Kant beschreibt den Frieden als das Ende aller Feindschaften („Hostilitäten“). Das heißt der Frieden kann nur dann eingegangen werden, wenn auf beiden Seiten keine Feindschaften und Vorbehalte mehr bestehen.
Er geht sogar weiter, wenn er sagt das ein Friedensschluss alle Ursachen zum zukünftigen Krieg (sogar den Kriegsführern noch unbekannte!) nachhaltig ausräumt oder ,wie Kant es sagt, „vernichtet“.
Einen Frieden mit den Prätensionen eines zukünftigen Krieges zu schließen ist bloßer Waffenstillstand und unter der Würde der Regenten und Minister.
Einen wichtigen Aspekt, der von der Grundhaltung oder auch Ideologie des Staates bzw. der Staatsführung ausgeht, räumt Kant am Schluss des 1. Artikels ein. Wenn, so Kant, die Ehre des Staates sich durch Expansion des Territoriums und Ausdehnung der Macht bestimmt, dann kann Kants Urteil weder Gehör noch Beachtung finden.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: 1.-3. Präliminarartikel
- 1) „Es soll kein Friedensschluss für einen solchen gelten, der mit dem geheimen Vorbehalt zu einem zukünftigen Kriege gemacht worden.“
- 2) „Es soll kein für sich bestehender Staat von einem anderen Staat durch Erbung, Tausch, Kauf oder Schenkung erworben werden können.“
- 3) „Stehende Heere sollen mit der Zeit ganz aufhören.“
- Zusammenfassung: 4. – 6. Präliminarartikel
- 4) „Es sollen keine Staatsschulden in Beziehung auf äußere Staatshändel gemacht werden.“
- 5) „Kein Staat soll sich in die Verfassung und Regierung eines anderen Staats gewalttätig einmischen.“
- 6) „Es soll sich kein Staat im Krieg mit einem anderen solche Feindseligkeiten erlauben, welche das wechselseitige Zutrauen im künftigen Frieden unmöglich machen müssen:...“
- 1) Erster Definitivartikel zum ewigen Frieden (inkl. Einleitung)
- 1) Zweiter Definitivartikel zum ewigen Frieden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Immanuel Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“ aus dem Jahr 1795 analysiert die Möglichkeiten eines dauerhaften Friedens in einer Welt, die von Konflikten und Kriegen geprägt ist. Die Arbeit entstand im Kontext der französischen Revolution und der daraus resultierenden Koalitionskriege.
- Die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden
- Die Rolle des Staates in der Gestaltung eines dauerhaften Friedens
- Die Notwendigkeit einer republikanischen Staatsform
- Die Bedeutung des Völkerrechts und eines internationalen Föderalismus
- Die Gefahren von Kriegstreiberei und Machtkämpfen
Zusammenfassung der Kapitel
Die ersten drei Präliminarartikel behandeln die Bedingungen, die für einen dauerhaften Frieden notwendig sind. Kant argumentiert, dass ein Friedensschluss nur dann gültig ist, wenn er nicht mit der Absicht eines zukünftigen Krieges geschlossen wird. Darüber hinaus vertritt er die Auffassung, dass die Annexion eines Staates durch einen anderen nicht erlaubt ist. Der dritte Präliminarartikel beschäftigt sich mit der Abschaffung stehender Heere, da diese eine permanente Bedrohung für den Frieden darstellen.
Die Präliminarartikel 4 bis 6 befassen sich mit weiteren Aspekten, die den ewigen Frieden gefährden. So kritisiert Kant die Aufnahme von Staatsschulden für kriegerische Zwecke und das gewaltsame Eingreifen eines Staates in die Angelegenheiten anderer Staaten. Der sechste Präliminarartikel befasst sich mit der Notwendigkeit, im Krieg das wechselseitige Vertrauen für einen zukünftigen Frieden zu bewahren.
Der erste Definitivartikel betont die Notwendigkeit einer republikanischen Staatsform als Grundlage für den ewigen Frieden. Eine republikanische Verfassung, die auf Freiheit, Gesetzgebung und Gleichheit basiert, sei geeignet, Krieg zu verhindern. Der zweite Definitivartikel fordert die Gründung eines Völkerrechts auf der Basis eines Föderalismus freier Staaten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter in Kants „Zum ewigen Frieden“ sind: ewiger Frieden, republikanische Staatsform, Völkerrecht, Föderalismus, Staatssouveränität, Krieg, Frieden, Naturzustand, Kosmopolitismus, Moral, Rationalität, Friedensvertrag, Präliminarartikel, Definitivartikel.
- Quote paper
- Tobias Bock (Author), 1999, Kant: Zum ewigen Frieden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43848