In den letzten Jahren haben viele Autoren das Thema aufgegriffen und auf vielfältige Art und Weise weiterentwickelt, ausgearbeitet und zur öffentlichen Diskussion gestellt. Die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Verhalten wurden in zahlreichen Unterhaltungs-Bestsellern wie zum Beispiel in „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ (s. Pease, A., Pease, B. (2000)) aufgenommen. Doch auch auf wissenschaftlicher Basis wurden empirische Studien durchgeführt, die auf das unterschiedliche Verhalten von Männern und Frauen eingehen. Nicht nur allgemein unterscheidet sich das Verhalten von Männern und Frauen, sondern besonders dann, wenn es um den Umgang mit anderen Menschen geht, wie diese geführt und angeleitet werden müssen, beziehungsweise wie sie Mitarbeiter führen und anleiten. Trotzdem zeigt sich gerade in den Führungsaufgaben, sowohl in der Politik, als auch der freien Wirtschaft und hierbei als besonderes Beispiel angeführt, in den deutschen Kreditinstituten, dass bisher nur wenige Frauen in den Topmanagementpositionen vertreten sind. Die existierenden Topmanagerinnen - wie beispielsweise Carly Fiorina, Vorstandsvorsitzende der Hewlett Packard AG und Cécile Bonnefond, Präsidentin der Veuve Cliquot S.A. & Louis Voitton Moet Hennessy (LVMH) Frankreich - sind zumeist bis auf wenige herausragende Persönlichkeiten unbekannt und unsichtbar, ebenso wie ihre Leistungen. Zu nennen ist für die Kreditwirtschaft einzig Christine Licci, die als ehemalige Vorstandsvorsitzende der Citibank AG Deutschland zu den Topmanagerinnen zu zählen ist. Jedoch werden die wenigen Frauen in Spitzenpositionen zumeist kritisch von Presse und Öffentlichkeit beobachtet und als Rarität dargestellt. Warum dies der Fall ist, soll nachfolgendend erläutert werden, denn „Frauen besitzen die Hälfte des der Menschheit zur Verfügung stehenden Potenzials an Begabungen und Fähigkeiten. Ihre Unterrepräsentanz bei Entscheidungsprozessen gereicht uns allen zum Nachteil“ (s. Erklärung von Athen, auf der ersten europäischen Konferenz „Frauen in Führungspositionen“ im Jahre 1992 von Ministerinnen der EU-Mitgliedstaaten unterzeichnet).
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Frauen in Führungspositionen - Status Quo und Unterschiede zur männlichen Führungskultur
- Zahlen und Fakten
- Besonderheiten in der weiblichen Führungskultur
- Wertevorstellungen, Verhaltensmuster und Attribute (Spezifische Fähigkeiten)
- Rhetorik und Körpersprache
- Selbstdarstellung und Durchsetzungsvermögen
- Wie Frauen ein Team führen
- Besonderheiten der weiblichen Führungsrolle
- Frauen im deutschen Bankensektor
- Klassifizierung von Führungsaufgaben
- Beeinflussende Faktoren im sozialen Umfeld
- Soziale Prämissen
- Rolle des Arbeitgebers
- Karrierehindernisse
- Karrierehindernisse im Vergleich
- Erfolgsfaktoren
- Spezielle karrierefördernde Faktoren
- Coaching und Mentoring
- Frauenquote
- Exkurs: Netzwerke
- Frauenförderprogramme
- Exkurs: Interview mit der Diversity-Beauftragten der Commerzbank AG Frankfurt
- Zukunftsaspekte
- Situationsvergleich mit dem Ausland - Alternativen für deutsche weibliche Führungskräfte?
- Europäische Union
- Exkurs: Japan
- Empfehlungen an Nachwuchsmanagerinnen
- Zukunftsträchtigkeit
- Situationsvergleich mit dem Ausland - Alternativen für deutsche weibliche Führungskräfte?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Situation von Frauen in Führungspositionen im deutschen Bankensektor vor dem Hintergrund der traditionell männlich geprägten Führungskultur. Ziel ist es, die aktuelle Situation zu beschreiben, den Aufstieg von Frauen in Führungspositionen zu beleuchten und die Besonderheiten weiblicher Führungskräfte herauszustellen.
- Der Status Quo von Frauen in Führungspositionen im deutschen Bankensektor
- Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Führungskultur
- Karrierehindernisse für Frauen in der Bankenbranche
- Karrierefördernde Maßnahmen und deren Wirksamkeit
- Zukunftsperspektiven für Frauen in Führungspositionen im deutschen Bankensektor
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Die Einleitung beleuchtet den gesellschaftlichen Wandel und die Rolle der Frau, insbesondere im Kontext der Gleichberechtigung gemäß Artikel 3 Absatz 2 des Grundgesetzes. Sie thematisiert die Debatte um Frauen in hohen Positionen, verdeutlicht durch das Beispiel von Angela Merkel und den Mangel an Frauen in DAX-Vorständen. Die Arbeit wird als Untersuchung der Situation von Frauen in Führungspositionen in deutschen Banken eingeführt und zeigt durch Zahlenbeispiel (WHU-Absolventen Gehälter), dass geschlechtsspezifische Gehaltsunterschiede bestehen.
Frauen in Führungspositionen - Status Quo und Unterschiede zur männlichen Führungskultur: Dieses Kapitel analysiert den aktuellen Stand von Frauen in Führungspositionen im Bankensektor. Es untersucht zahlenmäßig die Unterrepräsentanz der Frauen und beleuchtet die Unterschiede in der Führungskultur zwischen Männern und Frauen. Es werden verschiedene Aspekte wie Wertevorstellungen, Verhaltensmuster, Rhetorik, Körpersprache, Selbstdarstellung und Teamarbeit im Kontext weiblicher Führungskräfte untersucht. Die Analyse dieser Aspekte soll die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Führungsstilen aufzeigen und verstehen helfen.
