Die vermutlich bekannteste Adaption der Alice-Bücher von Lewis Carroll ist der Disney-Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1951. In ihm wird die Buchstelle der Teegesellschaft aus Alice’s Adventures in Wonderland mit einer Idee aus der Fortsetzung Through The Looking-Glass and What Alice Found There zusammengefügt: mit dem Nicht-Geburtstag. Im heutigen kulturellen Gedächtnis sind die Teegesellschaft des Märzhasens und der Nicht-Geburtstag daher untrennbar miteinander verknüpft. Die Disney Studios haben hier allerdings nicht unreflektiert zwei Gegebenheiten aus Carrolls Werk wie Schablonen übereinandergelegt, um eine dritte aus ihrer Kombination zu erschaffen. Stattdessen wurde eine entscheidende Veränderung in der Zusammenlegung von Nicht-Geburtstag und Teegesellschaft vorgenommen. Ziel der Hausarbeit ist es aufzuzeigen, wie Carroll die Festtheorie in seinen Büchern ad absurdum führt und weswegen die Veränderung der Disney Studios essentiell für das Gelingen der Zusammenlegung von Nicht-Geburtstag und Teegesellschaft des Märzhasens ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Ein Problem mit Zeit
- 2. Festliche Konstruktionen in den Alice-Büchern
- 2.1. >>How old did you say you were?«< Humpty Dumptys Nicht-Geburtstagserklärung
- 2.2. »It's always teatime«< Die Teegesellschaft des Märzhasens
- 3. »A very merry un-birthday to you!<< Die Zusammenführung von Carrolls Nicht-Geburtstag und Teegesellschaft im Disney-Film
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Festkonstruktionen des Nicht-Geburtstags und der Teegesellschaft des Märzhasens in Carrolls Alice-Büchern und im Alice-Disneyfilm. Ziel ist es aufzuzeigen, wie diese Festkonstruktionen von der traditionellen Festdefinition abweichen und welche Bedeutung die Veränderung der Disney Studios für die Zusammenlegung von Nicht-Geburtstag und Teegesellschaft hat.
- Festtheoretische Analyse des Nicht-Geburtstags und der Teegesellschaft
- Untersuchung der Zeitparadoxien in Carrolls Alice-Büchern
- Vergleich der Festkonstruktionen in den Alice-Büchern und im Disneyfilm
- Einbezug von Festtheorien von Michael Maurer und Josef Kopperschmidt
- Analyse der Festkonstruktionen im Kontext der viktorianischen Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Bedeutung der Zeit in Carrolls Alice-Büchern und stellt die Teegesellschaft des Märzhasens als einen zentralen Punkt in der Analyse vor. Kapitel 2 untersucht die Festkonstruktionen des Nicht-Geburtstags und der Teegesellschaft in den Alice-Büchern, wobei die historischen Gegebenheiten von Geburtstagsfeier und Teegesellschaft zu Carrolls Zeiten für die Analyse herangezogen werden. Es werden die Veränderungen der Festkonstruktionen im Vergleich zur traditionellen Definition eines Festes aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Festtheorie, Zeitparadoxien, Nicht-Geburtstag, Teegesellschaft, Alice-Bücher, Disneyfilm, viktorianische Kultur, Karnevaleskes Lachen, Festkonstruktionen, Festdefinition.
- Quote paper
- Jennifer Münster (Author), 2018, Feste im Wunderland. Festtheoretische Analyse des Nicht-Geburtstags und der Teegesellschaft des Märzhasens in Carrolls "Alice"-Büchern und im "Alice"-Disneyfilm, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/446940