"Eine Ohrfeige hat noch niemandem geschadet." Noch 29 Jahre nach dem Gewaltverbot in der Erziehung findet diese Aussage bei einigen wenigen österreichischen Bürgern weiterhin Zuspruch. Dennoch scheint offensichtlich, dass sich die Gesellschaft und die Pädagogik am Ende eines langen Weges befinden, der weg von der körperlichen und seelischen Gewalt an Kindern und hin zu einer wertschätzenden und respektvollen Erziehungskultur führt.
Diese Seminararbeit wirft einen Blick auf die Bedeutung der schwarzen Pädagogik; sie ist eine dunkle Epoche der Erziehungsgeschichte, die ohne Katharina Rutschky fast in Vergessenheit geraten wäre. Nach der Klärung der Definition wird ein historischer Blick auf die gesellschaftlichen Strukturen und die Entwicklung der Pädagogik im Zentraleuropa des 18.- 19. Jahrhunderts geworfen um herauszufinden welche Rahmenbedingungen für die Entstehung der schwarzen Pädagogik nötig waren.
In Kapitel 2 und 3 werden die Hintergründe der Ideologien und Wertvorstellungen einer Gesellschaft analysiert, die den systematischen Kindesmissbrauch akzeptiert und sogar einfordert. Es folgt ein Überblick über die Wertestruktur der Menschen um zu klären welche Bildungsziele aus der Wertestruktur abgeleitet wurden. Danach folgt eine Erörterung der Methoden, und somit die Antwort auf die Frage, wie Kinder an eben diese Werte herangeführt werden sollten. Die Methoden werden im Kapitel 4 praxisnah erläutert. Dazu wurden primär Texte aus Katharina Rutschky's Werk "Schwarze Pädagogik, Quellen zur Naturgeschichte der bürgerlichen Erziehung" und dem Buch "Am Anfang war Erziehung" von Alice Miller herangezogen. Die beiden Autorinnen sind die Hauptbegründer der schwarzen Pädagogik. Die Arbeit beschäftigt sich größtenteils mit Texten des 17. bis 19. Jahrhundert, nicht aber mit tagesaktuellen Themen oder der Pädagogik während der beiden Weltkriege.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärung und Definition
- Geschichtlicher Hintergrund
- Die Erziehungseuphorie
- Bürgertum
- Familiensituation im 18. bis 19. Jahrhundert.
- Die Ideologie der schwarzen Pädagogik
- Unterordnung und Gehorsam
- Die bürgerlichen Ideale.
- Affenliebe.....
- Methoden
- Körperliche und seelische Strafen
- Drohungen und Lügen..
- Das \"Nicht-Merken\".
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die „schwarze Pädagogik“ und beleuchtet die dunkle Epoche der Erziehungsgeschichte, die ohne Katharina Rutschky fast in Vergessenheit geraten wäre. Die Arbeit untersucht die gesellschaftlichen Strukturen und die Entwicklung der Pädagogik im Zentraleuropa des 18.- 19. Jahrhunderts, um die Entstehung der schwarzen Pädagogik zu verstehen. Sie beleuchtet die Hintergründe der Ideologien und Wertvorstellungen einer Gesellschaft, die den systematischen Kindesmissbrauch akzeptierte und sogar forderte.
- Die Entstehung und Definition der „schwarzen Pädagogik“
- Die gesellschaftlichen und historischen Wurzeln der schwarzen Pädagogik
- Die Ideologie der schwarzen Pädagogik: Unterordnung, Gehorsam und bürgerliche Ideale
- Die Methoden der schwarzen Pädagogik: Körperliche und seelische Strafen, Drohungen und das „Nicht-Merken“
- Die Rolle wichtiger Figuren wie Katharina Rutschky und Alice Miller
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der „schwarzen Pädagogik“ ein und zeigt die Aktualität des Themas auf. Im nächsten Kapitel wird der Begriff „schwarze Pädagogik“ definiert und die Bedeutung der Autorinnen Katharina Rutschky und Alice Miller für die Entwicklung des Konzepts hervorgehoben.
Kapitel 3 beleuchtet den historischen Hintergrund der schwarzen Pädagogik. Es wird der Wandel des Kindbildes im 18. Jahrhundert sowie die Entstehung der „Erziehungseuphorie“ untersucht.
In Kapitel 4 werden die Ideologien der schwarzen Pädagogik analysiert. Es werden die Ziele und Wertvorstellungen einer Gesellschaft beleuchtet, die den systematischen Kindesmissbrauch akzeptierte und sogar forderte.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den Methoden der schwarzen Pädagogik. Es werden die Praxisanwendungen der Ideologien, wie z.B. Körperliche und seelische Strafen, Drohungen und das „Nicht-Merken“ vorgestellt.
Schlüsselwörter
Schwarze Pädagogik, Kindesmissbrauch, Erziehung, Bürgertum, Ideologie, Methoden, Katharina Rutschky, Alice Miller, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, Unterordnung, Gehorsam, Körperliche Strafen, Seeleische Strafen, Verdrängung, Nicht-Merken, Affenliebe
- Quote paper
- Sven Frueh (Author), 2018, Schwarze Pädagogik. Hintergründe, Ideologie und Methoden des gesellschaftstauglichen Kindesmissbrauchs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/441199