Bei meiner Arbeit mit den verschiedensten Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, behinderte und psychisch kranke Menschen) machte ich während den unterschiedlichsten Gestaltungsangeboten mit den verschiedensten Materialien die Erfahrung, dass künstlerisches Gestalten eine Ausdruckform ist. Dabei stelle ich nicht das WAS sondern das WIE des künstlerischen Gestaltens in den Mittelpunkt. Es geht mir dabei viel weniger um das Ergebnis des Künstlerischen als Kunstwerk, sondern vielmehr um den künstlerischen Prozess an sich, um den Weg dahin. Damit wird klar, dass ich bei dem Begriff „künstlerisches Gestalten“ nicht von einer Definition als solche und Bestimmung der Kunst ausgehe, sondern von dem Schaffungs- bzw. Entstehungsprozess des Gestaltens. Dieser Prozess des Gestaltens (ob mit Farben, Ton, Gips oder anderen Materialien) ist meiner Ansicht nach eine Ausdrucksform. Das Ergebnis und der Weg dahin drücken Gefühle und Erlebnisse des Gestaltenden aus.
Ich machte die Erfahrung, dass insbesondere Kinder das Malen von Bildern als Medium der Kommunikation nutzen. Sie drücken in Bildern das aus, was sie in Worten nicht fassen können. Diese Erfahrung ist auch auf andere Zielgruppen übertragbar, auch wenn in einer anderen Form des Vorgehens.
Während meiner fünfwöchigen Arbeit im Sommer 2000 in der Außenwohngruppe „Katharina-Zell-Haus“ – Teileinrichtung des Wohnheimes „Haus an der Christuskirche“ machte ich die Erfahrung, dass psychisch kranke Erwachsene ähnlich wie die Kinder das Malen als Medium des Sich - Ausdrückens nutzten. Ich bot ihnen als Freizeitangebote Malaktivitäten an. An dem Tag des Gestaltens mit Farben erzählten sie mir von ihren Erlebnissen im Verlaufe des Tages. Man konnte deutlich an den Bildern die Verarbeitungsversuche der jeweiligen Erlebnisse erkennen, d.h. sie stellten diese beim Malen in konkreter Form oder symbolisch dar, die sie anschließend erklärten. Auch bei der Farbenauswahl konnte man deutliche Verbindungen mit den jeweiligen Erlebnissen herstellen – war der Tag positiv verlaufen, drückte sich dies in deutlicher Betonung von hellen, warmen Farben aus (z.B. Gelb, Orange, Grün). Ich kann mich noch an eine Teilnehmerin erinnern, die sich angespannt und unausgeglichen vor dem Angebot fühlte und nach ca. 30 Minuten konzentriertes und ruhiges Malen den Raum verließ mit den Worten: „Das war gut. Jetzt kann ich schlafen.“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Künstlerisches Gestalten
- 1.1 Annäherung an einen komplexen Begriff
- 1.1.1 Künstlerisches Gestalten und Wahrnehmung
- 1.1.2 Künstlerisches Gestalten und Ästhetik
- 1.1.3 Künstlerisches Gestalten und Kreativität
- 1.2 Kunsttherapie
- 1.2.1 Allgemeine Darstellung der Kunsttherapie
- 1.2.2 Ansätze in der Kunsttherapie
- 1.2.3 Kunsttherapie in der Praxis
- 1.1 Annäherung an einen komplexen Begriff
- Psychische Erkrankung
- 2.1 Endogene Psychosen
- 2.1.1 Schizophrenien
- 2.1.2 Affektive Stömngen
- 2.2 Persönlichkeitsstömngen
- 2.1 Endogene Psychosen
- Kunstprojekt
- 3.1 Sozialpädagogische Didaktik/Meff10dik nach Johannes Schlling
- 3.1.1 Konzeptionelle Überlegungen eines Zielgruppen-Konzeptes
- 3.1.2 Überlegungen zur Auswertung eines Zielvuppen-Konzeptes
- 3.2 Zielgmppenkonzept Rir das Kunstprojekt mit psychisch kranken
- 3.3 Beschreibung der einzelnen Kunstangeboten
- 3.4 Reflexion des Kunstprojektes
- 3.1 Sozialpädagogische Didaktik/Meff10dik nach Johannes Schlling
- Künstlerisches Gestalten — auch eine Aufgabe sozialpädagogischer Arbeitsfelder
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema „Künstlerisches Gestalten und psychische Erkrankung" und untersucht die Möglichkeiten des künstlerischen Gestaltens als Ausdruck und Verarbeitungsmöglichkeit für psychisch kranke Menschen. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Im theoretischen Teil werden die Grundlagen des künstlerischen Gestaltens, der Kunsttherapie und der psychischen Erkrankungen (endogene Psychosen und Persönlichkeitsstörungen) dargestellt. Im praktischen Teil wird die Planung, Durchführung und Auswertung eines Kunstprojektes in einer Außenwohngruppe für psychisch kranke Erwachsene beschrieben. Die Arbeit soll aufzeigen, ob und inwiefern künstlerisches Gestalten ein Handlungsgebiet der Sozialpädagogik ist.
- Künstlerisches Gestalten als Ausdrucksform und Verarbeitungsmöglichkeit
- Kunsttherapie als therapeutisches Verfahren
- Endogene Psychosen und Persönlichkeitsstörungen als Krankheitsbilder
- Sozialpädagogische Didaktik/Methodik nach Johannes Schilling als Rahmenmodell
- Planung und Durchführung eines Kunstprojektes mit psychisch kranken Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „Künstlerisches Gestalten und psychische Erkrankung" ein und beschreibt die Motivation und Zielsetzung der Arbeit. Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Begriff „Künstlerisches Gestalten". Dabei werden die Verknüpfungen des künstlerischen Prozesses mit psychischen Fähigkeiten, Funktionen und der Ästhetik beleuchtet. Außerdem wird die Kunsttherapie als therapeutisches Verfahren mit ihren verschiedenen Ansätzen und Methoden dargestellt. Der zweite Teil der Arbeit behandelt die psychischen Erkrankungen, wobei der Fokus auf endogenen Psychosen (Schizophrenie und affektive Störungen) und Persönlichkeitsstörungen liegt. Die Darstellung der Symptome, diagnostischen Leitlinien und Erklärungsansätze soll ein tieferes Verständnis für die Krankheitsbilder ermöglichen. Der dritte Teil der Arbeit widmet sich der Planung und Durchführung des Kunstprojektes mit psychisch kranken Menschen. Das sozialpädagogische Didaktik/Methodik-Modell nach Johannes Schilling dient als Rahmenmodell für die Planung und Reflexion des Projektes. Der letzte Teil der Arbeit beleuchtet die Frage, ob künstlerisches Gestalten ein Handlungsgebiet der Sozialpädagogik ist.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Förderschwerpunkt Lernen, den inklusiven und exklusiven Unterricht sowie die schulische Inklusion, insbesondere in Nordrhein-Westfalen. Empirische Forschungsergebnisse werden präsentiert, um die Rahmenbedingungen und Herausforderungen der inklusiven Beschulung von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen zu beleuchten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bielefelder Längsschnittstudie (BiLieF-Projekt), die die Leistungsentwicklung und das Wohlbefinden von Schülern in inklusiven und exklusiven Förderarrangements vergleicht. Weitere Themen sind Förderempfehlungen, die Herausforderungen der Inklusion sowie Implikationen für die Schulentwicklung und Inklusionspraxis.
- Arbeit zitieren
- Silvia-Gabriela Baumgärtner (Autor:in), 2001, Künstlerisches Gestalten und psychische Erkrankung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4426
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