Das Ziel meiner Arbeit ist festzustellen, ob bzw. in welchem Maße Doping im Spitzensport eine Rolle spielt. Ich möchte untersuchen, wie sich Doping entwickelt hat, welche Methoden zu welcher Zeit angewendet wurden bzw. werden und inwiefern äußere Faktoren wie Kontrollen Doping beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Motivation
1.2 Zielstellung
1.3 Vorgehensweise
2. Was ist Doping?
3. Welche Arten von Doping gibt es?
3.1 Blutdoping
3.2 Gendoping
3.3 Anabole Wirkstoffe
3.4 Sonstige Methoden
4. Leistungsentwicklung im Sport
5. Die Rolle des Dopings bei dieser Entwicklung
6. Dopinggeschichte in der Neuzeit
6.1 Doping bis
6.1.1 Staatsplanthema
6.1.2 Doping auch in Westdeutschland
6.1.3 Hochzeit des Dopings
6.2 Doping heute
6.2.1 Der Fall Russland
7. Dopingkontrollen
7.1 Ablauf einer Dopingkontrolle
7.2 Geschichte des Anti-Doping-Kampfs
8. Auswertung von Leistungsentwicklungen in im Schwimmen der Frauen (kreativer Eigenanteil)
9. Zusammenfassung und Auswertung
10. Quellen
1. Einleitung
1.1 Motivation
Als ich in der 8. Klasse zum ersten mal einen Schüler von mir stehen sah, der irgendetwas von einer „komplexen Leistung“ redete und erklärte, was das sei, begann es in meinem Kopf sofort zu arbeiten. „Welches Thema willst du bearbeiten?“, war die zentrale Frage, die ich mir stellte. Es war mir wichtig ein Thema zu wählen, welches mich wirklich interessiert, da Schüler, die ihre Arbeit vor mir verteidigten oft über Motivationsprobleme klagten. Aufgrund aktueller Medien kam mir die Idee, mich in meiner Bearbeitung dem Thema „Doping“ zu widmen. Da Sport mich schon immer interessiert hat und Doping leider zu einem alltäglichen Begleiter des Sports geworden ist, legte ich mich auf dieses Thema fest. Mit der Zeit stellte ich mir jedoch die Frage, was überhaupt das Wichtige an diesem Thema ist. Jetzt, vor dem Beginn meiner Arbeit, bin ich der Meinung, das Doping eine Folgeerscheinung der Kommerzialisierung des Sports ist, da der unbedingte Wille zu gewinnen eng mit dem damit verbundenen, finanziellen Erfolg zusammenhängt, und deshalb zu unfairen Mitteln gegriffen wird. Und das ist in meinen Augen der „Knackpunkt“ der Dopingproblematik: Der faire Wettkampf wird manipuliert, was sich negativ auf den gesamten Sport auswirkt, denn Sport stand immer im Zeichen des fairen Kräftemessens. Letztendlich haben sich ganze Länder mit einer Sportart identifiziert. Ein Beispiel ist das „Wunder von Bern“: Eine gesamte Nation hat aus diesem Sieg Kraft gewonnen, obwohl es politisch gesehen, keinerlei Einfluss auf das Wohlergehen der Menschen in schweren Zeiten hatte. Es war eine Tatsache, dass sich Menschen mit diesem Sport identifizieren. „Wir sind wieder wer!“ (Nach einem Zeitzeugen). Ich denke, dass diese Kraft des Sports durch Doping leider an Aussagekraft verliert. Ein weiterer interessanter Fakt an Doping ist, das mit der Einnahme einiger dieser Mittel gewisse Risiken verbunden sind, die die Sportler zum Teil vermutlich nicht einmal selbst abschätzen können. Warum Sportler dieses Risiko trotzdem eingehen, ist eine weitere Frage, die ich mir stelle. Des Weiteren ist Doping natürlich kein Thema, welches ausschließlich in der Vergangenheit, wie beispielsweise der DDR eine Rolle gespielt hat. Doping entwickelt sich immer weiter, und ist heute vermutlich präsenter als je zuvor. Natürlich hat sich in dieser Entwicklung ein Gegenpol zum aktiven Doping, wie Kontrollen oder ganze Agenturen, wie die WADA, gebildet. Von meiner Erarbeitung erhoffe ich mir, sowohl eine wissenschaftliche Erkenntnis, was hinter dem Begriff „Doping“ steckt, aber auch die ethische Sichtweise auf die Thematik nachvollziehbarer darzulegen.