Besonderheiten der weiblichen Führungsrolle: Dieser Abschnitt geht detailliert auf die spezifischen Herausforderungen und Chancen für Frauen in Führungspositionen im deutschen Bankensektor ein. Er klassifiziert verschiedene Führungsaufgaben und analysiert die Einflussfaktoren des sozialen Umfelds, wie soziale Prämissen und die Rolle des Arbeitgebers. Ein zentraler Punkt ist die Untersuchung von Karrierehindernissen, ihre Vergleichbarkeit mit denen von Männern und die Identifizierung von Erfolgsfaktoren. Darüber hinaus werden karrierefördernde Faktoren wie Coaching, Mentoring, Frauenquoten, Netzwerke und Frauenförderprogramme detailliert beleuchtet. Ein Interview mit der Diversity-Beauftragten der Commerzbank AG liefert zusätzliche Einblicke in die Praxis.
Zukunftsaspekte: Das Kapitel betrachtet die Zukunftsaussichten für Frauen in Führungspositionen, indem es einen internationalen Vergleich mit anderen Ländern, insbesondere der Europäischen Union und Japan, vornimmt. Es werden Empfehlungen für Nachwuchsmanagerinnen formuliert und die langfristigen Entwicklungsperspektiven dieses Themenfeldes im deutschen Bankensektor aufgezeigt. Die Kapitel konzentriert sich auf die Analyse von Möglichkeiten, Herausforderungen und zukünftigen Trends für Frauen im Bankmanagement in Deutschland.
Schlüsselwörter
Frauen in Führungspositionen, Bankensektor, Führungskultur, Geschlechtergleichstellung, Karrierehindernisse, Erfolgsfaktoren, Frauenförderprogramme, Coaching, Mentoring, Frauenquote, Diversity Management.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Frauen in Führungspositionen im deutschen Bankensektor"
Was ist der Hauptfokus dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Situation von Frauen in Führungspositionen im deutschen Bankensektor, beleuchtet deren Aufstieg und die Besonderheiten weiblicher Führungskräfte vor dem Hintergrund der traditionell männlich geprägten Führungskultur. Sie analysiert den Status Quo, Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Führungskultur, Karrierehindernisse und -fördernde Maßnahmen sowie Zukunftsperspektiven.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Themen: den Status Quo von Frauen in Führungspositionen im deutschen Bankensektor; Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Führungskultur (Wertevorstellungen, Verhaltensmuster, Rhetorik, Körpersprache, Selbstdarstellung, Teamarbeit); Karrierehindernisse für Frauen in der Bankenbranche; karrierefördernde Maßnahmen wie Coaching, Mentoring, Frauenquoten, Netzwerke und Frauenförderprogramme; einen internationalen Vergleich (EU, Japan); Empfehlungen für Nachwuchsmanagerinnen; und die Zukunftsaussichten für Frauen in Führungspositionen im deutschen Bankensektor.
Welche Kapitel enthält die Seminararbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Vorwort: Einführung in das Thema, gesellschaftlicher Wandel, Rolle der Frau, Gehaltsunterschiede. Frauen in Führungspositionen - Status Quo und Unterschiede zur männlichen Führungskultur: Analyse des aktuellen Stands, zahlenmäßige Unterrepräsentanz, Unterschiede in der Führungskultur. Besonderheiten der weiblichen Führungsrolle: Herausforderungen und Chancen, Klassifizierung von Führungsaufgaben, Einflussfaktoren des sozialen Umfelds, Karrierehindernisse und -fördernde Faktoren (inkl. Interview mit der Diversity-Beauftragten der Commerzbank AG). Zukunftsaspekte: Internationaler Vergleich, Empfehlungen für Nachwuchsmanagerinnen, Zukunftsaussichten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Frauen in Führungspositionen, Bankensektor, Führungskultur, Geschlechtergleichstellung, Karrierehindernisse, Erfolgsfaktoren, Frauenförderprogramme, Coaching, Mentoring, Frauenquote, Diversity Management.
Welche konkreten Ergebnisse oder Schlussfolgerungen werden in der Arbeit gezogen?
Die Arbeit liefert eine detaillierte Analyse der aktuellen Situation von Frauen im Bankensektor, identifiziert wichtige Karrierehindernisse und zeigt effektive karrierefördernde Maßnahmen auf. Sie bietet einen Vergleich mit anderen Ländern und gibt konkrete Empfehlungen für zukünftiges Handeln und die Förderung von Frauen in Führungspositionen.
Gibt es einen Ausblick auf die Zukunft?
Ja, das Kapitel "Zukunftsaspekte" befasst sich mit internationalen Vergleichen, formuliert Empfehlungen für Nachwuchsmanagerinnen und skizziert die langfristigen Entwicklungsperspektiven für Frauen im deutschen Bankmanagement.
Welche Art von Daten werden verwendet?
Die Arbeit verwendet quantitative Daten (z.B. Zahlen zur Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen) und qualitative Daten (z.B. Analysen von Führungsstilen und -kulturen, Interviews).
- Quote paper
- Sibylle Scheu (Author), Sabine Schoon (Author), 2004, Frauen in Führungspositionen - Situation vor dem Hintergrund der männlich geprägten Führungsstruktur in deutschen Banken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44515