Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit möglichen Abwehrmaßnahmen gegen eine "feindliche Übernahme" deutscher Unternehmen. Hierbei werden die einzelnen Abwehrmöglichkeiten in präventive und reaktive Maßnahmen unterteilt. Sie werden einzeln dargestellt und kritisch betrachtet. Der Fokus liegt auf der Ausarbeitung einer detaillierten Erläuterung der Abwehrmöglichkeiten und einer kritischen Würdigung Ihrer Anwendbarkeit und ökonomischen Sinnhaftigkeit. Berücksichtigt werden ebenfalls die deutschen Gesetze.
Im Rahmen einer Übernahme ist es die Absicht eines Investors, ein Unternehmen, das in diesem Zusammenhang als „Zielunternehmen“ oder „Target“ bezeichnet wird, zu kaufen. Entscheidend, ob es sich bei einer solchen Transaktion um eine „freundliche“ oder „unfreundliche“ bzw. „feindliche“ Übernahme handelt, ist die Art, wie der feindliche Investor die benötigten Stimm- und Kapitalanteile erwirbt. Die „feindliche Übernahme“ leitet sich vom englischen Begriff „Hostile Takeover“ ab.
„Feindlich“ beschreibt hierbei die Vorgehensweise des Investors, sich mit einem Angebot, in der Regel einem öffentlichen Übernahmeangebot, direkt an die Eigentümer zu wenden, ohne dies zunächst mit dem Management, bestehend aus Vorstand und Aufsichtsrat, zu besprechen und deren Einverständnis oder Einwilligung zu erhalten. Von einer „freundlichen“ Übernahme ist dementsprechend die Rede, wenn die Einwilligung des Managements vorliegt. Unter „Abwehrmaßnahmen“ werden alle Strategien und Maßnahmen verstanden, die eine Zielgesellschaft ergreift, um eine Übernahme durch den feindlichen Investor abzuwenden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsdefinition
- 2.1 Zuordnung
- 2.2 Abgrenzung proaktiver und reaktiver Abwehrmaßnahmen
- 3. Proaktive Abwehrmaßnahmen
- 3.1 Ausgabe von Vorzugsaktien ohne Stimmrecht
- 3.2 Vinkulierung von Namensaktien
- 3.3 Ausgabe von Arbeitnehmeraktien
- 3.4 Gestaffelte Amtszeiten
- 3.5 Erwerb von eigenen Aktien
- 3.6 Wechselseitige Beteiligung
- 3.7 „Change of Control“ Klauseln
- 3.8 Ausgabe von Wandel- und Optionsanleihen
- 3.9 Sicherungs-GmbH
- 3.10 Shareholder Value & Investor Relations
- 3.11 Satzungsbestimmungen und „Shark Repellents“
- 3.12 Veräußerungen von Unternehmensteilen
- 3.13 Implementierung einer Holdingstruktur
- 3.14 Equity Carve-Out
- 3.15 „Poison Pills“
- 3.16 „Golden Parachutes“
- 4. Reaktive Abwehrmaßnahmen
- 4.1 Pacman
- 4.2 Kapitalerhöhung
- 4.3 Kartellrechtliche Probleme
- 4.4 Zukauf von Unternehmen oder sonstigen Aktiva
- 4.5 White Knight
- 4.6 „Corporate Suicide“
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht Abwehrmaßnahmen gegen feindliche Übernahmen in Deutschland. Ziel ist es, proaktive und reaktive Strategien zu analysieren und ihre Wirksamkeit zu bewerten. Die Arbeit beleuchtet die rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte dieser Maßnahmen.
- Proaktive Abwehrmaßnahmen gegen feindliche Übernahmen
- Reaktive Abwehrmaßnahmen gegen feindliche Übernahmen
- Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland
- Wirksamkeit verschiedener Abwehrstrategien
- Bewertung der Shareholder Value Aspekte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema feindliche Übernahmen und deren Abwehr ein. Sie beschreibt die Relevanz des Themas und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie liefert einen kurzen Überblick über die in der Arbeit behandelten Aspekte und die Methodik. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit des Schutzes vor unerwünschten Übernahmen und der Bedeutung einer sorgfältigen strategischen Planung.
2. Begriffsdefinition: Dieses Kapitel klärt grundlegende Begriffe rund um feindliche Übernahmen. Es definiert den Begriff der feindlichen Übernahme und ordnet verschiedene Abwehrmaßnahmen ein. Es unterscheidet präventive Maßnahmen von solchen, die erst nach dem Angriff eingesetzt werden. Die klare Definition der zentralen Begriffe schafft eine Grundlage für das Verständnis der nachfolgenden Kapitel. Die Abgrenzung der verschiedenen Arten von Abwehrmaßnahmen ist essentiell für die spätere Analyse ihrer jeweiligen Wirksamkeit.