1.2 Zielstellung
Das konkrete Ziel meiner Arbeit soll sein, festzustellen, in welchem Maße Doping im Spitzensport eine Rolle spielt, oder ob es überhaupt eine Rolle spielt. Wenn ja möchte ich untersuchen, wie sich Doping entwickelt hat, welche Methoden zu welcher Zeit angewendet wurden/werden und inwiefern äußeren Faktoren wie Kontrollen die Verwendung von Doping beeinflussen.
1.3 Vorgehensweise
Um meine Ziele zu erreichen, wähle ich folgende Vorgehensweise:
1. Ich stelle theoretische Untersuchungen zum Thema „Doping im Spitzensport“ an (nutze dazu Literatur und andere Quellen -> siehe Quellen).
2. Mein Eigenanteil besteht in der Auswertung von Leistungsentwicklungen im Spitzensport (siehe 8.)
2. Was ist Doping?
Es gibt verschiedene Definitionen für Doping, wobei ich denke dass die offizielle Definition des Deutschen Sportbundes, „(Doping ist der) Versuch unphysiologischer Steigerung der Leistungsfähigkeit durch Anwendung von Doping-Substanzen (…)“[1] , recht passend ist. Zu ergänzen ist, das Doping weitestgehen illegal ist, da es mit dem Risiko der Gesundheitsschädigung und der Abhängigkeit verbunden ist und man es in den meisten Fällen mit Medikamentenmissbrauch vergleichen kann.
3. Welche Arten von Doping gibt es?
Wenn man von verschiedenen Arten des Dopings spricht, sollte man grundsätzlich in „Mittel“ und „Methoden“ unterscheiden. Zu den Verbotenen Mitteln gehören alle Wirkstoffe wie Anabolika, Wachstumshormone oder Stimulanzien. Verbotene Methoden beschreiben hingegen das Verbot eines Vorgangs, wie das Blutdoping, Gendoping oder die Manipulation von Proben.[2]
3.1 Blutdoping
Unter Blutdoping versteht man die künstliche Anreicherung von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Blut. Das Blutdoping ist eine sehr verbreitete Dopingmethode, da das Risiko einer positiven Kontrolle im Falle einer Eigentransfusion sehr gering ist, da ausschließlich körpereigene Stoffe verwendet werden. Das Grundprinzip des Blutdopings besteht darin, die Konzentration an Erythrozyten zu erhöhen. Solch eine Anreicherung kann zum Beispiel durch Höhentraining erreicht werden. Wenn sich ein Mensch weit über dem Meeresspiegel befindet, produziert die Niere ein Hormon, welches die Bildung von roten Blutkörperchen anregt. Erythropoetin (EPO). Da die roten Blutkörperchen den Sauerstoff im Blut transportiert, sorgt die Anreicherung dieser Blutkörperchen für einen erhöhten Sauerstofftransport, und damit zu einer erhöhten Ausdauerfähigkeit. Um diesen Zustand des Blutes auch noch bei den Wettkämpfen gewährleisten zu können, wird dem Patienten nach dem Höhentraining Blut abgenommen und zum Beispiel mit Hilfe einer Zentrifuge die roten Blutkörperchen vom Blutplasma und den anderen Blutbestandteilen getrennt und aufbewahrt. Kurz von dem Wettkampf wird dem Patienten diese Transfusion nun wieder zugeführt. Dieser Prozess kann auch zu Nebenwirkungen wie einer Infektion und ggf. zu einer Blutvergiftung führen. Diese Gefahr ist bei Fremdtransfusionen noch größer. Der Blutmangel nach der Blutentnahme kann zu Schwindel oder sogar zu Thrombose (Verklumpen des Blutes) führen.[3] [4]
Eine modernere Variante des Blutdopings ist das EPO-Doping. Es beruht auf dem gleichen Prinzip der Anreicherung von roten Blutkörperchen, jedoch mir Hilfe von künstlich synthetisiertem EPO. Dieses künstliche Erythropoetin ist bei Kontrollen leichter nachweisbar, weswegen viele Sportler das „klassische“ Blutdoping bevorzugen, welchen bereits seit den 70er-Jahren praktiziert wird.[5]
3.2 Gendoping
Unter Gendoping versteht man die Beeinflussung der Genstruktur, um die Leistung zu steigern, indem Gene entweder gezielt gehemmt, oder gezielt eingeschleust werden. Als ein Beispiel, um zu verstehen, auf welcher Ebene diese Beeinflussung stattfindet, sind eineiige (monozygotische) Zwillinge zu nennen. Sie besitzen den gleichen Genotyp, weisen jedoch, wenn auch oft nur geringfügig, Unterschiede im Phänotyp auf. Die Ursache dafür sind Unterschiede in der sogenannten Genexpression (Erscheinungsbild des Gens). Beim Gendoping wird dieses Erscheinungsbild gezielt manipuliert, um eine Leistungssteigerung zu erreichen.
