Im Rahmen dieser Bachelor-Thesis wird sich mit mit den Geschlechterrollen sowie dem geschlechterspezifischen Verhalten von Kindern in Kindertagesstätten befasst. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf das geschlechtstypische Verhalten von Jungen im Kindertagesstätten-Bereich gelegt.
Welchen Einfluss die pädagogischen Fachkräfte und das Elternhaus auf die geschlechterspezifische Entwicklung jedes Kindes haben, wird ebenso thematisiert. In diesem Kontext wird die Position des männlichen Erziehers ebenso eine wichtige Rolle spielen wie die Frage danach, ob eine geschlechterneutrale Erziehung in Kindertages-einrichtungen Sinn macht und überhaupt umsetzbar wäre.
Im zweiten Teil der vorliegenden Thesis wird eine qualitative empirische Studie vorgestellt. Anhand einer Kindertageseinrichtung, die einen besonderen Stellenwert für den Verfasser besitzt, wurden mit der Methode des Leitfaden Interviews Erzieher zur geschlechterspezifischen Erziehung sowie konkreten Alltagssituationen im Umgang mit Kindern befragt. Voraussetzung für die Durchführung der Interviews war es, sich mit wissenschaftlichen Theorien zu befassen, um diese für eine spätere Rückbindung mit den Ergebnissen in Verbindung zu setzen.
Begonnen wird zunächst mit der Bedeutung des sozialen Geschlechtes und dem gesellschaftlichen Wandel von Gender.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Gender und der gesellschaftliche Wandel des sozialen Geschlechtes
3. Gender Perspektiven in der Kindheitsforschung
3.1 Die Entwicklung der Geschlechtsidentität
4. Besondere Rollenerwartungen an Jungen
4.1 Geschlechterbewusste Koedukation
5. Eindrücke der Erzieher/in
5.1 Die Bedeutung der Familie
5.2 Die Zusammenarbeit mit Familien
5.3 Pädagogen als Identifikationsfiguren
5.4 Männliche Fachkräfte in der Kindertagesstätte
6. Handlungsansätze für die Praxis
7. Filmrezension
7.1 Macht eine geschlechtsneutrale Pädagogik Sinn?
Wissenschaftlich empirischer Teil
1. Methodische Vorgehensweise
1.1 Die Fragestellung
1.2 Warum ist die Fragestellung qualitativ?
1.3 Vorannahmen
1.4 Wahl der Stichprobe
2. Wissenschaftliche Theorien
2.1 Die Theorie der Sozialisation
2.2 Die Theorie des ökologischen Ansatzes nach Urie Bronfenbrenner
3. Die Erhebungsmethode: Das Leitfaden Interview
3.1 Beziehung Interviewer zu Interviewpartner
3.2 Die Gütekriterien nach Philipp Mayring
4. Transkription
5. Die Auswertungsmethode
6. Ergebnisse der empirischen Studie
7. Rückbindung der Ergebnisse an die zugrunde gelegten Theorien
7.1 Rückbindung zur Sozialisationstheorie
7.2 Rückbindung an die Theorie des ökologischen Ansatzes
8. Kritische Reflexion des methodischen Vorgehens
8.1 Fazit
Anhang
9. Das Leifaden Interview
9.1 Interview 1
9.2 Interview 2
9.3 Interview 3
9.4 Interview 4
9.5 Interview 5
9.6 Interview 6
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Ökologisches System
1. Einleitung
„DifferenztheoretikerInnen gehen davon aus, daß es zwei Geschlechter gibt. Diese beiden Geschlechter sind in der Natur der Menschen angelegt und die Stereotype und Normen, die die Geschlechterbilder prägen, sind kulturell und gesellschaftlich bestimmt. Das natürlich angelegte Geschlecht wird mit Sex bezeichnet, die kulturellen und gesellschaftlichen Momente, die die Geschlechterbilder und -normen bestimmen, werden als Gender bezeichnet.“[1]
Die Geschlechterkategorisierung findet nicht nur im Kindergarten statt. Auch in der Politik beschäftigen sich die Menschen mit der sogenannten „Frauenquote“, um eine Ungleichheit und Bevorzugung des männlichen Geschlechtes zu vermeiden. Aber auch die Werbeindustrie thematisiert immer wieder die Geschlechterrollen und bedient sich mit viel Humor und Witz der Klischeerollenverteilungen der letzten Jahrzehnte. Daher ist es für uns als (angehende) Pädagogen unvermeidbar, sich mit dieser Thematik gezielt auseinanderzusetzen. Um eine eigene Berufsidentität zu bilden, muss sich jeder selbst Gedanken darüber machen: Wo stehe ich als Mann / Frau und welches Rollenverständnis habe ich und möchte ich den Kindern weitergeben?
