„Von heute an ist die Malerei tot!“, soll der Maler Paul Delaroche 1839
ausgestossen haben (nach Haas, 1987: 105), als er die ersten Daguerrotypien
(Lichtbilder mit einem speziellen fotografischen Verfahren hergestellt) gesehen
habe. Er fürchtete um den Fortbestand der Malerei, da mit Hilfe der Fotografie
unter anderem die Umwelt und der Menschen naturgetreuer abgebildet werden
konnten / können als mit Hilfe des Pinsels und der Farbe. Bei jeder neuen Innovation im Mediensystem tauchten Existenzängste wie
diese immer wieder auf, auch wenn bekannt ist, dass sich noch nie ein neues
Medium bei gleichzeitiger Auslöschung eines alten, aber bewährten Mediums
durchsetzten konnte (Gesetzt der Komplementarität, siehe Kapitel 5.1.). Vielmehr
erfahren sogenannte „alte“ Medien eine Funktionsverschiebung und nehmen eine
neue Position innerhalb des medialen Systems ein. So findet eine konstante
Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten und eine immer dichter werdende
Medienabdeckung des Alltags statt. Der Aufbau der vorliegenden Arbeit über die Geschichte der Printmedien,
welche sich unter anderem genau mit solchen Fragen nach der Medienverdrängung oder - ergänzung beschäftigt, lässt sich grundsätzlich in drei
Haupteile unterteilen. Nach einer kurzen Einleitung werden die wichtigsten
Voraussetzungen für die Printmedien wie die Schrift und der Druck erläutert. Im
zweiten Hauptteil wird die Entstehungsgeschichte von zwei wichtigen Printmedien,
nämlich des Buches und der Zeitung, und ein kurzer Abriss über die Entstehung
der Massenpresse präsentiert. Der letzte Hauptteil befasst sich dann mit der
Zukunft der Printmedien und reflektiert mit Einbezug einiger theoretischen
Grundlagen wie Riepls Gesetz der Komplementarität über den Fortbestand der
Printmedien. Da die vollumfängliche Geschichte der Printmedien nie im Rahmen einer
Seminararbeit erfasst werden kann, liegt der Schwerpunkt dieser Arbeit somit auf
der Präsentation der Entwicklung einzelner Printmedien und auf der Frage, ob
das Ende der Gutenberg-Galaxis mit der fortschreitenden Technologisierung
eingetroffen ist oder sehr bald eintreffen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition, Medium
- Voraussetzungen für die Printmedien
- Erfindung der Schrift
- Die ersten Gehversuche der Schrift
- Die Bedeutung der Schrift: Oralität und Literalität
- Gutenbergs Erfindung des Druckes
- Geschichte der Zensur und der Pressefreiheit
- Erfindung der Schrift
- Geschichte der einzelnen Printmedien
- Die Geschichte des Buchs
- Die Geschichte der Zeitung
- Die Vorläufer der gedruckten Zeitungen
- Die Zeitung
- Die ersten Wochenzeitungen und die erste Tageszeitung der Welt
- Die Geschichte der Massenmedien
- Die Popular Papers in England
- Die Massenpresse in der Schweiz
- Zukunft der Printmedien
- Komplementarität und Konkurrenz der Massenmedien
- Das Ende der Gutenberg-Galaxis: Konkurrenz zwischen der Presse und dem Fernsehen
- Warum die Zeitung überleben wird
- Zeitungen gehen online - Vom Versuch, Scheitern und Erfolg eines neuen Formats
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Geschichte der Printmedien und befasst sich insbesondere mit der Frage nach dem Fortbestand der Printmedien im Zeitalter der fortschreitenden Technologisierung. Die Arbeit analysiert die Entwicklung einzelner Printmedien wie Buch und Zeitung und beleuchtet die Entstehung der Massenpresse. Ein Schwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung mit der Konkurrenz und Komplementarität verschiedener Medien.
- Entwicklung der Printmedien (Buch, Zeitung, Massenpresse)
- Einfluss von Schrift und Druck auf die Medienlandschaft
- Konkurrenz und Komplementarität zwischen Printmedien und anderen Medien (z.B. Fernsehen)
- Zensur und Pressefreiheit
- Zukunft der Printmedien im digitalen Zeitalter
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung thematisiert die wiederkehrende Existenzangst in Medienumbrüchen und stellt die These auf, dass neue Medien zwar alte Medien verändern, aber nicht auslöschen. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: Voraussetzungen für Printmedien, Geschichte einzelner Printmedien und deren Zukunft, wobei der Fokus auf der Entwicklung einzelner Medien und der Frage nach dem Ende der Gutenberg-Galaxis liegt.
Definition, Medium’: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Medium“ als Träger und Übermittler von Inhalten, wobei zwischen Individual- und Massenmedien unterschieden wird. Es werden die Printmedien (Buch, Zeitung, Zeitschrift) als Massenmedien kategorisiert und ihre Eigenschaften wie materieller Träger, Kommunikationsform und Verfügbarkeit beschrieben. Die Kapitel betont die einseitige Kommunikation und den zeitunabhängigen Zugang der Printmedien.