„Die nichttherapeutische Anwendung von Zellen, Genen, Genelementen oder die Regulierung der Genexpression, welche die sportliche Leistungsfähigkeit erhöhen kann, [wird als Gendoping bezeichnet].“ (WADA 2011). In einer Neufassung der Verbotsliste 2013 wurde das Gendoping auf folgende Methoden konkretisiert: (1) Die Übertragung von Nukleinsäure-Polymeren oder Nukleinsäure-Analoga; (2) Die Anwendung normaler oder genetisch veränderter Zellen.
Das Gendoping soll so funktionieren, dass der Körper selbst leistungsfördernde Stoffe aufbaut, und leistungshemmende Stoffe abbaut werden. Dazu wird dem Patienten zuerst eigenes Erbgut entnommen und mutiertes Erbgut an der gleichen Stelle eingesetzt. (=Übertragung von Nukleinsäure-Polymeren). Diese künstliche Mutation bewirkt dann beispielsweise, dass das Protein Myostatin nicht mehr gebildet wird. Myostatin bewirkt die Hemmung des Muskelaufbaus im Körper. Diese Mutation tritt auch natürlich auf, wie zum Beispiel bei der Rinderrasse „Blau-Weißer Belgier“ (siehe Abb. 4).[6] Selten sind auch Menschen von der Mutation betroffen. Wenn die Produktion des Proteins gestoppt wird, wachsen die Muskeln theoretisch ungehindert. Myostatin wird als bedeutendes Mittel im Gendoping gehandelt. Allerdings müsste für ein Gendoping mit Myostatin die Wirkung des gesamten im menschlichen Körper vorhandenen natürlichen Myostatinproteins erfolgreich gehemmt werden, was synthetisch bis jetzt nur bei Mäusen mit einer bestimmten Muskelkrankheit möglich ist. Es ist jedoch „vielversprechend“, das man herausgefunden hat, das Myostatin auch durch andere Stoffe gehemmt werden kann (Inhibitoren/Hemmstoffe). MYO-029 wird als solch ein Hemmstoff gehandelt, bislang wurden jedoch noch keine nennenswerten Erfolge erzielt. Man erhofft sich von dieser Forschen natürlich keine Anwendung als Dopingsubstanz, sondern man erhofft sich, die Myostatinhemmung gegen Muskelkrankheiten einsetzen zu können.
Es ist zu erwarten, dass im Verlauf der Zeit ein immer größerer Fortschritt in der Genforschung erzielt wird und dementsprechend vermutlich auch der Missbrauch dieser Technologien im Sport gefördert wird. Die Nebenwirkungen von Gendoping sind heutzutage aber kaum absehbar. Es steht jedoch fest, dass Erkrankungen, die Aufgrund von genetischer Veränderung entstehen schwer zu stoppen sein werden, da das gesamte Erbgut betroffen ist.
Im Bezug auf Doping ist es erwähnenswert, das der Nachweis dieser Stoffe sehr schwer bzw. umfangreich ist, da ausschließlich körpereigene Stoffe verwendet wurden.[7] [8]
[...]
[1] https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/doping_gefaehrliche_mittel/index.html
[2] http://www.doping.de/arten-des-doping/doping-methoden/
[3] http://www.runnersworld.de/training/auswirkungen-der-hoehenlage.219528.htm
[4] http://www.doping.de/arten-des-doping/doping-methoden/blutdoping/
[5] https://idw-online.de/de/news501621
[6] https://www.agrarheute.com/tier/rind/weiss-blaue-belgier-muskelpakete-portrait-517956
[7] http://www.gentechnologie-im-sport.de/ueber-gendoping/definition/
[8] https://www.nada.de/fileadmin/-DOWNLOADS-/Broschueren/nada_de_gendop.pdf
- Quote paper
- Leo Laif (Author), 2018, Doping im Spitzensport. Ein Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/439022
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