Entgegen der instinktiven Erwartung der konventionellen Gründung, dass jene Startups, die ihre ursprüngliche Geschäftsvision plangemäß umsetzen, am erfolgreichsten sein müssten, kommt die Silicon-Valley-Studie aus dem Jahre 2012 zu einem anderen Ergebnis: Diejenigen Gründer, welche ihr Geschäftsmodell ein- oder zweimal grundlegend verändert haben sind am erfolgreichsten. Anpassungsfähigkeit und schneller Erkenntnisgewinn lösen eine starre Planung sowie lange Produktionszyklen ab. Dieser Grundsatz wohnt auch dem von Eric Ries entwickelten,und in dieser Arbeit behandelten Lean-Startup (dt. schlankes Startup) Konzept inne. Das im 21. Jahrhundert entwickelte Konzept stößt in der modernen Gründerszene auf Anklang und führt laut Steve Blank insgesamt zu erfolgreicheren Unternehmen.
Dennoch wurde bisher noch nicht ersichtlich, welche Elemente des Konzepts nun genau eine erfolgreiche Gründung herbeiführen können. Die vorliegende Bachelorarbeit verbindet die theoretischen Konzepte des Entrepreneurships und des Lean-Startups mit der Gründerpraxis und leistet auf diese Weise einen Beitrag auf dem Weg zur optimalen Gründungsplanung und praktischen Unternehmensgründung von Startups. Anhand qualitativer Experteninterviews mit fünf Gründern wird die praktische Relevanz des Lean-Startup Konzepts überprüft. Diese Methodik hat zum Ziel, Handlungsempfehlungen aussprechen zu können, die zwar in Bezug zum Lean-Startup Ansatz stehen, allerdings kein fundiertes Wissen über das gesamte Konzept voraussetzen. Dadurch wird das Konzept auf seine Kernelemente reduziert, welche angehenden Gründern für einen erfolgreichen Gründungsprozess nahegelegt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. ENTREPRENEURSHIP
- 2.1 STARTUP
- 2.2 CAUSATION
- 2.2.1 ENTDECKUNGSANSATZ
- 2.2.2 DER KONVENTIONELLE BUSINESSPLAN
- 2.3 EFFECTUATION
- 2.3.1 ENTSTEHUNGSANSATZ
- 2.3.2 DISCOVERY-DRIVEN-PLANNING
- 3. LEAN-STARTUP
- 3.1 VISION
- 3.1.1 FALSIFIZIERBARE HYPOTHESEN DES GESCHÄFTSMODELLS
- 3.1.2 LEAN CANVAS GESCHÄFTSMODELL
- 3.2 BUILD
- 3.2.1 MINIMAL VIABLE PRODUCT
- 3.2.2 FALLBEISPIEL: NICK SWINMURN
- 3.3 MEASURE
- 3.3.1 INNOVATION ACCOUNTING
- 3.3.2 DIE PASSENDEN KENNZAHLEN UND INSTRUMENTE
- 3.4 LEARN
- 3.4.1 VALIDATED LEARNING
- 3.4.2 PERSEVERE, PIVOT, PERISH
- 3.5 GROW
- 3.6 ZWISCHENFAZIT
- 4. METHODIK
- 4.1 INTERVIEWS
- 4.2 LEITFADENGESTÜTZTES EXPERTENINTERVIEW
- 4.3 LEITFADENKONSTRUKTION
- 4.4 SAMPLING-KONSTRUKTION
- 4.5 INTERVIEWDURCHFÜHRUNG
- 4.6 QUALITATIVE INHALTSANALYSE NACH MAYRING
- 5. ERGEBNISSE
- 6. DISKUSSION
- 6.1 ZUSAMMENFASSUNG UND INTERPRETATION DER ERGEBNISSE
- 6.2 HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR STARTUPS
- 6.3 EINSCHRÄNKUNG DER STUDIE
- 6.4 IMPLIKATION FÜR WEITERE FORSCHUNG
- 7. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, ob der Lean-Startup Ansatz zur erfolgreichen Gründung beitragen kann. Sie analysiert dazu kritisch die Kernelemente dieses Ansatzes und untersucht, inwiefern diese in der Praxis Anwendung finden.
- Der Lean-Startup Ansatz und seine Kernprinzipien
- Die Anwendung des Lean-Startup Ansatzes in der Praxis
- Die Bedeutung von Validated Learning und der Build-Measure-Learn Feedbackschleife
- Herausforderungen und Chancen des Lean-Startup Ansatzes
- Handlungsempfehlungen für Startups
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Bachelorarbeit führt in das Thema Entrepreneurship und Startups ein und beleuchtet die beiden grundlegenden Ansätze Causation und Effectuation. Es werden dabei der Entdeckungsansatz und der konventionelle Businessplan im Kontext von Causation sowie der Entstehungsansatz und Discovery-Driven-Planning im Kontext von Effectuation erläutert.
Kapitel drei konzentriert sich auf den Lean-Startup Ansatz. Es werden die Kernprinzipien wie Vision, Build, Measure, Learn und Grow erläutert, sowie die Bedeutung von falsifizierbaren Hypothesen des Geschäftsmodells und dem Lean Canvas Geschäftsmodell. Weiterhin wird das Konzept des Minimal Viable Products (MVP) und die Build-Measure-Learn Feedbackschleife erklärt.
Die Methodik der Bachelorarbeit wird in Kapitel vier vorgestellt. Es werden qualitative Experteninterviews mit Gründern und Unternehmern durchgeführt, um einen praxisnahen Einblick in die Anwendung des Lean-Startup Ansatzes zu gewinnen. Die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring dient der Auswertung der Interviews.
Die Ergebnisse der Interviews und die qualitative Inhaltsanalyse werden in Kapitel fünf präsentiert. Die Ergebnisse werden im sechsten Kapitel zusammengefasst und interpretiert. Handlungsempfehlungen für Startups sowie Einschränkungen und Implikationen für weitere Forschung werden ebenfalls in diesem Kapitel diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Bachelorarbeit sind: Lean-Startup, Entrepreneurship, Startup, Businessmodell, Validated Learning, Build-Measure-Learn Feedbackschleife, Minimal Viable Product, Causation, Effectuation, Experteninterviews, qualitative Inhaltsanalyse.
- Quote paper
- Payam Yazdani (Author), 2016, Mit Lean-Startup zur erfolgreichen Gründung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/438175