Die Frankfurter CDU-Politikerin Elisabeth Schwarzhaupt war die erste Frau, die in einem westdeutschen Kabinett Ministerin wurde. Das war kein Zufall, sondern logische - und von ihr auch erarbeitete - Folge ihres außergewöhnlichen Lebenslaufs und der Unterstützung der Frauen innerhalb der CDU gegenüber dem konservativen "Patriarchen" Adenauer. Die erste Bundesgesundheitsministerin hat schon Anfang der 1960-er Jahre in der Umweltpolitik einen Schlüssel für eine nachhaltige Besserung der Gesundheit der Bevölkerung erkannt und sich für saubere Luft, saubere Flüsse und weniger Lärm eingesetzt. Leider sind sowohl Elisabeth Schwarzhaupt selbst als auch ihre umweltpolitischen Ansätze heute so gut wie vergessen - selbst und gerade innerhalb ihrer eigenen Partei spielt sie, außer in gelegentlichen Festtagsreden - keinerlei Rolle mehr. Diese Magisterarbeit zeichnet Elisabeth Schwarzhaupts Ministerjahre nach und zeigt Grundstrukturen ihrer Politik auf.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.1 Problem- und Ausgangslage
- 1.2 Quellen- und Literaturlage
- 2 Das Leben Elisabeth Schwarzhaupts
- 2.1 Kindheit und Jugend
- 2.2 Agitation gegen den Nationalsozialismus
- 2.3 Berufsverbot und Oberkirchenrat
- 2.4 Die Bonner Zeit
- 3 Die Einrichtung des Ministeriums
- 3.1 Der Aufstand der Unionsfrauen gegen Adenauer
- 3.2 Die Tierärzteschaft als Motor
- 3.3 Die Organisation des Ministeriums
- 3.4 Staatssekretärsfrage
- 3.4.1 Die Koalitionsbildung 1961
- 3.4.2 Das Kandidatenkarussell
- 3.4.3 Die erste Ministerin mit zwei Referenten
- 3.5 Kanzlerkrisen und mehrfach wackelnder Stuhl
- 4 Die Politik Schwarzhaupts
- 4.1 Gesundheitspolitik versus Sozialpolitik
- 4.2 Staatliche Initiative versus individuelle Verantwortung
- 4.3 Die Problematik des Artikels 2 GG
- 4.4 Das Scheitern des Jugendzahnpflegegesetzes
- 4.5 Medizinische Entwicklungshilfe
- 4.6 Deutschlands erste „Umweltministerin“
- 5 Umweltpolitik
- 5.1 Reinhaltung der Luft
- 5.2 Reinhaltung des Wassers
- 5.3 Bekämpfung des Lärms
- 6 Der Contergan-Skandal
- 6.1 Der Arzneimittelskandal
- 6.1.1 Erste Vermutung: Radioaktivität als Ursache
- 6.1.2 Das schlechte Management des Contergan-Falles
- 6.2 Die Reform des Arzneimittelgesetzes
- 6.3 Das Arzneimittel-Werbegesetz
- 7 Kritik an der Politik Schwarzhaupts
- 7.1 Kritik an der Gesundheitspolitik
- 7.1.1 Die Einrichtung des Erste-Hilfe-Raumes bei der WHO in Genf
- 7.1.2 Kritik an der Mütter- und Säuglingssterblichkeit
- 7.1.3 Schwarzhaupts PR-Maschinerie
- 7.2 Kritik an der Umweltpolitik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Leben und Wirken Elisabeth Schwarzhaupts als Bundesgesundheitsministerin der Bundesrepublik Deutschland von 1961 bis 1966. Sie analysiert die Herausforderungen, denen sie sich als erste Frau in einem deutschen Bundesministerium gegenüber sah, und beleuchtet ihre politischen Strategien und Entscheidungen in den Bereichen Gesundheits- und Umweltpolitik.
- Die Rolle der Frauen in der Politik und die Durchsetzung weiblicher Interessen
- Die Herausforderungen der Gesundheitspolitik in den frühen 1960er Jahren
- Die Entstehung und Entwicklung der Umweltpolitik in der Bundesrepublik Deutschland
- Der Contergan-Skandal und seine Folgen für die Arzneimittelgesetzgebung
- Die Kritik an Schwarzhaupts politischem Handeln und ihre mediale Darstellung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problematik und die Quellenlage der Arbeit ein, während Kapitel 2 einen Überblick über das Leben Elisabeth Schwarzhaupts von ihrer Kindheit bis zu ihrer Zeit in Bonn gibt. Kapitel 3 widmet sich der Einrichtung des Gesundheitsministeriums und den Herausforderungen, denen Schwarzhaupt sich als erste Frau in einem Bundesministerium gegenüber sah. Kapitel 4 beleuchtet die Gesundheits- und Umweltpolitik Schwarzhaupts, während Kapitel 5 die Umweltpolitik im Detail analysiert. Kapitel 6 befasst sich mit dem Contergan-Skandal und seinen Folgen für die Arzneimittelgesetzgebung. Kapitel 7 untersucht die Kritik an Schwarzhaupts Politik und ihre mediale Darstellung.
Schlüsselwörter
Elisabeth Schwarzhaupt, Gesundheitspolitik, Umweltpolitik, Contergan-Skandal, Frauen in der Politik, Bundesrepublik Deutschland, 1960er Jahre, Arzneimittelgesetzgebung, mediale Darstellung, Kritik.
- Quote paper
- Harald Ille (Author), 2003, Elisabeth Schwarzhaupt als Bundesgesundheitsministerin (1961-1966), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444422