Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Der Bauernkrieg von 1525. Die zwölf Artikel von Memmingen“ und wird im Rahmen des Hauptseminars „Geschichte der Reformation“ abgefasst. Der Deutsche Bauernkrieg gilt als zentrales Ereignis der Reformation. In dieser Hausarbeit werde ich die zwölf Artikel von Memmingen in den Vordergrund rücken und thematisieren. Die sogenannten zwölf Artikel waren ein Forderungskatalog oberschwäbischer Bauern während des Deutschen Bauernkrieges. Die Bauern wollten ihr gemeinsames Auftreten gegen den Schwäbischen Bund im März 1525 festlegen. Im Laufe verschiedener Treffen verabschiedeten Sie die Bundesordnung und die zwölf Artikel. Die zwölf Artikel sind deshalb von großer Bedeutung, da Sie in einer bis dato nie größeren Druckauflage von 25.000 Stück veröffentlicht und verteilt wurden. Aus diesem Grund sind die zwölf Artikel ein wichtiges Propagandawerkzeug der Bauern gewesen.
Im Folgenden möchte ich die Frage beantworten, wieso sich die Bauern für diese zwölf Forderungen entschieden haben. An dieser Stelle möchte ich meine These prüfen, dass der Bauernkrieg und damit auch die anfänglichen Forderungen der Bauernhaufen, niedergeschrieben in den zwölf Artikeln, nur bedingt mit der Reformation zu tun hatten. Waren ihre Beweggründe wirtschaftlicher und machtpolitischer Natur? Welche Rolle spielte der theologische und bibeltreue Ton, welcher in den zwölf Artikeln Verwendung findet?
Das Thema wird schon seit einigen Jahrhunderten kritisch diskutiert und auch instrumentalisiert. Dabei gab es immer unterschiedliche Herangehensweisen. Die katholischen Historiker argumentierten gegen die protestantischen und die westlich-kapitalistischen gegen die kommunistisch-marxistischen Geschichtswissenschaftler. Diese Konflikte sind vorüber und man bemüht sich heutzutage wissenschaftlich und ideologiebefreit an das Thema heranzutreten. An dieser Stelle sei jedoch gesagt, dass nur wenige Werke eine sozioökonomische Herangehensweise zu den Hintergründen liefern. Peter Blickle hat mit seinem Werk „Die Revolution von 1525“ dieses Themenfeld abgedeckt. Zudem nähere ich mich den zwölf Artikeln als Originaltext und in editierter Fassung. Dass der Bauernkrieg mit der Reformation einiges zu tun hat, schreibt Schorn-Schütte, sei „einhellige Meinung der Forschung.“ Diese These möchte im zweiten großen Kapitel prüfen und gegebenenfalls erörtern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Inhalt der zwölf Artikel
- Die zwölf Artikel als Quelle
- Die Präambel der zwölf Artikel
- Der erste Artikel: Freie Pfarrerwahl
- Der zweite Artikel: Der Zehnt
- Der dritte Artikel: Die Abschaffung der Leibeigenschaft
- Der vierte Artikel: Freie Jagd und Fischerei
- Der fünfte Artikel: Wälder und Forste
- Der Bauernkrieg
- Reformation und Bauernkrieg
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Deutschen Bauernkrieg von 1525 und den zwölf Artikeln von Memmingen als zentrales Dokument dieses Aufstandes. Sie untersucht die Forderungen der Bauern, ihre Beweggründe und die Beziehung zu den reformatorischen Idealen.
- Die Analyse des Inhalts der zwölf Artikel
- Die Relevanz der zwölf Artikel als Propagandawerkzeug der Bauern
- Die Frage nach dem Einfluss der Reformation auf die Bauernforderungen
- Die wirtschaftlichen und machtpolitischen Hintergründe des Bauernkrieges
- Die Rolle der religiösen Sprache in den zwölf Artikeln
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem Inhalt der zwölf Artikel und untersucht, ob rechnerische Ansätze in den einzelnen Artikeln vorhanden sind. Es werden wichtige Textpassagen zitiert, um die Verwendung religiöser Sprache aufzuzeigen. Die Präambel der zwölf Artikel wird als wichtigstes Element betrachtet, da sie die Verbindung zwischen den Bauernforderungen und dem neuen Evangelium betont.
Das zweite Kapitel analysiert die Forderung nach freier Pfarrerwahl und -abwahl. Es wird dargelegt, wie diese Forderung die Autonomie der Gemeinden stärken und den Status des Pfarrers verändern sollte. Das Kapitel untersucht auch die Forderung nach Abschaffung des Zehnts und seiner Bedeutung für die Bauern.
Das dritte Kapitel betrachtet die Forderung nach Abschaffung der Leibeigenschaft und die in den zwölf Artikeln implizierte Gleichheit aller Menschen vor Gott. Die Forderungen nach freier Jagd und Fischerei sowie der Rückgabe von Wäldern und Forsten werden in Kapitel vier und fünf diskutiert. Diese Artikel zeigen, wie die Bauern ihren Wunsch nach Selbstständigkeit und Kontrolle über ihre Ressourcen zum Ausdruck bringen.
Schlüsselwörter
Der Bauernkrieg, die zwölf Artikel von Memmingen, Reformation, Bauernforderungen, religiöse Sprache, Propaganda, soziale Gleichheit, wirtschaftliche und machtpolitische Hintergründe, Leibeigenschaft, Selbstständigkeit, Autonomie, Pfarrerwahl, Zehnt, Jagd, Fischerei, Wälder, Forste.
- Quote paper
- Yannick Noe (Author), 2017, Der Bauernkrieg von 1525. Die zwölf Artikel von Memmingen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/438094