"Die Unkosten betragen 5 Euro!"
Wer kennt diesen Satz nicht? Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Kostenbegriff häufig ungenau verwendet. Was also sind Kosten? Auf diese Fragen geben Volkswirte und Betriebswirte verschiedene Antworten. Volkswirte werden ohne Zögern von „Opportunitätskosten“ sprechen. Darunter verstehen sie den Nutzen, den die beste entgangene Alternative generiert hätte. Aber auch in der Betriebwirtschaft gibt es verschiedene Definitionen für den Begriff „Kosten“. So sind für das externe Rechnungswesen beispielsweise die Aufwendungen des Unternehmens Dreh- und Angelpunkt des Kostenbegriffs. Hier spielen gesetzliche Vorgaben eine wesentliche Rolle. Jede dieser Definitionen hat auf ihrem Gebiet ihre Berechtigung.
Für die Aufgaben des internen Rechnungswesens wird allerdings eine andere Abgrenzung benötigt. Hier werden Aufwendungen und Kosten nicht synonym verwendet. Um eine periodengenaue Auswertung der innerbetrieblichen Effizienz zu ermöglichen, werden Aufwendungen, die betriebsfremd, periodenfremd oder außerordentlich sind, gegenüber dem externen Rechnungswesen herausgerechnet. Liegen solcherlei Aufwendungen vor, so muss entschieden werden, ob es sich um neutrale Aufwendungen handelt, also Aufwendungen, die nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens gehören, oder ob die anzusetzende Höhe verändert werden muss. Ein Beispiel hierfür sind Abschreibungen. Hier muss das externe Rechnungswesen Gesetze und Richtlinien befolgen, während das interne Rechnungswesen den der tatsächlichen Nutzungsdauer entsprechenden Abschreibungswert ansetzt. Darüber hinaus setzt das interne Rechungswesen noch weitere Kosten an, so genannte Zusatzkosten. Hierzu zählen der kalkulatorische Unternehmerlohn, die kalkulatorischen Eigenkapitalzinsen und die kalkulatorische Miete.
Für diese Arbeit gilt folgender Kostenbegriff:
"Kosten sind allgemein der wertmäßige Verzehr von Produktionsfaktoren zur Erstellung und Verwertung betrieblicher Leistung und zur Sicherstellung der dafür notwendigen Kapazitäten."
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Der Kostenbegriff im internen Rechnungswesen
- 1.2 Kostenrechnungssysteme
- 1.3 Vorgehen
- 2. Istkostenrechnung
- 2.1 Einordnung
- 2.2 Grundform
- 2.3 Verwendung fester Verrechnungspreise
- 2.4 Verwendung von Planwerten für die Einzelkosten
- 2.5 Nachteile der Istkostenrechnung
- 3. Normalkostenrechnung
- 3.1 Einordnung
- 3.2 Normalisierte Kostenverrechnungssätze
- 3.3 Die starre Normalkostenrechnung
- 3.4 Die flexible Normalkostenrechnung
- 3.5 Grafische Erläuterung
- 4. Eignung der Kostenrechnungssysteme
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Istkostenrechnung und die Normalkostenrechnung. Sie soll die Funktionsweise dieser Systeme erläutern, ihre Stärken und Schwächen aufzeigen und ihre Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Unternehmensbereichen bewerten.
- Der Kostenbegriff im internen Rechnungswesen
- Verschiedene Kostenrechnungssysteme
- Die Istkostenrechnung und ihre Anwendung
- Die Normalkostenrechnung in ihren verschiedenen Formen
- Vergleich und Bewertung der beiden Kostenrechnungssysteme
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einführung
Dieses Kapitel definiert den Kostenbegriff im Kontext des internen Rechnungswesens und stellt verschiedene Kostenrechnungssysteme vor. Es wird zwischen Istkostenrechnung, Normalkostenrechnung und Plankostenrechnung unterschieden, sowie zwischen Vollkostenrechnung und Teilkostenrechnung.
Kapitel 2: Istkostenrechnung
Dieses Kapitel beschreibt die Istkostenrechnung und ihre Grundform. Es werden die Vorteile und Nachteile der Istkostenrechnung diskutiert, einschließlich der fehlenden Möglichkeit der Kostenkontrolle und der Schwierigkeit, Kostenveränderungen zu analysieren.
Kapitel 3: Normalkostenrechnung
Dieses Kapitel erläutert die Normalkostenrechnung, ihre Einordnung und die verschiedenen Formen: die starre Normalkostenrechnung und die flexible Normalkostenrechnung. Eine grafische Darstellung veranschaulicht die Funktionsweise dieser Systeme.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit den zentralen Themen des internen Rechnungswesens, insbesondere der Istkostenrechnung und der Normalkostenrechnung. Sie analysiert den Kostenbegriff, verschiedene Kostenrechnungssysteme, ihre Vor- und Nachteile sowie ihre Anwendung in der Praxis. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen gehören: Istkosten, Normalkosten, Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger, Vollkosten, Teilkosten, starre Kosten, flexible Kosten, Vorkalkulation, Nachkalkulation, Kostenüberwälzungsprinzip.
- Quote paper
- Cornelia Kiefer (Author), 2005, Von der Istkostenrechnung zur Normalkostenrechnung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43780