3. Proaktive Abwehrmaßnahmen: Dieses Kapitel beschreibt eine Reihe von Strategien, die Unternehmen ergreifen können, um feindliche Übernahmen im Vorfeld zu verhindern. Es werden verschiedene Methoden detailliert erläutert, wie die Ausgabe von Vorzugsaktien ohne Stimmrecht, die Vinkulierung von Namensaktien oder der Erwerb eigener Aktien. Es wird auf die rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte eingegangen, inklusive der potenziellen Vor- und Nachteile jeder einzelnen Strategie. Die Analyse der jeweiligen Implementierung und der Auswirkungen auf den Shareholder Value ist ein zentrales Element dieses Kapitels.
4. Reaktive Abwehrmaßnahmen: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen, wenn eine feindliche Übernahme bereits im Gange ist. Es werden Strategien wie „Pacman“, Kapitalerhöhungen, der Zukauf von Unternehmensteilen und der Einsatz eines „White Knight“ analysiert. Die Diskussion der rechtlichen Implikationen, insbesondere im Hinblick auf das Kartellrecht, ist ein wichtiger Aspekt. Das Kapitel beleuchtet die Herausforderungen und die Notwendigkeit schneller und strategisch durchdachter Reaktionen auf eine bereits eingeleitete feindliche Übernahme.
Schlüsselwörter
Feindliche Übernahme, Abwehrmaßnahmen, Proaktive Strategien, Reaktive Strategien, Aktiengesetz (AktG), Shareholder Value, KonTraG, Kartellrecht, Mergers & Acquisitions (M&A), Poison Pills, Golden Parachutes, Holdingstruktur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Abwehrmaßnahmen gegen feindliche Übernahmen in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert Abwehrmaßnahmen gegen feindliche Übernahmen in Deutschland. Sie untersucht sowohl proaktive (vorbeugende) als auch reaktive (auf den Angriff reagierende) Strategien und bewertet deren Wirksamkeit unter Berücksichtigung rechtlicher und wirtschaftlicher Aspekte.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: proaktive Abwehrmaßnahmen (z.B. Ausgabe von Vorzugsaktien ohne Stimmrecht, Vinkulierung von Namensaktien, Erwerb eigener Aktien, „Poison Pills“, „Golden Parachutes“), reaktive Abwehrmaßnahmen (z.B. Pacman-Verteidigung, Kapitalerhöhung, White Knight), rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland (inkl. Kartellrecht), Wirksamkeit verschiedener Abwehrstrategien und die Bewertung der Shareholder Value Aspekte.
Welche Arten von Abwehrmaßnahmen werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen proaktiven und reaktiven Abwehrmaßnahmen. Proaktive Maßnahmen dienen der Vorbeugung feindlicher Übernahmen, während reaktive Maßnahmen erst nach dem Angriff auf das Unternehmen ergriffen werden.
Welche proaktiven Abwehrmaßnahmen werden im Detail erläutert?
Die Seminararbeit beschreibt detailliert verschiedene proaktive Strategien, darunter die Ausgabe von Vorzugsaktien ohne Stimmrecht, die Vinkulierung von Namensaktien, die Ausgabe von Arbeitnehmeraktien, gestaffelte Amtszeiten, den Erwerb eigener Aktien, wechselseitige Beteiligungen, „Change of Control“-Klauseln, die Ausgabe von Wandel- und Optionsanleihen, die Gründung einer Sicherungs-GmbH, Shareholder Value & Investor Relations, Satzungsbestimmungen und „Shark Repellents“, Veräußerungen von Unternehmensteilen, die Implementierung einer Holdingstruktur, Equity Carve-Outs, „Poison Pills“ und „Golden Parachutes“.
Welche reaktiven Abwehrmaßnahmen werden behandelt?
Zu den analysierten reaktiven Abwehrmaßnahmen gehören der Pacman-Verteidigung, Kapitalerhöhungen, die Berücksichtigung kartellrechtlicher Probleme, der Zukauf von Unternehmen oder Aktiva, die Suche nach einem White Knight und die Strategie des „Corporate Suicide“.
Welche rechtlichen Aspekte werden berücksichtigt?
Die Seminararbeit berücksichtigt die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, insbesondere das Aktiengesetz (AktG), das KonTraG und das Kartellrecht. Die rechtlichen Implikationen der verschiedenen Abwehrmaßnahmen werden analysiert.
Wie wird der Shareholder Value berücksichtigt?
Die Arbeit bewertet die Auswirkungen der verschiedenen Abwehrstrategien auf den Shareholder Value. Dieser Aspekt spielt insbesondere bei der Analyse der proaktiven Maßnahmen eine zentrale Rolle.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Seminararbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Feindliche Übernahme, Abwehrmaßnahmen, Proaktive Strategien, Reaktive Strategien, Aktiengesetz (AktG), Shareholder Value, KonTraG, Kartellrecht, Mergers & Acquisitions (M&A), Poison Pills, Golden Parachutes und Holdingstruktur.
Wie ist die Seminararbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Begriffsdefinition, Kapitel zu proaktiven und reaktiven Abwehrmaßnahmen, ein Fazit und ein Literaturverzeichnis (implizit, da nicht explizit im HTML erwähnt). Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte.
- Quote paper
- Mirko Noje-Knollmann (Author), 2018, "Feindliche Übernahmen" in Deutschland. Welche Abwehrmaßnahmen stehen Unternehmen zur Verfügung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437882