Zu Beginn dieses Jahres (Januar 2004) ging ein Thema durch die Medien: Jugendliche Gewalt an Schulen. An einer Berufsschule in Hannover hatte eine Gruppe Jugendlicher über Monate hinweg einen Jungen körperlich misshandelt, mit Stangen auf ihn eingeschlagen, getreten, gestoßen und ihm verbal zugesetzt. Und dies alles ungeachtet, während ihr Lehrer im Nebenraum saß und von all dem nichts mitzubekommen schien. Die Jungen filmten ihre Übergriffe mit einer Digitalkamera und stellten die Gewaltszenen ins Internet, wodurch die Öffentlichkeit auf die Übergriffe aufmerksam wurde.
Gewalt und Aggression unter Kindern und Jugendlichen ist ein Thema, das seit mehreren Jahren sowohl Schüler, Eltern, Pädagogen und Politiker beschäftigt. In regelmäßigen Abständen rückt es ins Zentrum der Öffentlichkeit und der wissenschaftlichen Diskussion. Kriminalstatistiken als auch Medien zeichnen ein Bild, nachdem die Kinder- und Jugendkriminalität über die letzten Jahre zugenommen hat. Besonders besorgniserregend sei dabei, dass die Täter immer jünger würden. Andere Stimmen lassen verlauten, Kinder würden durch den überhöhten Fernsehkonsum unruhig in ihrem Verhalten und zunehmend aggressiver.
Die sich abzeichnende Entwicklung verlange nach Lösungen im Sinne von Intervention und vor allem in Form von Prävention, denn Präventionskonzepte scheinen sowohl langfristig erfolgreicher als auch deutlich kostengünstiger zu sein als Interventionsmaßnahmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Begriffsbestimmung
- 1.1. Aggression - Aggressivität – Aggressives Verhalten
- 1.2. Ärger
- 1.3. Gewalt
- 2. Ansätze zur Gewaltprävention
- 2.1. Problemfeld: Aggressives Verhalten an Schulen
- 2.1.1. Ausmaß und Erscheinungsformen
- 2.1.2. Risikofaktoren für die Entstehung
- 2.2. Handlungskonzepte zur Gewaltprävention an Schulen
- 2.2.1. Grundlagen der Gewaltprävention
- 2.2.2. Förderung der Selbstkontrolle und der Selbstsicherheit
- 2.2.2.1. Selbstkontrolle
- 2.2.2.2. Selbstsicherheit
- 2.2.3. Stärkung der sozialen und emotionalen Kompetenzen
- 2.2.3.1. Soziale Kompetenz
- 2.2.3.2. Emotionale Kompetenz
- 2.2.4. Schlichterprogramme für Schüler
- 2.2.5. Verbesserung des Schulklimas
- 2.3. Beispiele von Projekten der Gewaltprävention
- 2.4. Erfolge in der Gewaltprävention
- 2.5. Zusammenfassung
- 3. Der Zusammenhang von Gewaltprävention und Gesundheitsförderung
- 3.1. Ziele und Inhalte der Gesundheitsförderung
- 3.2. Psychische Gesundheit und Selbstverwirklichung
- 3.3. Selbstverwirklichung als ein Ziel von Gewaltprävention
- 3.4. Gesundheitsrelevante Gewaltprävention
- 3.5. Zusammenfassung
- 4. Modell einer Gewaltpräventionsmaßnahme am Beispiel des Konzeptes ,,Locker bleiben“ des Albert-Schweitzer-Familienwerkes e.V.
- 4.1. Das Lüneburger Projekt des ASFs
- 4.1.1. Konzeption des Betreuungsprojektes
- 4.1.2. Kooperation mit Schulen
- 4.2. Das Konzept zur Gewaltprävention
- 4.2.1. Die Zielgruppe
- 4.2.2. Ziele
- 4.3. Inhalte, Teilziele und deren Begründungszusammenhang
- 4.3.1. Thema Konflikt
- 4.3.2. Thema Gewalt
- 4.3.3. Kommunikative Verständigung
- 4.3.4. Ärger und andere Emotionen
- 4.3.5. Selbstbehauptung und Selbstsicherheit
- 4.3.6. Selbstverteidigung
- 4.3.7. Vermitteln durch Mediation
- 4.4. Verknüpfung zu Ansätzen der Gesundheitsförderung
- 4.5. Diskussion
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Thematik der Gewaltprävention an Schulen im Rahmen der Gesundheitsförderung. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für das Problemfeld aggressiven Verhaltens an Schulen zu entwickeln, verschiedene Ansätze zur Gewaltprävention zu beleuchten und deren Bedeutung für die Förderung psychischer Gesundheit und Selbstverwirklichung aufzuzeigen. Dabei wird ein konkretes Konzept zur Gewaltprävention, das Projekt ,,Locker bleiben“ des Albert-Schweitzer-Familienwerkes e.V., vorgestellt und analysiert.
- Definition von Aggression, Aggressivität und aggressivem Verhalten
- Analyse des Ausmaßes und der Erscheinungsformen von aggressivem Verhalten an Schulen
- Bedeutung von Selbstkontrolle, Selbstsicherheit und emotionaler Kompetenz in der Gewaltprävention
- Vorstellung verschiedener Gewaltpräventionskonzepte und deren Verknüpfung mit Gesundheitsförderung
- Bewertung des Projektes ,,Locker bleiben“ des Albert-Schweitzer-Familienwerkes e.V. als Modell für eine erfolgreiche Gewaltpräventionsmaßnahme an Schulen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit stellt das Problemfeld von Gewalt und Aggression unter Kindern und Jugendlichen vor und beleuchtet die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen. Kapitel 1 beschäftigt sich mit der Begriffsbestimmung von Aggression, Aggressivität und Gewalt, um ein gemeinsames Verständnis für die Thematik zu schaffen. In Kapitel 2 werden verschiedene Ansätze zur Gewaltprävention an Schulen erläutert, darunter Handlungskonzepte, Schlichterprogramme und die Bedeutung der Verbesserung des Schulklimas.
Kapitel 3 behandelt den Zusammenhang von Gewaltprävention und Gesundheitsförderung. Es wird aufgezeigt, wie Gewaltpräventionsmaßnahmen zu den Zielen der Gesundheitsförderung beitragen können, insbesondere zur Förderung psychischer Gesundheit und Selbstverwirklichung. Kapitel 4 präsentiert das Konzept des Projektes ,,Locker bleiben“ des Albert-Schweitzer-Familienwerkes e.V., ein konkretes Modell für eine Gewaltpräventionsmaßnahme an Schulen. Es werden die Zielgruppe, die Ziele und Inhalte des Projektes sowie dessen Verknüpfung mit Ansätzen der Gesundheitsförderung erläutert.
Schlüsselwörter
Gewaltprävention, Gesundheitsförderung, Aggression, Aggressivität, Schule, Selbstkontrolle, Selbstsicherheit, emotionale Kompetenz, Konflikt, Mediation, Albert-Schweitzer-Familienwerk, Projekt ,,Locker bleiben“
- Quote paper
- Lina Walter (Author), 2004, Gewaltprävention an Schulen im Rahmen der Gesundheitsförderung (am Beispiel eines Konzeptes des Albert-Schweitzer-Familienwerkes e.V.), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43753