Der einzigartige Pablo Neruda ist weltweit bekannt. Sein politisches Engagement und seine unzähligen Gedichtbände verschiedenster Thematiken machten ihn bereits in den 1920er Jahren zu einem großen Künstler, der später, am 21. Oktober 1971 (Wilson 229) den Literaturnobelpreis gewinnen sollte und mit seinen Veinte Poemas de Amor y una Canción desesperada, das bis dahin zwei Millionen Mal verkauft wurde, einer der meist gelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts wurde.
Die wichtigsten Themen des nerudianischen Schaffens lassen sich schlichtweg auf drei Wörter herunter brechen: Natur, Liebe und Politik. Der Diskurs um Neruda, einer der weltbekanntesten Persönlichkeiten Lateinamerikas, deckt ein breites Spektrum ab. Es existieren unzählige Publikationen hinsichtlich seiner politischen Karriere, sowie seinem sozialen Engagement, die mit großen Werken, wie beispielsweise dem Canto general (1950) einhergingen. Auch die Liebeslyrik ist ein Feld, welches im Forschungsdiskurs Eintritt in die wissenschaftliche Debatte fand, aber meines Erachtens nach, verglichen mit der Recherche zur politischen Karriere, eher eine stiefmütterliche Rolle einnimmt.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll der menschliche Aspekt des großen Künstlers in den Vordergrund gerückt werden und Probleme, Hürden, sowie Fehlbarkeit des internationalen Helden werden uns vor Augen geführt. Im Verlauf der Arbeit wird es keineswegs um die Klärung der Frage gehen, ob Pablo Neruda ein Dichter der Liebe gewesen sei, denn: „hablar del amor en Neruda suena casi como una redundancia” (Sánchez 51). Die vorliegende Arbeit stellt eine intratextuelle Analyse dreier Werke Nerudas dar, die vergleichend betrachtet werden sollen. Wir beginnen mit einem theoretischen Kapitel zu Nerudas Leben und dem ihm eigenen Schreibstil, der im Verlauf des nachfolgenden Kapitels als „das Nerudianische“ klassifiziert wird. Dem schließt sich das Kernstück der Arbeit an, welches aus drei Analysekapiteln besteht, die sich verschiedenen Werken Nerudas widmen: Den Veinte Poemas de Amor y una Canción desesperada, den Versos del Capitán und den Cien sonetos de amor. Alles Werke, die ganz klar der Liebe verschrieben sind, wobei sie sich an unterschiedliche Adressatinnen wenden, da sie aus verschiedenen Lebensabschnitten des Künstlers stammen. Die Arbeit endet mit einer zusammenfassenden Schlussbemerkung der erarbeiteten Analyseergebnisse und gibt einen Ausblick, sowie Hinweise für weitere Recherchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pablo Neruda (1904 - 1973): Eine kurze Biografie
- Das Nerudianische
- Der nerudianische Kosmos: die verschiedenen Schaffensphasen
- Leidenschaft und Einsamkeit in: Veinte Poemas de Amor y una Canción desesperada
- Der Aufbau
- Der Stil
- Zentrale Thematik
- Analyse
- [Poema I]
- [Poema XX]
- [La canción desesperada]
- Zusammenfassung
- Liebe und Politik in: Los Versos del Capitán
- Aufbau und Struktur
- Darstellung der Thematik
- Analyse
- [El amor - Motionen und Emotionen der Liebesbeziehung]
- [Las furias - jähes Ende der Liebesidylle?]
- [Die Politisierung Nerudas]
- [La carta en el camino - despedida sin desesperación]
- Zusammenfassung
- Rückkehr zu einer poesía pura: Cien Sonetos de Amor
- Arrangement und thematischer Schwerpunkt
- Analyse
- [Die Fusion von Natur und Geliebter]
- [soledad y abandono]
- [Die Liebe und der Tod]
- Resümee
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Liebesdichtung Pablo Nerudas und analysiert drei seiner Werke: Veinte Poemas de Amor y una Canción desesperada, Los Versos del Capitán und Cien sonetos de amor. Ziel der Arbeit ist es, den Facettenreichtum der Liebe in Nerudas Werken aufzuzeigen und die Konzeptionen von Leidenschaft und Ästhetik, die jedem Werk zugrunde liegen, greifbar zu machen.
- Die verschiedenen Schaffensphasen Nerudas und ihre Auswirkung auf seine Liebeslyrik
- Die Rolle von Leidenschaft und Einsamkeit in Nerudas Liebesgedichten
- Die Verbindung von Liebe und Politik in Nerudas Werken
- Die verschiedenen Aspekte von Liebe und Tod in Nerudas Poesie
- Die ästhetischen Elemente und Stilmittel, die Neruda in seinen Liebesgedichten einsetzt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Liebesdichtung Pablo Nerudas als Thema der Arbeit vor und beleuchtet die Relevanz von Nerudas Liebeslyrik im Kontext seiner vielfältigen dichterischen und politischen Aktivitäten. Kapitel II widmet sich der Biografie Nerudas und beleuchtet seinen Werdegang sowie seine persönlichen Erfahrungen, die seine dichterische Entwicklung prägten. Kapitel III analysiert Veinte Poemas de Amor y una Canción desesperada, Nerudas Frühwerk, welches geprägt ist von Leidenschaft und Einsamkeit. Kapitel IV untersucht Los Versos del Capitán, ein Werk, in dem Nerudas politisches Engagement und seine Liebeslyrik verschmelzen. Kapitel V analysiert Cien sonetos de amor, Nerudas spätes Werk, in dem er sich wieder verstärkt der lyrischen Darstellung von Liebe zuwendet.
Schlüsselwörter
Pablo Neruda, Liebesdichtung, Leidenschaft, Ästhetik, Veinte Poemas de Amor y una Canción desesperada, Los Versos del Capitán, Cien sonetos de amor, chilenische Literatur, lateinamerikanische Literatur, Modernismo, Poesieanalyse, Liebe und Politik, Liebe und Tod, Denis de Rougemont, Roland Barthes.
- Citar trabajo
- Monique Peldschus (Autor), 2017, Die Liebesdichtung Pablo Nerudas, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/438872