Voraussetzungen für die Printmedien: Dieses Kapitel beleuchtet die essentiellen Voraussetzungen für das Entstehen von Printmedien: die Erfindung der Schrift. Es definiert Schrift als Speichermedium für Kommunikation und hebt drei wichtige Funktionszusammenhänge hervor: die Überwindung von Raum und Zeit, die kontextunabhängige Reproduzierbarkeit und die selektionslose Speicherung. Die Entstehung der Schrift wird als ein langwieriger Prozess dargestellt, der die Grundlage für die ersten Printmedien bildete.
Geschichte der einzelnen Printmedien: Dieses Kapitel beschreibt die geschichtliche Entwicklung des Buches und der Zeitung, inklusive deren Vorläufer. Es gibt einen Überblick über die Entstehung der Massenpresse und beleuchtet den Einfluss von Faktoren wie Popular Papers in England und der Massenpresse in der Schweiz.
Zukunft der Printmedien: Dieses Kapitel befasst sich mit der Zukunft der Printmedien vor dem Hintergrund der Konkurrenz durch andere Medien, insbesondere das Fernsehen. Es analysiert die Komplementarität und Konkurrenz der Massenmedien, untersucht die Frage des Überlebens der Zeitung und diskutiert den Versuch der Printmedien, sich im Online-Bereich zu etablieren, wobei die Herausforderungen und der Erfolg dieses neuen Formats beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Printmedien, Gutenberg-Galaxis, Buch, Zeitung, Massenpresse, Schrift, Druck, Medienentwicklung, Medienkonkurrenz, Medienkomplementarität, Digitalisierung, Pressefreiheit, Zensur.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Seminararbeit: Geschichte der Printmedien
Was ist der Fokus dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Geschichte der Printmedien und befasst sich insbesondere mit der Frage nach ihrem Fortbestand im digitalen Zeitalter. Sie analysiert die Entwicklung einzelner Printmedien wie Buch und Zeitung, beleuchtet die Entstehung der Massenpresse und konzentriert sich auf die Konkurrenz und Komplementarität verschiedener Medien.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die Entwicklung von Printmedien (Buch, Zeitung, Massenpresse), den Einfluss von Schrift und Druck auf die Medienlandschaft, die Konkurrenz und Komplementarität zwischen Printmedien und anderen Medien (z.B. Fernsehen), Zensur und Pressefreiheit sowie die Zukunft der Printmedien im digitalen Zeitalter.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Definition von "Medium", Voraussetzungen für Printmedien (inkl. Erfindung der Schrift und des Druckes sowie Geschichte der Zensur und Pressefreiheit), Geschichte einzelner Printmedien (Buch, Zeitung, Massenpresse), und schließlich die Zukunft der Printmedien (inkl. Online-Strategien). Jedes Kapitel bietet einen detaillierten Überblick über den jeweiligen Aspekt.
Wie werden die einzelnen Kapitel zusammengefasst?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen prägnanten Überblick über die zentralen Inhalte jedes Abschnitts. Die Einleitung stellt die These auf, dass neue Medien zwar alte Medien verändern, aber nicht auslöschen. Die Kapitel zu Definition, Voraussetzungen und Geschichte der Printmedien liefern historische Hintergründe und Definitionen. Das Kapitel zur Zukunft der Printmedien analysiert die Herausforderungen und Chancen im digitalen Zeitalter.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit am besten?
Schlüsselwörter, die die Arbeit treffend beschreiben, sind: Printmedien, Gutenberg-Galaxis, Buch, Zeitung, Massenpresse, Schrift, Druck, Medienentwicklung, Medienkonkurrenz, Medienkomplementarität, Digitalisierung, Pressefreiheit, Zensur.
Welche These wird in der Einleitung aufgestellt?
Die Einleitung stellt die These auf, dass neue Medien zwar alte Medien verändern, aber nicht auslöschen. Diese These wird im Verlauf der Arbeit anhand der Entwicklung der Printmedien im Kontext neuer Technologien untersucht.
Wie definiert die Arbeit den Begriff "Medium"?
Die Arbeit definiert "Medium" als Träger und Übermittler von Inhalten, wobei zwischen Individual- und Massenmedien unterschieden wird. Printmedien werden als Massenmedien kategorisiert und ihre Eigenschaften (materieller Träger, Kommunikationsform, Verfügbarkeit) beschrieben.
Welche Rolle spielt die Erfindung der Schrift in der Seminararbeit?
Die Erfindung der Schrift wird als essentielle Voraussetzung für das Entstehen von Printmedien dargestellt. Die Arbeit betont die Bedeutung der Schrift als Speichermedium für Kommunikation und ihre Funktionen bezüglich Raum- und Zeitüberwindung, Reproduzierbarkeit und Speicherung.
Wie wird die Zukunft der Printmedien in der Arbeit behandelt?
Die Zukunft der Printmedien wird vor dem Hintergrund der Konkurrenz durch andere Medien, insbesondere das Fernsehen, analysiert. Die Arbeit untersucht die Komplementarität und Konkurrenz der Massenmedien, die Frage des Überlebens der Zeitung und den Versuch der Printmedien, sich im Online-Bereich zu etablieren.
- Quote paper
- Isabelle Fol (Author), 2003, Die Geschichte der Printmedien: Die Gutenberg-Galaxis am Ende?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44211