Bereits während der vierjährigen Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher wurde durch Lehrer verdeutlicht, welchen Anlass zur Diskussion das Thema der geschlechtersensiblen Pädagogik bieten kann. Ein Berufsschullehrer merkte kritisch an, dass in seinen Augen die Intensität und Häufigkeit, in der sich mit der geschlechtsspezifischen Frage auseinandersetzt wird, überzogen sei. Besonders Jungen rücken hierbei immer wieder in den Vordergrund, da sie in Kitas[2] auf überwiegend weibliche Fachkräfte treffen.
Auffallend war bisher in vielen Kitas, dass prinzipiell Jungen gemeint sind, wenn von schwierigen, lauten oder aggressiven Kindern die Rede ist. Das Klischee der lauten, Fußball spielenden Jungen und den Mädchen, die es bevorzugen, sich als Prinzessin zu verkleiden und Vater, Mutter, Kind spielen, besteht nach wie vor in vielen Rollenbildern von Pädagogen. Die Frage, ob dies wirklich so ist, oder ob Jungen und Mädchen so verschieden sind und auch jeweils unterschiedliche Handlungsoptionen für den Umgang in ihren Verhaltensweisen verinnerlicht haben, möchte ich unter Anderem auf den kommenden Seiten beantworten.
Im Rahmen dieser Bachelor-Thesis wird sich mit mit den Geschlechterrollen sowie dem geschlechterspezifischen Verhalten von Kindern in Kindertagesstätten befasst. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf das geschlechtstypische Verhalten von Jungen im Kindertagesstätten-Bereich gelegt. Welchen Einfluss die pädagogischen Fachkräfte und das Elternhaus auf die geschlechterspezifische Entwicklung jedes Kindes haben, wird ebenso thematisiert. In diesem Kontext wird die Position des männlichen Erziehers ebenso eine wichtige Rolle spielen wie die Frage danach, ob eine geschlechterneutrale Erziehung in Kindertageseinrichtungen Sinn macht und überhaupt umsetzbar wäre.
Im zweiten Teil der vorliegenden Thesis wird eine qualitative empirische Studie vorgestellt. Anhand einer Kindertageseinrichtung, die einen besonderen Stellenwert für den Verfasser besitzt, wurden mit der Methode des Leitfaden Interviews Erzieher[3] zur geschlechterspezifischen Erziehung sowie konkreten Alltagssituationen im Umgang mit Kindern befragt. Voraussetzung für die Durchführung der Interviews war es, sich mit wissenschaftlichen Theorien zu befassen, um diese für eine spätere Rückbindung mit den Ergebnissen in Verbindung zu setzen.
Begonnen wird zunächst mit der Bedeutung des sozialen Geschlechtes und dem gesellschaftlichen Wandel von Gender.
2. Gender und der gesellschaftliche Wandel des sozialen Geschlechtes
Zum besseren Verständnis wird zunächst der Begriff Gender definiert sowie zwei weitere relevante Begriffe vorgestellt:
„Als Sammelbegriff für alle mit Geschlechtsunterschieden verbundenen Eigenschaften, Verhaltensweisen, sozialen Konstrukte usw., die nicht biologisch sind, hat sich auch im deutschen Sprachraum der englische Begriff gender durchgesetzt. Dieser Begriff bezeichnet in der englischen Sprache zunächst das grammatikalische Geschlecht. Seit den 1970er Jahren wird er dazu verwendet, soziale und psychologische Zuschreibungen an das Geschlecht von der biologischen Geschlechtszugehörigkeit zu unterscheiden.“[4]
Zu Beginn der Geschlechterforschung war es der Fall, dass oftmals von Patriarchalismus[5] die Rede war. Jedoch hat sich mit der Zeit in der Geschlechterforschung der Begriff „Gender“ etabliert und wird für die Bezeichnung der geschlechtlichen Entwicklung eines Subjektes und seiner Identität verwendet.
