Ziel dieser Arbeit ist es, den Oberbegriff Schulabsentismus und die darin zusammengefassten Phänomene und Ursachen „des unerlaubten Fernbleibens von der Schule“ näher zu erläutern, sodass primär angehende und praktizierende Lehrkräfte aber auch Eltern für diese Thematik sensibilisiert werden.
Nachdem die Thematik Schulabsentismus viele Jahre eher stiefmütterlich behandelt wurde, wird das Thema derzeit zunehmend in der Fachwelt als auch in der Öffentlichkeit diskutiert. Schätzungen gehen davon aus, dass zwischen 3% bis 5 % der Schülerinnen und Schüler eines Jahrganges in der Bundesrepublik Deutschland, trotz der gesetzlich verankerten Schulpflicht, regelmäßig oder dauerhaft den Unterricht versäumen. Obwohl unklar ist, wie viele Schüler tatsächlich den Unterricht regelmäßig oder dauerhaft meiden, herrscht in den einzelnen Fachbereichen darüber Einigkeit, dass das häufige Schulschwänzen eine Bedrohung für die weitere schulische Entwicklung als auch darüber hinaus darstellt. Es besteht ein wesentlich erhöhtes Risiko für eine negative Lebensperspektive im Erwachsenenalter, wie z.B. Arbeitslosigkeit, Drogenkonsum, physische und psychische gesundheitliche Probleme und Delinquenz.
Jedoch verläuft die Entfremdung des Schülers von der Schule nicht schlagartig, sondern es kann eher ein „langsames Wegdriften von Unterricht und Schule“ beobachtet werden. Folglich sollten besonders Lehrkräfte ein nötiges Grundwissen über Formen, Anzeichen und Ursachen von Schulabsentismus haben, um frühzeitig präventive Maßnahmen einzuleiten. Demzufolge möchte ich in der vorliegenden Arbeit besonders Lehrkräfte für die Thematik Schulabsentismus sensibilisieren, da letztendlich sie es sind, die eine Entwicklung des schulischen Verhaltens der Schüler direkt im Unterricht beobachten können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen zum Phänomen Schulabsentismus
- Historischer Rückblick der Schulpflicht
- Entstehung der Absentismusforschung
- Formen und Bedingungen von Schulabsentismus
- Schulschwänzen
- Angstbedingte Schulverweigerung/Schulmeidung
- Schulangst
- Schulphobie
- Zurückhalten
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Schulabsentismus und zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der verschiedenen Formen und Ursachen des unerlaubten Fernbleibens von der Schule zu vermitteln. Insbesondere sollen angehende und praktizierende Lehrkräfte sowie Eltern für diese Thematik sensibilisiert werden.
- Historische Entwicklung der Schulpflicht und ihre Bedeutung für das Verständnis von Schulabsentismus
- Verschiedene Formen des Schulabsentismus, wie z.B. Schulschwänzen, Angstbedingte Schulverweigerung und Zurückhalten
- Mögliche Ursachen für Schulabsentismus, die sowohl schulische als auch familiäre und gesellschaftliche Faktoren umfassen
- Die Auswirkungen von Schulabsentismus auf die schulische Entwicklung und die Lebensperspektive der Schüler
- Die Rolle von Lehrkräften bei der Prävention und Intervention von Schulabsentismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einordnung des Themas Schulabsentismus in den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs und zeigt die Bedeutung des Themas für die schulische Entwicklung von Schülern auf. Anschließend wird die historische Entwicklung der Schulpflicht in Deutschland beleuchtet und die Entstehung der Absentismusforschung dargestellt. Im dritten Kapitel werden verschiedene Formen von Schulabsentismus, wie Schulschwänzen, Angstbedingte Schulverweigerung und Zurückhalten, detailliert beschrieben und differenziert. Hierbei werden auch die zugrundeliegenden Ursachen dieser Formen von Schulabsentismus beleuchtet.
Schlüsselwörter
Schulabsentismus, Schulpflicht, Schulschwänzen, Angstbedingte Schulverweigerung, Schulphobie, Zurückhalten, Prävention, Intervention, Lehrkräfte, Eltern, schulische Entwicklung, Lebensperspektive.
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- Anonym (Author), 2017, Schulabsentismus. Formen und Ursachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/439025