Die in Aussicht gestellte Strafmilderung durch die Implementierung eines innerbetrieblichen Kontrollsystems für Steuern in die Unternehmensprozesse schafft einen Anreiz für die gesetzlichen Vertreter der Unternehmen, sich dem anzunehmen und es umzusetzen. Allerdings hat das BMF keine Hinweise über die Ausgestaltung eines solchen IKS gegeben, sodass sich die Frage stellt, was der Gesetzgeber als regelkonformes System ansieht. Vor diesem Hintergrund hat das Institut der Deutschen Wirtschaftsprüfer e.V. (IDW) eine Arbeitsgruppe „Tax Compliance“ gegründet und einen Praxishinweis erarbeitet, der als Hilfestellung zur Entwicklung dienen soll. Neben dem deutschen Standardwerk wurde auch eine international gültige Norm veröffentlicht, die ISO 19600. Da ein solches IKS individuell auf die Unternehmensstruktur und -größe angepasst werden muss, werden in diesem Rahmen lediglich deutsche Großunternehmen gem. § 267 Abs. 3 HGB in der Rechtsform der Kapitalgesellschaft betrachtet. In diesem Sinne wird eine Bearbeitung an die vom IDW veröffentlichten Prüfungsstandards erfolgen, da sie für deutsche Unternehmen entwickelt wurden.
In dieser Arbeit werden die Bestandteile eines innerbetrieblichen Kontrollsystems für Steuern, mittels des Prüfungsstandards des IDW, hergeleitet. Auf dieser Grundlage erfolgt dann eine Umsetzung anhand eines Beispiels. In diesem fiktiv gewählten System wird versucht, ein geeignetes Kontrollsystem, mit den aufgezeigten Kernelementen, darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 1.1 Motivation und Problemstellung
- 1.2 Abgrenzung und Ziele der Arbeit
- 1.3 Kapitelüberblick
- 2 Begriffsbestimmungen
- 2.1 Internes Kontrollsystem (IKS)
- 2.1.1 Definition
- 2.1.2 Gesetzliche Anforderungen
- 2.1.3 Ausgestaltung eines Internen Kontrollsystems
- 2.2 Compliance Management System (CMS)
- 2.2.1 Definition
- 2.2.2 Gesetzliche Anforderungen
- 2.2.3 Ausgestaltung eines Compliance Management Systems
- 2.3 Vergleich zwischen IKS und CMS
- 3 Tax Compliance Management System
- 3.1 Begriffsdefinition und -abgrenzung
- 3.2 Relevanz für deutsche Unternehmen
- 3.2.1 Tax Compliance aus Sicht der Finanzverwaltung und Unternehmen
- 3.2.2 Haftungsfragen für Organe und Unternehmen
- 3.2.3 Auswirkung eines Tax Compliance Management Systems
- 3.3 Struktur und Inhalt eines Tax CMS
- 3.3.1 Tax Compliance-Kultur
- 3.3.2 Tax Compliance-Ziele
- 3.3.3 Tax Compliance-Organisation
- 3.3.4 Tax Compliance-Risiken
- 3.3.5 Tax Compliance-Programm
- 3.3.6 Tax Compliance-Kommunikation
- 3.3.7 Tax Compliance-Überwachung und Verbesserung
- 3.3.8 Prozess eines Tax Compliance Management Systems
- 3.4 Tax CMS beim Outsourcing
- 4 Tax CMS am Beispiel der Umsatzsteuer
- 4.1 Risikobereich Umsatzsteuer
- 4.2 Vorstellung der VAT GmbH
- 4.3 Tax CMS der VAT GmbH
- 4.3.1 Tax Compliance-Kultur
- 4.3.2 Tax Compliance-Ziele
- 4.3.3 Tax Compliance-Organisation
- 4.3.4 Tax Compliance-Risiken
- 4.3.5 Tax Compliance-Programm
- 4.3.6 Tax Compliance-Kommunikation
- 4.3.7 Tax Compliance-Überwachung und Verbesserung
- 5 Schlussbetrachtung
- 5.1 Zusammenfassung
- 5.2 Kritische Würdigung des IDW Praxishinweises 1/2016
- 5.3 Ergebnisse der Arbeit
- 5.4 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Umsetzung eines Tax Compliance Management Systems (Tax CMS) im Kontext der Änderung des Anwendungserlasses zur Abgabenordnung (AEAO) zu § 153 AO vom 23. Mai 2016. Die Arbeit analysiert die Relevanz und den Aufbau eines Tax CMS für deutsche Unternehmen sowie die Auswirkungen auf die Steuercompliance. Dabei wird ein konkretes Beispiel aus der Praxis – die VAT GmbH – untersucht.
- Definition und Abgrenzung des Tax CMS
- Relevanz des Tax CMS für deutsche Unternehmen
- Struktur und Inhalt eines Tax CMS
- Anwendung des Tax CMS am Beispiel der Umsatzsteuer
- Bedeutung der Tax Compliance-Kultur und -Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung
- Kapitel 2: Begriffsbestimmungen
- Kapitel 3: Tax Compliance Management System
- Kapitel 4: Tax CMS am Beispiel der Umsatzsteuer
Dieses Kapitel stellt die Motivation und Problemstellung der Masterarbeit vor. Es erläutert die Relevanz des Themas und die Ziele der Arbeit.
Dieses Kapitel beleuchtet die Definition und die rechtlichen Anforderungen an interne Kontrollsysteme (IKS) und Compliance Management Systeme (CMS). Es werden die wichtigsten Unterschiede zwischen beiden Systemen aufgezeigt.
Dieses Kapitel definiert das Tax CMS und beschreibt seine Relevanz für deutsche Unternehmen. Es analysiert die Auswirkungen eines Tax CMS auf die Steuercompliance und beleuchtet die Haftungsfragen für Organe und Unternehmen.
Dieses Kapitel zeigt die Anwendung eines Tax CMS am Beispiel der Umsatzsteuer. Es stellt die VAT GmbH als Fallbeispiel vor und analysiert deren Tax CMS-Struktur und -Inhalte.
Schlüsselwörter
Tax Compliance Management System, Steuercompliance, interne Kontrollsysteme, Compliance Management Systeme, Umsatzsteuer, AEAO zu § 153 AO, Haftungsfragen, Risikomanagement, Tax Compliance-Kultur, Tax Compliance-Kommunikation, VAT GmbH, Outsourcing.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Susanne Mahler (Author), 2018, Umsetzung eines Tax Compliance Management Systems aufgrund der Änderung des AEAO zu § 153 AO vom 23.05.2016, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437305