Die Lyrik des italienischen Barock steht im Rahmen einer historischen und kulturellen Entwicklung, die durch die Trennung von den Vorstellungen der Renaissance geprägt war. Die Autoritätskritik des 16. Jahrhunderts wurde durch die Stärkung von Absolutismus und Autoritäten, sowie seit der Mitte des 16. Jahrhunderts mit dem Tridenter Konzil durch die Gegenreformation und das erneute Erstarken der Kirche abgelöst. Dies ging mit der Homogenisierung des christlichen Diskurses einher, der Diskurs Renovatio, wie sie Joachim Küpper bei Calderón und Lope de Vega analysierte. Der Optimismus des humanistischen Menschenbildes mit der Betonung der dignitas hominis wurde durch den Pessimismus ersetzt: der von Leidenschaften beherrschte Mensch war demnach armselig und damit nicht zur positiven Selbstgestaltung fähig. Das Prinzip der Ordnung und Harmonie wurde in Kunst, Architektur und Literatur abgelöst, die Statik und Symmetrie wurde durch Dynamik und Asymmetrie ersetzt. In der Literatur trat die kunstvolle Erfindung an die Stelle der Mimesis, der naturgetreuen Nachahmung im aristotelischen Sinne. Die Übereinstimmung von Stil und Gegenstand wurde durch die Stilmischung und die Überfunktion des Stils ersetzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Überfunktion des Stils: Merkmale der italienischen Lyrik des Barock
- 3. Die Liebeslyrik
- 4. Verwendete Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die italienische Lyrik des Barock am Beispiel eines Sonetts von B. Morando. Sie beleuchtet die historischen und kulturellen Entwicklungen, die diese Lyrik prägten, und analysiert die stilistischen Merkmale, die sie von der Renaissance-Lyrik abheben. Besonderes Augenmerk liegt auf der Überfunktion des Stils und der Verwendung von Stilfiguren.
- Die Trennung von den Vorstellungen der Renaissance
- Die Überfunktion des Stils in der Barocklyrik
- Die Bewahrung des christlichen Weltbildes im Barock
- Die Bedeutung der Antithetik in der Barockkunst
- Die Entwicklung eines neuen Selbstverständnisses der Modernität
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der italienischen Lyrik des Barock ein und skizziert den historischen und kulturellen Kontext der Epoche. Es beleuchtet die Trennung von den Vorstellungen der Renaissance und den Einfluss des Absolutismus, der Gegenreformation und der Autoritätskritik.
- Kapitel 2: Die Überfunktion des Stils: Merkmale der italienischen Lyrik des Barock: Dieses Kapitel untersucht die stilistischen Merkmale der italienischen Lyrik des Barock und die Trennung von den Zwängen der Renaissance. Es thematisiert die Überfunktion des Stils, die Beseitigung des Überdrusses an der alltäglichen Sprache und den Einfluss klassischer Rhetoriken und Poetiken.
- Kapitel 3: Die Liebeslyrik: Dieses Kapitel befasst sich mit der Liebeslyrik des italienischen Barock. Es analysiert die Verwendung von Stilfiguren und die Bedeutung der Antithetik in diesem Genre.
Schlüsselwörter
Italienische Lyrik, Barock, Renaissance, Überfunktion des Stils, Stilfiguren, Antithetik, Liebeslyrik, Autoritätskritik, Gegenreformation, Tridenter Konzil, Schöpfungsharmonie, concordia discors, vanitas, memento mori.
- Quote paper
- Magister Artium Klaus Tietgen (Author), 2007, Lyrik des italienischen Barock am Beispiel eines Sonetts von B. Morando, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/438605