abschließendes Kapitel mit einer Zusammenfassung. Ein Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Phillips-Kurve, Finanzkrise, Estland, Makroökonomie, Inflation, Arbeitslosigkeit, Neu-Keynesianisches Modell, Schätzung, Ökonometrie, statistische Signifikanz, ökonomische Relevanz.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse der Schätzungen für die verschiedenen Phillips-Kurven-Modelle werden im Text detailliert analysiert und verglichen, wobei die statistische Signifikanz und die ökonomische Relevanz im Mittelpunkt stehen.
Wie wird Estland in der Arbeit dargestellt?
Estland wird als kleine, offene Volkswirtschaft beschrieben, deren Entwicklung nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion und die starken Auswirkungen der Finanzkrise 2009 im Fokus stehen. Der starke Rückgang des BIP und der Anstieg der Arbeitslosigkeit sowie die erfolgreiche Krisenbewältigung durch Sparmaßnahmen werden hervorgehoben.
- Quote paper
- Kevin Dittmann (Author), 2017, Makroökonomische Analyse der Finanzkrise in Estland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/447231