Betriebskosten haben sich zu einer spürbaren Belastung für Eigentümer, Vermieter und Mieter entwickelt. Ursächlich dafür sind kontinuierlich hohe Steigerungsraten aller einfließenden Kostenarten in den letzten Jahren. Dies gilt insbesondere für die Bereiche öffentliche Gebühren / Abgaben und aktuell auch Energie und Heizung.
Üblicherweise sind Betriebskosten vom Mieter zu tragen. Doch auch die Vermieter können diese Kosten nicht länger nur als durchlaufende Posten betrachten. Infolge der hohen Leerstandsraten sind zunehmend auch sie vom festgestellten Kostenanstieg betroffen. Von beiden Seiten werden daher neue Anforderungen an das Immobilienmanagement gestellt. Das Bewirtschaftungsmanagement mit dem Schwerpunkt Betriebskostenmanagement entwickelt sich zum neuen Geschäftsfeld. Primärziel ist eine Verbesserung der Nutzerzufriedenheit, welche niedrige Fluktuationsraten und damit einen höheren Vermietungsstand bewirkt.
Eine Optimierung der Betriebskosten erfordert zum einen die erfolgreiche Realisierung von Einzelprojekten zur Senkung der Kosten, zum anderen aber auch die Durchführung kontinuierlicher Verbesserungsmaßnahmen. Für beide Ansätze stellt das Benchmarking ein grundsätzlich geeignetes Verfahren dar. Es zeigt den Wohnungsunternehmen durch einen Vergleich der unternehmenseigenen Betriebskosten mit den marktüblichen Betriebskosten auf, bei welcher Kostenposition dringend Handlungsbedarf besteht und die größten Einsparungspotentiale liegen. Durch die Heterogenität der Immobilien besteht dabei stets die Schwierigkeit, für eine Gesamtkostengegenüberstellung geeignete Vergleichspartner und –objekte zu finden. Lösungen dafür stellen allgemein anerkannte Umrechnungsfaktoren und Detailanalysen dar. Vergleiche sind somit über die Definition spezifischer Kennzahlen möglich.
Die Recherche zu dem Thema Betriebskostenmanagement hat sich als schwierig erwiesen, da weder in der Literatur noch im Internet oder anderweitig detailliertes Informationsmaterial zu diesem Thema zu finden ist. Dies lässt vermuten, dass viele Wohnungsunternehmen zu große Bedenken bei der Veröffentlichung ihres Datenmaterials haben, eventuell aus Angst vor einer missbräuchlichen Verwendung der Daten, z. B. in Betriebskosten-Prozessen der Mieterschaft gegen das Unternehmen selber. Aber lässt es auch vermuten, dass bisher nur wenige Beteiligte der Immobilienwirtschaft die Brisanz der Betriebskostensteigerungen und damit die unbedingte Notwendigkeit des Handelns erkannt haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Abschnitt: Betriebskostenmanagement - Garant für ein mieterfreundliches Wohnen
- A. Begriff und Struktur der Betriebskosten
- B. Notwendigkeit und Bedeutung des Betriebskostenmanagements für die Gegenwart
- C. Inhalt des Betriebskostenmanagements
- I. Betriebskosten-Benchmarking
- II. Geislinger Konvention
- III. Energie-Contracting - Gewerbliche Wärmelieferung in der Wohnungswirtschaft
- 1. „Betreibermodell“ (Standardmodell)
- 2. „Warme Räume“
- 2. Abschnitt: Mögliche kostensenkende Maßnahmen im Verhältnis Vermieter - Mieter an ausgewählten Beispielen
- I. Heizung
- II. Warmwasser
- III. Strom
- IV. Müll
- 3. Abschnitt: Erfolgreiches Betriebskostenmanagement durch Angliederung von Betriebskostenleistungen an ausgewählten Beispielen aus der Praxis
- I. Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Marzahn
- II. Spar- und Bauverein e. G. Hannover
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Betriebskostenmanagement in der Immobilienwirtschaft. Das Ziel ist es, die Bedeutung des Betriebskostenmanagements für Mieter und Vermieter aufzuzeigen und kostensenkende Maßnahmen zu identifizieren. Dabei werden verschiedene Ansätze und Modelle des Betriebskostenmanagements vorgestellt und anhand von Praxisbeispielen erläutert.
- Bedeutung des Betriebskostenmanagements für Mieter und Vermieter
- Kostenstrukturen und -entwicklungen im Bereich der Betriebskosten
- Mögliche kostensenkende Maßnahmen im Wohnungsbereich
- Beispiele für erfolgreiches Betriebskostenmanagement in der Praxis
- Verschiedene Ansätze und Modelle des Betriebskostenmanagements
Zusammenfassung der Kapitel
1. Abschnitt: Betriebskostenmanagement - Garant für ein mieterfreundliches Wohnen
Dieser Abschnitt beleuchtet den Begriff und die Struktur der Betriebskosten, die Bedeutung des Betriebskostenmanagements für Mieter und Vermieter sowie den Inhalt des Betriebskostenmanagements. Es werden verschiedene Ansätze und Modelle wie das Benchmarking, die Geislinger Konvention und das Energie-Contracting vorgestellt.
2. Abschnitt: Mögliche kostensenkende Maßnahmen im Verhältnis Vermieter - Mieter an ausgewählten Beispielen
Im zweiten Abschnitt werden konkrete kostensenkende Maßnahmen im Wohnungsbereich im Verhältnis zwischen Vermieter und Mieter analysiert. Hierzu werden verschiedene Bereiche wie Heizung, Warmwasser, Strom und Müll betrachtet.
3. Abschnitt: Erfolgreiches Betriebskostenmanagement durch Angliederung von Betriebskostenleistungen an ausgewählten Beispielen aus der Praxis
Dieser Abschnitt stellt Beispiele aus der Praxis für erfolgreiches Betriebskostenmanagement vor. Es werden die Strategien der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Marzahn und des Spar- und Bauvereins e. G. Hannover beleuchtet.
Schlüsselwörter
Betriebskostenmanagement, Immobilienwirtschaft, Mieterfreundliches Wohnen, Kostenstruktur, Kostensenkung, Benchmarking, Geislinger Konvention, Energie-Contracting, Wärmelieferung, Praxisbeispiele, Wohnungsbaugesellschaften.
- Arbeit zitieren
- Sina Stotz (Autor:in), 2005, Betriebskostenmanagement in der Immobilienwirtschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44619