Das Freud’sche Persönlichkeitsmodell entsteht aus drei Instanzen: dem Es, dem Ich sowie dem Über-Ich. Das Es drückt unbewusste Triebe, Impulse und Affekte aus, wie Sexualtrieb, Aggressionstrieb, Nahrungstrieb und Angenommenseinbedürfnis. Das Ich ist dagegen die bewusste Handlung oder das Bewusstsein. Es ist eine Vermittlungsinstanz zwischen den unbewussten Trieben des Es und dem Über-Ich. Beim Über-Ich handelt es sich um eine Zensurinstanz oder auch moralische Instanz, die für Selbstbeobachtung und Selbstkritik verantwortlich ist. Betrachten wir die Situation, wo ein Individuum Verlangen nach Eis empfindet. Alles, worauf sich das Es dabei konzentriert, ist Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Jedoch ist Über-Ich dagegen, da die Person sich vorher versprach, nur sinnvolle Nahrung zu sich zu nehmen. Dann entscheidet die Vermittlungsinstanz Ich, wie man nun verfährt: Man kann Eis kaufen, oder „gegen-Kathexis“ in Form der Abwehrmechanismen2 errichten: den Wunsch nach Eis in das Unbewusste verdrängen, es verleugnen, auf ein anderes Objekt projizieren, Reaktion bilden, regressieren, verschieben, rationalisieren, sublimieren. Der innere Konflikt zwischen Trieben und sozialen Normen endet nie und wird ausschließlich im Ich ausgehandelt, was den Kern des Freud’schen Modells motivierten Verhaltens bildet. Betrachtet man Freuds Handlungs- und Denkmodelle der Motivation, ergibt sich das Folgende: Bei dem Primärprozess des Handlungsmodells führt das Es eine Handlung durch, die ihm eine Befriedigung bereitet und erreicht somit sein Ziel : Das Es einer Person hat Hunger. Daher kauft die Person sich eine Karotte und isst sie.
Inhaltsverzeichnis
- Triebkonzept
- Psychische Energie
- Psychologischer Determinismus
- Persönlichkeitsmodell
- Empirische Evidenz & Kritik & Nutzen
- Quellen- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit Sigmund Freuds psychoanalytischer Theorie der Motivation. Sie analysiert die Grundannahmen, Besonderheiten und Kritikpunkte seiner Theorie sowie die empirische Evidenz. Der Fokus liegt darauf, die Bedeutung von Freuds Werk für die Motivationsforschung zu beleuchten.
- Das Triebkonzept und seine Dualität (Selbsterhaltung und Todestrieb)
- Der Einfluss von psychischer Energie (Libido) auf menschliches Verhalten
- Der psychologische Determinismus als Grundlage von Freuds Theorie
- Das dreiteilige Persönlichkeitsmodell (Es, Ich, Über-Ich)
- Die Rolle von Abwehrmechanismen im Umgang mit inneren Konflikten
Zusammenfassung der Kapitel
- Triebkonzept: Freuds Motivationsmodell basiert auf dem Triebkonzept, das eine interne Energiequelle des Verhaltens postuliert. Es werden Triebquelle, Triebziel und Triebobjekt unterschieden. Freud konzentriert sich auf die psychischen Triebe: den Selbsterhaltungstrieb und den Todestrieb.
- Psychische Energie: Psychische Vorgänge erfordern Energie (Libido), die begrenzt ist. Freud erklärt den Zusammenhang zwischen Libido und "Kathexis", also der Bindung von Energie an bestimmte Gedanken oder Objekte. Die begrenzte Kapazität von Libido kann zu einem Mangel an Energie für andere Aktivitäten führen.
- Psychologischer Determinismus: Freuds Theorie beruht auf der Annahme, dass alle Phänomene der Psyche, wie Gedanken und Handlungen, eine Ursache haben und somit erklärbar sind. Er geht davon aus, dass man von den gegebenen Phänomenen auf die Ursachen in der Vergangenheit schließen kann.
- Persönlichkeitsmodell: Freuds Persönlichkeitsmodell besteht aus drei Instanzen: dem Es, dem Ich und dem Über-Ich. Das Es verkörpert unbewusste Triebe, das Ich ist die bewusste Handlungsinstanz und das Über-Ich die moralische Instanz. Der innere Konflikt zwischen Trieben und sozialen Normen wird im Ich ausgehandelt.
Schlüsselwörter
Psychoanalyse, Motivation, Triebkonzept, Libido, Kathexis, Psychologischer Determinismus, Es, Ich, Über-Ich, Abwehrmechanismen, Freud'sche Versprecher.
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- Anna Gracheva (Autor), 2018, Freuds psychoanalytische Theorie der Motivation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444899