Mit der Internationalisierung, beispielsweise in Wirtschaft und Technologie, wird auch eine gewisse Homogenisierung und Standardisierung in Verbindung gebracht, sodass ein gegenseitiges Verstehen der Akteure im Feld selbstverständlich vorausgesetzt wird.
In dieser Arbeit möchte ich jedoch genau diese Selbstverständlichkeiten hinterfragen. Menschen mit unterschiedlicher kultureller Prägung miteinander kommunizieren und interagieren, werden sie zu interkulturellen Akteuren. Meist unbewusst, bringen sie ihre jeweils eigenen Normalitätserwartungen mit in die Interaktion, was zu Missverständnissen und Irritationen führen kann.
Auch in der internationalen Geschäftswelt kommt es aufgrund kultureller Diversität oft zu Spannungen und Problemen, was Unternehmen dazu motiviert, ihre Kooperationspartner, Kunden oder auch Mitarbeiter besser verstehen zu wollen. Dies ist insbesondere im Weiterbildungsbereich der Fall, wo eine möglichst effektive Kommunikation und spezielle Ausrichtung auf das Zielpublikum mitunter entscheidend für den Erfolg der Maßnahme ist.
Ausgangspunkt für die vorliegende Arbeit und der zugrundeliegenden Feldforschung, war eben diese Frage nach der Konzeption kultursensibler Trainingsangebote sowie die Suche nach Erklärungen für bestimmte ‚Auffälligkeiten‘ einer Gruppe saudi-arabischer Schulungsteilnehmer, die in Deutschland eine Weiterbildungsmaßnahme zur Reparatur und zum Bau von Drohnen besuchten.
Ich beschreibe in dieser Arbeit, wie die unterschiedlichen Akteure in einem Setting des Wissens- und Technologietransfers mit kultureller Diversität umgehen. Dabei geht es mir vor allem darum, darzustellen, wie die Dozenten und Schulungsteilnehmer Handlungen in einem interkulturellen und gleichzeitig pädagogischen Kontext subjektiv erleben und bewerten, wie sie Sinn konstruieren und welche Handlungsstrategien sie anwenden.
Da die untersuchte Geschäftsbeziehung von ungleichen Machtverhältnissen auf mehreren Ebenen geprägt ist, werde ich ein besonderes Augenmerk auf die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen in der Interaktion legen, sowie genauer betrachten, ob und inwiefern der Transfer von technischem Know-how auch mit einem Transfer von Arbeits- und Verhaltensnormen einhergeht. Hier stellt sich mir insbesondere die Frage, ob dieser ‚Kulturexport‘ bzw. ‚-import‘ eher als
Empowerment-Strategie des saudi-arabischen Staates oder auch als klassisch imperialistische Westernization gesehen werden kann.
Inhalt
1. Einleitung
2. Theorie
2.1 Kultur- und Diversitätsbegriff
2.2 Diversität in Organisationen
2.3 Kultur und Wirtschaft
2.4 Arbeitsethik
3. Methode & Reflexion
3.1 Forschungs-Setting und Akteure
3.2 Vorgehensweise und qualitative Datenerhebung
3.3 Methodenreflexion
4. Ergebnisse & Interpretation
4.1 Das Disziplin-Problem
4.2 Das Motivationsproblem
4.3 Umgang mit Differenz und Interkulturelle Kompetenz
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Julia Mittermüller (Author), 2018, Umgang mit kultureller Diversität in Organisationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/446763
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