Ich möchte Alternativen aufzeigen und somit beweisen, dass ein sinnvolles Leben auch als Rentner möglich ist. Neben den verschiedenen Arten von Altersdefinitionen werde ich einige Alterstheorien vorstellen. Theorien sind Denkmodelle, die versuchen Phänomene zu beschreiben und zu erklären. Ich möchte untersuchen, inwieweit diese noch aktuell und zutreffend sind und ihre Erklärungskraft auf den Alterungsprozess hin überprüfen. Fakt ist, dass es immer mehr alte Menschen geben wird. Deshalb wird es zunehmend wichtiger, sich mit den möglichen individuellen und soziologischen Auswirkungen des Alter(n)s auseinanderzusetzen, diese nicht zu verdrängen oder runter zu spielen, sondern sich Gedanken über sinnvolle Rollenalternativen für ältere Menschen zu machen. Ich möchte die positiven und negativen Folgen der Verrentung für den Einzelnen beschreiben. Ein Rentner erfährt zunächst einen Bruch in seiner Lebensbiographie, begleitet durch Statusänderung und Verlust der bisherigen beruflichen Rolle. Der Rentenbeginn konfrontiert einen plötzlich mit einer ganz anderen, neuen und ungewohnten Alltagssituation. Das Wochenende geht auf einmal nicht mehr von Freitagabend bis Sonntagabend, sondern die ganze Woche lang. Diese Umstellung kann in manchen Fällen recht schmerzhaft und schwierig sein, da das Loslassen und Verändern der bisherigen Lebens-situation einem nicht immer ganz leicht fällt. Noch dazu kommt, dass Rentner gesellschaftlich stigmatisiert werden, d. h. mit Vorurteilen und Etikettierungen behaftet werden. Oft werden Rentner, auf Grund altersbedingter Defizite, belächelt - was die zahlreichen Rentnerwitze belegen. Rentner gelten allgemein als antriebslos, verwirrt, ver-gesslich, vereinsamt, isoliert und hilfsbedürftig. Auch beschreiben Stereotype Rentner als Menschen mit sehr viel Freizeit, mit der sie aber nichts anfangen können (außer auf Parkbänken zu sitzen). Aufgrund dieser Stereotype wird von Rentnern nach ihrem Berufsaustritt nichts anderes erwartet, als dass sie sich ausruhen und passiv ihr restliches Leben verbringen wollen. Damit man als Rentner nicht in ein Loch stürzt, muss man sich seinen Tag strukturieren, ihn mit Aktivität füllen, nur so erlangt man Lebenszufriedenheit und Lebens-qualität. Wie dies geschehen kann, möchte ich am Schluss dieser Arbeit gerne aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Altersdefinitionen
- Biologisches Alter(n)
- Kalendarisches/chronologisches Alter(n)
- Bürokratisches/formales Alter(n)
- Soziales/funktionales Alter(n)
- Psychologisches Alter(n)
- Alterstheorien
- Defizitmodell
- Disengagementtheorie
- Aktivitätstheorie
- Kontinuitätstheorie
- Etikettierungsansatz (Alter als Stigma)
- Stratifikations- und Kohortenansatz
- Übergang in den Ruhestand
- Erwerbstätigkeit
- Rentenbestand in Deutschland
- Der Alterungsprozess als Phasenmodell nach Robert Atchley
- Rollenveränderungen (am Beispiel Mann)
- Negative Auswirkungen des Ruhestandes
- Zeitverwendung / Zeitstrukturierung im Ruhestand
- Offene Altenhilfe
- Schlussgedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Thema des Eintritts in den Ruhestand und analysiert die verschiedenen Auswirkungen, die dieser Schritt auf die Lebensgestaltung eines Menschen hat. Die Arbeit beleuchtet die subjektiven und objektiven Aspekte der Pensionierung, untersucht die Rolle von Altersdefinitionen und -theorien und geht auf die Herausforderungen und Chancen des Lebens im Ruhestand ein.
- Die verschiedenen Definitionen des Begriffs „Alter“ und ihre Bedeutung für das Verständnis des Ruhestands
- Die Analyse verschiedener Alterstheorien und ihre Relevanz für die Bewältigung des Ruhestands
- Die Beschreibung des Übergangs in den Ruhestand und der damit verbundenen Veränderungen in der Lebensgestaltung
- Die Darstellung der Herausforderungen und Chancen des Lebens im Ruhestand, einschließlich der Möglichkeiten der Zeitstrukturierung und der sozialen Integration
- Die Bedeutung von gesellschaftlichen Strukturen und Normen für die Lebensqualität im Ruhestand
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Seminararbeit dar, die sich mit der Frage beschäftigt, ob der Eintritt in den Ruhestand ein freudiges Ereignis oder der Auslöser einer Krise ist. Sie erläutert die Relevanz des Themas und die Ziele der Arbeit.
Altersdefinitionen: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Definitionen des Begriffs „Alter“, darunter das biologische, das kalendarische, das bürokratische, das soziale und das psychologische Alter. Es werden die unterschiedlichen Perspektiven auf das Alter und ihre Bedeutung für das Verständnis des Ruhestands aufgezeigt.
Alterstheorien: Das Kapitel behandelt verschiedene Alterstheorien, die versuchen, den Prozess des Alterns und die damit verbundenen Herausforderungen zu erklären. Es werden u. a. das Defizitmodell, die Disengagementtheorie, die Aktivitätstheorie und die Kontinuitätstheorie vorgestellt.
Übergang in den Ruhestand: Dieses Kapitel widmet sich dem Übergang in den Ruhestand und seinen Auswirkungen auf die Lebensgestaltung. Es analysiert den Einfluss der Erwerbstätigkeit, das Rentenwesen, die Veränderung von Rollen und die Bedeutung der Zeitstrukturierung im Ruhestand.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Alter, Ruhestand, Lebensalter, Pensionierung, Altersdefinitionen, Alterstheorien, Lebensgestaltung, Zeitstrukturierung, soziale Integration, gesellschaftliche Strukturen, Normen, Stereotype, Vorurteile und Lebensqualität. Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Perspektiven auf das Altwerden und die Herausforderungen und Chancen des Lebens im Ruhestand.
- Quote paper
- Daliborka Horvat (Author), 2005, Eintritt in den Ruhestand - Freudiges Ereignis oder Auslöser einer Krise?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43929