Grundlage einer jeden Demokratie ist die Volkssouveränität; die Macht besitzt nicht der durch das Volk legitimierte Vertreter, sondern das Volk selbst. Von entscheidender Bedeutung für diese demokratische Vorstellung ist dabei der Vorgang der Repräsentation. Der Begriff der repräsentativen Demokratie beinhaltet bereits diesen Terminus und weist auf die fundamentale Bedeutung der Repräsentation hin. So kann beispielsweise ein Vertreter des Volkes als der Repräsentant desselben gelten. Dieses wird wiederum zu den Repräsentierten. Eine ausführlichere Definition dieses Vorgangs folgt im dritten Kapitel.
Die oben gewonnene Erkenntnis ist elementar für die zentrale Fragestellung dieser Arbeit: Ziel ist es, herauszufinden, welche Anforderungen potentielle Repräsentanten im Wahlkampfjahr 2002 erfüllen mussten. Um dies zu analysieren, beziehe ich mich auf Wahlplakate aus der Bundestagswahl des selben Jahres, die den damaligen CDU/CSU-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber abbilden. Dabei konfrontiere ich Abbildungen seitens der eigenen Fraktion (Selbstdarstellung) mit Abbildungen auf Wahlplakaten der Partei Bündnis 90 die Grünen (Fremddarstellung) (vgl. Kapitel fünf).
Vergleicht man diese beiden Plakate so können zumindest Aussagen darüber getroffen werden, welche Eigenschaften von einem Repräsentanten erwünscht bzw. abgelehnt werden. Eventuell sind auch Rückschüsse über das Demokratieverständnis der bundesdeutschen Bevölkerung möglich.
Problematisch erweist sich allerdings, dass im Rahmen dieser Arbeit lediglich Einzelfälle analysiert werden können. So ist es schwierig, die späteren Erkenntnisse zu verallgemeinern.
Des weiteren hoffe ich auch bildnerische Mittel festzustellen, die benutzt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Den Anspruch, eine tendenzielle Ikonographie des Wahljahres 2002 zu ermitteln, kann ich allerdings nicht stellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Funktion der Wahlplakate
- Der Vorgang der Repräsentation
- Analyse der Wahlplakate
- Die Methode
- Die Situation der Gesellschaft
- Die Wahlplakate
- CDU/CSU
- Bündnis 90 die Grünen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Anforderungen, die potentielle Repräsentanten im Wahlkampfjahr 2002 erfüllen mussten, indem sie Wahlplakate der Bundestagswahl analysiert. Der Fokus liegt auf den Wahlplakaten des damaligen CDU/CSU-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber, wobei Abbildungen der eigenen Fraktion (Selbstdarstellung) mit denen von Bündnis 90 die Grünen (Fremddarstellung) verglichen werden.
- Analyse von Wahlplakaten als Spiegelbild der Anforderungen an Repräsentanten
- Vergleich von Selbstdarstellung und Fremddarstellung auf Wahlplakaten
- Ermittlung von Eigenschaften, die von einem Repräsentanten erwünscht oder abgelehnt werden
- Rückschlüsse auf das Demokratieverständnis der bundesdeutschen Bevölkerung
- Untersuchung von bildnerischen Mitteln, die zur Erzielung des gewünschten Effekts eingesetzt werden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die zentrale Fragestellung ein und stellt die Bedeutung des Repräsentationsbegriffs für die demokratische Vorstellung dar. Die Arbeit analysiert Wahlplakate der Bundestagswahl 2002, um zu untersuchen, welche Eigenschaften von einem Repräsentanten erwünscht bzw. abgelehnt werden. Das zweite Kapitel beleuchtet die Funktion von Wahlplakaten im System der Massenmedien und argumentiert, dass diese eine bedeutende Rolle bei der politischen Information und Appellation spielen.
Schlüsselwörter
Wahlplakate, Repräsentation, Selbstdarstellung, Fremddarstellung, Demokratieverständnis, Bildanalyse, Politikvermittlung, Ikonographie, Edmund Stoiber, CDU/CSU, Bündnis 90 die Grünen.
- Quote paper
- Moritz Förster (Author), 2005, Wahlplakate 2002: Ein Vergleich von Selbst- und Fremddarstellung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44309