"Die Deutsche Demokratische Republik ist ein sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern. Sie ist die politische Organisation der Werktätigen in Stadt und Land unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei."
In Artikel 1 des Grundgesetzes der Deutschen Demokratischen Republik wurde die Leitung des Staates durch nur eine Partei manifestiert. Diese marxistisch-leninistische Partei war die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands - die SED. Unter ihrer Herrschaft hat die DDR 40 Jahre lang existiert. Mit der Verankerung der Führung durch diese marxistisch-leninistische Partei in der Verfassung wurde ein monistisches Herrschaftssystem legalisiert, wie jedoch hat die Partei ihre führende Rolle in der DDR legitimieren können?
Bedeutende Autoren, die sich der Erschließung des Wesens der DDR angenommen haben, sind u.a. Hermann Weber, Peter Christian Ludz und Klaus Schroeder, einen weiteren wichtigen Beitrag lieferte Siegfried Mampel mit dem Kommentar zur Verfassung der DDR. Ebenfalls nützlich sind die Veröffentlichungen der Enquete-Kommission, sie geben interessante Details, Hintergründe und Erfahrungsberichte preis. Außerdem gibt es eine Vielzahl an Auto-ren, die sich auf Elemente des DDR Systems spezialisiert haben, so z.B. Gunther Holzweißig, der im Bereich der Massenmedien forschte und Karl Wilhelm Fricke, der sich mit der Staatssicherheit, der Justiz und den Menschenrechtsverletzungen in der DDR beschäftigte.
Ich habe das sehr umfassenden Buch "Der SED-Staat" von Klaus Schoeder, welches von der Bayrischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit herausgegeben wurde, als Basis benutzt. Darin ist der Aufbau des politischen Systems sehr gut erklärt und es vermittelt einen Überblick über die Elemente zur Legitimierung der Herrschaft. Zu jedem Element habe ich "westliche" Sekundärliteratur mit den Werken aus der DDR und z.T. mit Quellen verglichen.
Letztendlich habe ich acht Elemente untersucht, die meines Erachtens die Durchsetzung der Macht der SED sicherten. Zu ihnen gehört der Marxismus-Leninismus, die Gleichschaltung der Parteien, die Kaderpolitik, der Demokratische Zentralismus, das Bildungswesen, die Kon-trolle der Medien, die Justiz und nicht zuletzt und das Ministerium für Staatssicherheit. Diese Elemente haben in unterschiedlichem Maße die Herrschaft legitimiert und somit dazu beigetragen, dass die DDR 40 Jahre lang existieren und auch funktionieren konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Herrschaft über die DDR – eine Einleitung
- Elemente zur Legitimierung der Herrschaft
- Die Ideologie
- Marx Ideologiebegriff
- Die Gründung eines Sozialistischen Staates
- Legitimierung der Macht mit Hilfe des Marxismus-Leninismus
- Antifaschismus als ein weiterer Aspekt der Ideologie in der DDR
- Die Gleichschaltung der Parteien und Massenorganisationen
- Die Kaderpolitik
- Definition
- Das Nomenklaturverzeichnis
- Kaderarbeit und Kaderrekrutierung
- Das Organisationsprinzip der DDR
- Demokratischer Zentralismus
- Doppelte Unterstellung
- Demokratischer Zentralismus
- Die Justiz
- Das Rechtsverständnis der DDR
- Anleitung der Justiz
- Das Personal
- DDR als "Unrechtsstaat"
- Das Erziehungs- und Bildungssystem
- Bildungs- und Erziehungsinhalte
- Institutionen und Struktur des Bildungswesens
- Die Massenmedien
- Das MfS - ein starkes Mittel zur Durchsetzung von Macht
- Die Ideologie
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Mechanismen der Herrschaftsausübung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in der DDR. Ziel ist es, die wichtigsten Elemente zu identifizieren und zu analysieren, die zur Legitimierung und Durchsetzung der SED-Herrschaft beitrugen. Die Arbeit basiert auf einer vergleichenden Analyse von Quellen und Sekundärliteratur aus Ost und West.
