Im Folgenden sollen die von Bismarck verfolgten politischen Ziele und ihre Umsetzung bei den einzelnen Versicherungen beleuchtet werden, bevor anschließend das Gelingen seines Vorhabens beurteilt wird.
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums von Bismarcks Geburt wurde seiner im Frühjahr 2015 mit einem Festakt gedacht. In diesem Kontext erschienen zahlreiche Zeitungsartikel, welche das Leben und Werk des Politikers beleuchteten, darunter lobende, aber auch durchaus kritische. So fragte Josef Joffe: Wo ist Bismarck?
Der Herausgeber der ZEIT beklagt in dem Artikel, dass die Deutschen Bismarcks Leistungen nicht genug zu würdigen wüssten, und verweist unter anderem auf die Sozialgesetzgebung des Reichskanzlers, welche Vorbild für die westliche Welt gewesen sei. Auch Altbundeskanzler Gerhard Schröder erklärte, in einem Interview zum Jubiläum befragt, dass Otto von Bismarck der Schöpfer der sozialen Sicherungssysteme sei und daher durchaus Sozialdemokratisches bewirkt habe – auch wenn er dies nicht im Sinn hatte. Doch welche Motive Bismarcks waren dann bei der Sozialgesetzgebung maßgeblich?
Inhaltsverzeichnis
- Die damalige politische Situation Bismarcks
- Bismarcks Motive hinsichtlich der Sozialgesetzgebung
- Die Einführung der Sozialversicherung
- Das Unfallversicherungsgesetz
- Das Krankenversicherungsgesetz
- Die Invaliditäts- und Altersversicherung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit Otto von Bismarcks Rolle als „Erfinder“ des Sozialstaates und untersucht seine Ziele und deren Umsetzung in der Sozialgesetzgebung.
- Die politische Situation Bismarcks und die Herausforderungen durch die Sozialdemokratie
- Bismarcks Motive für die Einführung der Sozialversicherung
- Die Umsetzung der Sozialgesetzgebung und die einzelnen Versicherungsgesetze
- Die Rolle des Staates und der Parteien in der Sozialgesetzgebung
- Die Auswirkungen der Sozialgesetzgebung auf die Sozialdemokratie und die politische Landschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Die damalige politische Situation Bismarcks: Diese Sektion beschreibt die Herausforderungen, mit denen Bismarck während seiner Zeit als Reichskanzler konfrontiert war, insbesondere den Aufstieg der Sozialdemokratie und die Spannungen im Parlament.
- Bismarcks Motive hinsichtlich der Sozialgesetzgebung: Hier werden Bismarcks Ziele hinter der Einführung der Sozialversicherung beleuchtet. Er strebte nach einer Stärkung der Staatsbindung der Arbeiter, um den Einfluss der Parteien zu verringern und seine eigene Macht zu festigen.
- Die Einführung der Sozialversicherung: Dieser Abschnitt erläutert, wie Bismarck die Sozialversicherung einführte und welche Rolle die Kaiserliche Botschaft und sein Referent Theodor Lohmann dabei spielten.
- Das Unfallversicherungsgesetz: Die Einführung des Unfallversicherungsgesetzes wird im Detail betrachtet, wobei die Auseinandersetzungen im Reichstag und die Abweichungen von Bismarcks ursprünglichen Plänen beleuchtet werden.
- Das Krankenversicherungsgesetz: Die Entwicklung und Umsetzung des Krankenversicherungsgesetzes werden dargestellt, insbesondere die Finanzierung, die Rolle der Ortskrankenkassen und die Auswirkungen auf andere Versicherungsformen.
- Die Invaliditäts- und Altersversicherung: Die Einführung und die wichtigsten Merkmale der Invaliditäts- und Altersversicherung werden behandelt.
Schlüsselwörter
Sozialgesetzgebung, Otto von Bismarck, Sozialdemokratie, Sozialversicherung, Unfallversicherung, Krankenversicherung, Invaliditätsversicherung, Altersversicherung, Staat, Parteien, Politik, Geschichte, Deutschland.
- Quote paper
- Eileen Nagler (Author), 2016, Bismarck als Erfinder des Sozialstaates. Seine Ziele und deren Umsetzung bei der Sozialgesetzgebung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/441000