„Sine ira et studio“ (lateinisch: ohne Zorn und ohne Eifer) lautet eine Maxime des römischen Geschichtsschreibers Tacitus. Diese Redewendung findet sich in dem Vorwort der Analen. Er erhebt damit einen Objektivitätsanspruch auf seine Geschichtsschreibung. Als Begründung gibt er an, dass die Epoche, die er behandele, schon so weit zurückliege, dass er keine Motive hätte, seine Geschichtsschreibung zum Instrument seiner persönlichen Erfahrungen mit den einzelnen Individuen, über die er berichtete, zu machen. Die Art der Geschichtsschreibung von Tacitus wird auch als senatorische Geschichtsschreibung bezeichnet, da Tacitus selber Senator war und über die römischen Herrscher berichtete. In den Analen konstruiert Tacitus ein Bild des Tiberius als Tyrannen und versucht mit mehreren literarischen Methoden, den Leser so zu lenken, dass selbst positive Aspekte des Tiberius negativ erscheinen. In dieser Hausarbeit möchte ich deutlich machen, wie Tacitus das konstruierte Kaiserbild darstellt und wie er genau den Leser lenkt, um ihn von seinem Kaiserbild zu überzeugen. Am Ende werde ich die Frage beantworten, ob die Maxime „sine ira et studio“ von Tacitus überhaupt haltbar ist
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Kaiserbild des Tiberius nach Tacitus in den Annalen
3. Die subtilen Methoden der Leserlenkung in den Annalen
4. Ausblick
Quellenverzeichnis
Literaturverzeichnis
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