- Legitimierung der SED-Herrschaft durch Ideologie (Marxismus-Leninismus, Antifaschismus)
- Rollen der Parteien, Massenorganisationen und Kaderpolitik in der DDR
- Einfluss des Organisationsprinzips (Demokratischer Zentralismus) auf die Machtstruktur
- Bedeutung von Justiz, Bildungssystem und Massenmedien für die SED-Herrschaft
- Die Rolle des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) als Instrument der Macht
Zusammenfassung der Kapitel
Herrschaft über die DDR – eine Einleitung: Diese Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit und die Notwendigkeit, die Funktionsweise des DDR-Staates zu verstehen. Sie beleuchtet die zentrale Rolle der SED und ihre Verankerung in der Verfassung. Die Autorin reflektiert ihre persönlichen Erfahrungen und betont die Bedeutung der Forschungsliteratur aus verschiedenen Perspektiven (DDR, BRD), um ein umfassendes Bild zu erhalten. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Auswahl und Verwendung von Quellen und Sekundärliteratur gelegt, inklusive der Nennung wichtiger Autoren wie Hermann Weber, Peter Christian Ludz und Klaus Schroeder.
Elemente zur Legitimierung der Herrschaft: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Instrumente, mit denen die SED ihre Herrschaft in der DDR zu legitimieren suchte. Es wird der Marxismus-Leninismus als zentrale Ideologie behandelt, sowie dessen Auswirkung auf die Gesellschaft und die politische Praxis. Die Gleichschaltung von Parteien und Massenorganisationen, die Kaderpolitik und der Demokratische Zentralismus werden als weitere essentielle Bausteine des Systems vorgestellt. Das Kapitel legt den Fokus auf die Wechselwirkungen dieser Elemente und deren Beitrag zur Stabilität des SED-Regimes.
Schlüsselwörter
SED, DDR, Herrschaft, Legitimierung, Marxismus-Leninismus, Ideologie, Kaderpolitik, Demokratischer Zentralismus, Justiz, Massenmedien, MfS, Gleichschaltung, Bildungssystem, Unrechtsstaat.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Herrschaft über die DDR
Was ist der Gegenstand der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Mechanismen der Herrschaftsausübung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in der DDR. Das zentrale Ziel ist die Identifizierung und Analyse der wichtigsten Elemente, die zur Legitimierung und Durchsetzung der SED-Herrschaft beitrugen.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer vergleichenden Analyse von Quellen und Sekundärliteratur aus Ost und West. Die Autorin reflektiert ihre persönlichen Erfahrungen und betont die Bedeutung der Forschungsliteratur aus verschiedenen Perspektiven, um ein umfassendes Bild zu erhalten.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Legitimierung der SED-Herrschaft durch Ideologie (Marxismus-Leninismus, Antifaschismus), die Rolle der Parteien, Massenorganisationen und die Kaderpolitik, der Einfluss des demokratischen Zentralismus auf die Machtstruktur, die Bedeutung von Justiz, Bildungssystem und Massenmedien für die SED-Herrschaft sowie die Rolle des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) als Instrument der Macht.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel ("Elemente zur Legitimierung der Herrschaft"), welches verschiedene Aspekte der SED-Herrschaft detailliert analysiert, und eine Schlussbetrachtung. Das Hauptkapitel behandelt die Ideologie, die Gleichschaltung, die Kaderpolitik, das Organisationsprinzip, die Justiz, das Erziehungs- und Bildungssystem, die Massenmedien und das MfS.
Welche Quellen und Literatur werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf eine Auswahl an Quellen und Sekundärliteratur aus Ost und West. Genannt werden wichtige Autoren wie Hermann Weber, Peter Christian Ludz und Klaus Schroeder.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: SED, DDR, Herrschaft, Legitimierung, Marxismus-Leninismus, Ideologie, Kaderpolitik, Demokratischer Zentralismus, Justiz, Massenmedien, MfS, Gleichschaltung, Bildungssystem, Unrechtsstaat.
Was ist das Ergebnis der Einleitung?
Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit und die Notwendigkeit, die Funktionsweise des DDR-Staates zu verstehen. Sie beleuchtet die zentrale Rolle der SED und ihre Verankerung in der Verfassung.
Was ist der Fokus des Kapitels "Elemente zur Legitimierung der Herrschaft"?
Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Instrumente, mit denen die SED ihre Herrschaft zu legitimieren suchte. Es behandelt den Marxismus-Leninismus als zentrale Ideologie, sowie dessen Auswirkung auf die Gesellschaft und die politische Praxis. Die Gleichschaltung von Parteien und Massenorganisationen, die Kaderpolitik und der Demokratische Zentralismus werden als weitere essentielle Bausteine des Systems vorgestellt. Der Fokus liegt auf den Wechselwirkungen dieser Elemente und deren Beitrag zur Stabilität des SED-Regimes.
- Quote paper
- Susan Waldow (Author), 2002, Das Politische System der DDR - Elemente zur Durchsetzung der Herrschaft der SED, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43892