Standpunkt dieser Arbeit ist die Struktur des literarischen Raumes in Puskins Versroman „Evgenij Onegin“. Der Raum als Begriff ist Forschungsgegendstand in verschiedenen Wissenschaften und stellt ein Thema von besonderer Aktualität dar, da er in allen Epochen und implizit in der Gegenwart von zentralen Relevanz bleibt - desto mehr in der Literatur, wo die Begrenzungen der Seite ihm eine Reihe von spezifischen Eigenheiten verleihen.
Im Rahmen dieser Arbeit soll analysiert werden, welche Funktionen und Bedeutungen der literarische Raum in „Evgenij Onegin“ hat. Es werden hiermit verschiedene implizite Fragen behandelt, beispielsweise wie inwiefern eigentlich der Raum das Verhältnis eines Helden beeinflusst, wie der Raum die tatsächliche Handlung bestimmen kann, welche Beziehung der Raum zu der Zeit hat, welche Motive mit dem Raum assoziiert werden und vor allem wie in Puskins Roman verschiedene Räume und Subräume mit Hilfe von Äquivalenzen verknüpft werden.
Die Gliederung meines Beitrags besteht aus drei zentralen Subkapiteln. Im ersten Teil werde ich einen kurzen Überblick über den literarischen Begriff des Raumes geben, basierend auf Lotmans, Bachelards und Bachtins Raumtheorien. Verschiedene Ausdrücke wie „räumliche Äquivalenz“, Topo-Analyse und Chronotopos werden in diesem Subkapitel erklärt werden, da sie weiter für den Inhalt relevant sind. Dann folgen zwei Kapitel, die das zentrale Schema des Romans erläutern, und zwar die zwei Makroräume – die Stadt und das Dorf mit ihren bestimmten Mikroräumen, Funktionen, Besonderheiten und Beziehungshaftigkeit im Zusammenhang mit anderen Räumen im Text. Abschließend werde ich die wichtigste Aspekte meiner Abhandlung zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Gegenstand und Ziel der Arbeit
- Begrifferklärung des literarischen Raumes
- Die Struktur des Raumes in „Evgenij Onegin“
- Die Stadt
- Sankt Petersburg als Makroraum
- Die Mikroräume in Sankt Petersburg - Onegins Zimmer, das Restaurant, das Theater, der Ball
- Moskau als Makroraum
- Der Moskauer Mikroraum des Balls
- Das Dorf als Makroraum
- Der Mikroraum des Gartens
- Der Traumraum
- Onegins alte Haus auf dem Lande
- Tatjanas Namenstag als äquivalenter Mikroraum des Balls
- Die Stadt
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Struktur des literarischen Raumes in Alexander Puschkins Versroman „Evgenij Onegin”. Der Fokus liegt dabei auf der Funktionsweise und Bedeutung des Raumes im Hinblick auf die Handlung, Charakterisierung und die Beziehung zwischen Raum und Zeit.
- Die Rolle des literarischen Raumes in der Gestaltung der Handlung
- Die Verbindung zwischen Raum und Zeit im Roman
- Die Charakterisierung der Protagonisten durch den Raum
- Die Beziehung zwischen den verschiedenen Räumen im Text und die Verwendung räumlicher Äquivalenzen
- Die Relevanz von Raummotiven und Raumsymbolen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine einführende Betrachtung des literarischen Raumes. Es werden die Theorien von Lotman, Bachelard und Bachtin zum literarischen Raum vorgestellt, um ein Verständnis für die verschiedenen Aspekte des Raumes in der Literatur zu schaffen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Analyse der Stadt als Makroraum in „Evgenij Onegin“. Hierbei werden die beiden Städte Sankt Petersburg und Moskau im Hinblick auf ihre Bedeutung für den Roman und die Charakterisierung der Protagonisten untersucht.
Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse des Dorfes als Makroraum. Es werden die verschiedenen Mikroräume im Dorf, wie zum Beispiel der Garten, das Haus und die Umgebung, im Zusammenhang mit der Handlung und der Beziehung zwischen den Protagonisten betrachtet.
Schlüsselwörter
Literarischer Raum, Raumstruktur, Chronotopos, Evgenij Onegin, Sankt Petersburg, Moskau, Dorf, Mikroraum, Makroraum, Raumsemiotik, Räumliche Äquivalenzen, Raummotive, Raumsymbole, Zeit-Raum-Beziehung.
- Citar trabajo
- Alexandra Patrau (Autor), 2016, Bedeutung und Funktion des Raumes im Versroman "Evgenij Onegin" von A.S. Puskin, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/446145