Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen primärer und sekundärer Herkunftseffekte auf den Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I sowie denkbaren Maßnahmen zur Intervention und Förderung. Es soll gezeigt werden, dass Effekte der sozialen Herkunft, wenn auch oft unbewusst, nach wie vor starke Auswirkungen auf den Transitionsprozess haben.
Nicht nur sind Schülerinnen und Schüler aus sozial schwächeren Familien weniger leistungsfähig. Sie erhalten auch weniger gute Schullaufbahnempfehlungen und werden trotz gleicher Leistungen weniger gut beurteilt als Mitschüler aus sozial stärkeren Familien. Vor diesem Hintergrund ist es besonders interessant, was hier hinsichtlich Fairness und Chancengleichheit im Übergangsprozess intervenierend getan werden kann. Den Übergang auf eine bestimmte Schule mit einem Notendurchschnitt zu verknüpfen, die frühkindliche Förderung nach dem französischen Vorbild, oder standardisierte Leistungstests im Übergang einzusetzen kann als förderlich herausgestellt werden. Dabei existiert die verbindliche Schullaufbahnempfehlung als einzige der genannten Möglichkeiten bereits in einigen Bundesländern, jedoch nicht in ganz Deutschland.
Sowohl die frühkindliche Förderung, als auch die übergangsbezogenen Leistungstests bleiben in Deutschland bislang lediglich hypothetische Maßnahmen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Maßnahmen flächendeckend in Deutschland eingeführt werden, um auch hier die Chancen auf gerechte Bildung für Menschen aller Gesellschaftsschichten fair gestalten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Bildungsungleichheit
- Soziale Herkunft
- Herkunftseffekte nach Raymond Boudon
- Primäre Herkunftseffekte
- Sekundäre Herkunftseffekte
- Einfluss primärer Herkunftseffekte
- Einfluss sekundärer Herkunftseffekte
- Elternentscheidung
- Leistungsbeurteilung
- Schullaufbahnempfehlung
- Interventions- und Fördermöglichkeiten
- Frühkindliche Bildung außerhalb des Elternhauses
- Standardisierte Leistungstests
- Verbindliche Schullaufbahnempfehlungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen primärer und sekundärer Herkunftseffekte auf den Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I. Die Analyse der von Raymond Boudon entwickelten Herkunftseffekte soll Aufschluss darüber geben, inwiefern die familiäre Herkunft den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern beeinflusst. Darüber hinaus werden Interventions- und Fördermöglichkeiten diskutiert, um den Einfluss der sozialen Herkunft zu verringern.
- Bildungsungleichheit und ihre Ursachen
- Die Rolle primärer und sekundärer Herkunftseffekte im Bildungssystem
- Der Einfluss der sozialen Herkunft auf die Schulleistung und den Bildungserfolg
- Möglichkeiten zur Reduzierung von Bildungsungleichheit
- Interventions- und Fördermaßnahmen zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern aus benachteiligten Familien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Bildungsungleichheit und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft dar. Im Anschluss werden die theoretischen Grundlagen, insbesondere die Definitionen von Bildungsungleichheit und sozialer Herkunft, erläutert.
Kapitel 3 befasst sich mit den primären und sekundären Herkunftseffekten nach Raymond Boudon. Es werden die unterschiedlichen Einflüsse der familiären Herkunft auf die schulischen Leistungen und Bildungsentscheidungen der Kinder dargestellt.
In den darauffolgenden Kapiteln wird der Einfluss der primären und sekundären Herkunftseffekte auf die Schullaufbahnverteilungen und die Elternentscheidung untersucht. Die Rolle der Leistungsbeurteilung und die Bedeutung von Schullaufbahnempfehlungen werden ebenfalls beleuchtet.
Kapitel 6 widmet sich den Interventions- und Fördermöglichkeiten, um den Einfluss der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg zu reduzieren. Es werden verschiedene Ansätze und Maßnahmen vorgestellt, die zur Förderung von Kindern aus benachteiligten Familien beitragen können.
Schlüsselwörter
Bildungsungleichheit, soziale Herkunft, primäre Herkunftseffekte, sekundäre Herkunftseffekte, Raymond Boudon, Bildungserfolg, Interventions- und Fördermöglichkeiten, Schullaufbahnverteilungen, Elternentscheidungen, Leistungstests, Schullaufbahnempfehlungen
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Der Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I. Zur Auswirkung primärer und sekundärer Herkunftseffekte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/445268