In dieser Seminararbeit soll die mündliche Leistungsbewertung hinsichtlich ihres historischen Kontextes, der Handhabung in den verschiedenen Bundesländern, den Risiken und den Ansätzen zur Reformierung näher beleuchtet werden.
Die aktive Mitarbeit ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Unterrichtsstunde. Die mündliche Leistung der Schülerinnen und Schüler besteht unter anderem aus der Mitarbeit und der Qualität der Beiträge. Diese Leistungen zu bewerten ist oft komplizierter als die schriftliche Leistung. Die schriftliche Leistung besteht, zum Beispiel in NRW, aus allen punktuellen Leistungen. Die mündlichen Leistungen hingegen können wöchentlich, wenn nicht sogar fast täglich erfasst werden. Diese sollten durch ihre Häufigkeit zu objektiveren Bewertungen führen, als es die schriftliche Leistung ermöglicht. Obwohl die Vorteile der mündlichen Leistung unverkennbar sind, hat sich der Forschungsstand in diesem Bereich kaum entwickelt.
„Obwohl wir in unserem Literaturverzeichnis auf 638 Veröffentlichungen hinweisen können, finden wir in ihnen verschwindend wenig über die Gewinnung mündlicher Zensuren ausgesagt. Es wäre an der Zeit, daß sich die pädagogische Forschung bemüht, diesen weißen Fleck auf der Landkarte ihres Wissens auszufüllen.“
Die Forschung hat auf diesem Gebiet viele Lücken. Für die Lehrerinnen und Lehrer stellt sich die Frage, ob in der Praxis mündliche Leistungen in ausreichendem Maß erfasst und in die Leistungsbeurteilung der Schüler mit einbezogen werden können. Diese Leistung der Schüler sollte möglichst objektiv geschehen. Ob eine objektive Beurteilung möglich ist und wie diese Beurteilung gestaltet werden kann, muss betrachtet werden.
Wichtig ist auch, welche Kriterien die Lehrkraft in die Bewertung der mündlichen Note mit einfließen lassen kann und welche Vor- und Nachteile diese unterschiedlichen Bewertungsgrundlagen haben. Eine Frage die oft gestellt wird ist, ob die Hausaufgaben oder Kurztests in die mündliche Note mit einfließen. Ebenso kann die Abgrenzung zwischen Mitarbeit und Leistung unterschiedlich gehandhabt werden, wobei sich hieraus die Frage ableitet, was tatsächlich mit den mündlichen Noten gemessen wird: Mitarbeit, fachliche Leistung, Sprachrichtigkeit, Persönlichkeit oder etwas ganz anderes.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historischer Kontext
- 3. Fallbeispiel Leistungsbewertung
- 4. Theoretischer Hintergrund
- 5. Leistungsbewertung in den verschiedenen Bundesländern
- 6. Risiken der traditionellen Leistungsbewertung von sonstiger Mitarbeit
- 7. Ansätze zur Reformierung der Leistungsbewertung sonstiger Mitarbeit
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Thematik der mündlichen Leistungsbewertung im schulischen Kontext und untersucht die Herausforderungen und Chancen, die mit der Bewertung von mündlichen Leistungen verbunden sind.
- Entwicklung und Historischer Kontext der Zensur
- Theoretische Grundlagen der Messqualität von Prüfungen und Leistungsbeurteilungen
- Differenzierung von Mitarbeit und Leistung in der mündlichen Bewertung
- Bewertungskriterien und Praxisbeispiele für die mündliche Leistungsbewertung
- Ansätze zur Reformierung der Leistungsbewertung sonstiger Mitarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- 1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der mündlichen Leistungsbewertung ein und hebt die Bedeutung von Mitarbeit und Qualität der Beiträge im Unterricht hervor. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen der objektiven Bewertung mündlicher Leistungen und beleuchtet den Mangel an Forschung auf diesem Gebiet.
- 2. Historischer Kontext: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Begriffs „Zensur“ von der römischen „censura“ über die Benefizienzeugnisse bis hin zur heutigen Verwendung in der Schule. Die Entwicklung der Zensur in der Schule wird mit dem Übergang zur allgemeinen Schulpflicht und der Einführung des Numerus Clausus in den 1960er Jahren in Verbindung gebracht.
- 3. Fallbeispiel Leistungsbewertung: Dieses Kapitel präsentiert ein Praxisbeispiel aus dem Mathematikunterricht, um die Herausforderungen der mündlichen Leistungsbewertung in der Praxis zu veranschaulichen.
- 4. Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der Messqualität von Prüfungen und Leistungsbeurteilungen. Die Gütekriterien der Objektivität, Reliabilität und Validität werden erläutert.
- 5. Leistungsbewertung in den verschiedenen Bundesländern: Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Vorgaben und Praktiken in den verschiedenen Bundesländern hinsichtlich der Bewertung von mündlichen Leistungen.
- 6. Risiken der traditionellen Leistungsbewertung von sonstiger Mitarbeit: Dieses Kapitel beleuchtet die Risiken der traditionellen Leistungsbewertung von sonstiger Mitarbeit, wie z.B. Subjektivität und mangelnde Objektivität.
- 7. Ansätze zur Reformierung der Leistungsbewertung sonstiger Mitarbeit: Dieses Kapitel stellt Ansätze zur Reformierung der Leistungsbewertung von sonstiger Mitarbeit vor, die auf eine objektivere und transparentere Bewertung abzielen.
Schlüsselwörter
Mündliche Leistungsbewertung, Mitarbeit, Leistung, Zensur, Objektivität, Reliabilität, Validität, Gütekriterien, Leistungsbeurteilung, Unterricht, Schulwesen, Fallbeispiel, Historischer Kontext, Reformansätze.
- Quote paper
- S. D. (Author), 2018, Mündliche Leistungsbewertung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437039