Aufgrund der Veränderung der Geschlechterverhältnisse musste sich dieser Begriff mit verändern, da der Mann nicht länger als Herrscher der Familie angesehen wurde. Durch verschiedene Analysen und Studien hat Gerhard (2001) versucht herauszufinden, wieso sich die Geschlechterbeziehungen zwischen Männern und Frauen im Laufe der Zeit geändert haben. Herauskristallisiert hat sich dabei nur, dass der größte Umbruch zwischen beiden Geschlechtern in der Erwerbstätigkeit stattgefunden hat. Warum aber bestimmte Menschen nach modernem und andere nach traditionellem Rollenverständnis leben, ging aus der Gegenwartsanalyse nicht hervor.[6]
Ursprünglich stammt der Begriff „Gender“ aus dem angloamerikanischen Sprachraum und diente früher dazu, in psychiatrischem und medizinischem Kontext zwischen den körperlichen und geschlechtlichen Ausstattungen der Menschen zu differenzieren. Außerdem wurde miteinbezogen, wie sich die jeweilige Person hinsichtlich ihres eigenen Geschlechtes fühlt.[7]
Wenn von dem sozialen Geschlecht im Kitakontext die Rede ist, wird fast immer in einem Atemzug der Mangel an männlichen Fachkräften erwähnt. Auf die Bedeutung und den Stellenwert des männlichen Erziehers / Kindheitspädagogen wird zu einem späteren Zeitpunkt ausführlich eingegangen.
Erstaunlicherweise gibt es keine konkreten Studien, welche zeigen, inwieweit sich das Geschlecht der pädagogischen Betreuungskraft auf die kindliche Entwicklung auswirkt. Dies gilt sowohl für den Elementarbereich, damit sind alle vorschulischen Institutionen gemeint, als auch für die Grundschule.[8]
Ein anderer, Begriff, welcher dem sozialen Geschlecht nahe steht und besonders für die Praxis relevant ist, ist „doing Gender“.
„Die Formel doing Gender soll zum Ausdruck bringen, dass Geschlechterdifferenzen und -identitäten erst in der sozialen Interaktion, also im täglichen Miteinander, vollzogen und realisiert werden (können). […] „die geschlechtliche Identität und Rolle wird also durch ein situationsgerechtes Verhalten und Handeln erworben und ausgeübt - und zwar nicht ein für alle Mal, sondern sie wird in jeder Situation, in der Menschen zum Handeln gezwungen sind, aufs Neue aktualisiert.“[9] Als sogenanntes Bildungsprojekt werden auch die Formulierung der Geschlechtsidentität und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Geschlecht eines jeden Kindes bezeichnet. Ziel ist es, dass die Kinder als Junge oder Mädchen fühlen, so denken und auch so handeln. Kinder zeigen an jedem einzelnen Kita–Tag äußerst interessante, facettenreiche und beeindruckende Verhaltensweisen, weshalb sich die pädagogischen Fachkräfte von dem Bestreben, die Kinder geschlechtsneutral zu erziehen, verabschieden müssen. Dieses „Missverständnis“, Kinder geschlechtsneutral erziehen zu wollen, rührt daher, dass Pädagogen versuchen, jedes Kind gleich zu behandeln.[10] Dies ist jedoch nahezu unmöglich. Geschlechtsstereotype Einstellungen sind bei pädagogischen Fachkräften weit verbreitet und beeinflussen dadurch auch ihr Handeln im Umgang mit den Kindern.[11]
Ein wichtiger Einflussfaktor für das Gelingen von doing Gender sind die Rahmenbedingungen, die die Kinder umgeben, wenn sie eine Kita besuchen. Kommt ein Kind z. B. aus einer Flüchtlingsfamilie, hat ein Kind wohlhabende Eltern oder wird die deutsche Sprache kaum gesprochen.[12] Für die Sozialisation von Jungen und Mädchen spielen die kulturellen sowie gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in welche sie hineingeboren werden, eine sehr große Rolle. Die eigene Kultur und Gesellschaft geben von Geburt an die Strukturen vor, durch das Elternhaus, die Stadt und Kindertageseinrichtung. Beim Aufwachsen der Kinder muss darauf geachtet werden, dass sich die Struktur verändern und erneuern kann und sich jeder Mensch aktiv in ihr bewegt.[13] Auf die Wechselwirkung zwischen Umwelt und Kind werde ich zu einem späteren Zeitpunkt eingehen
Wichtig ist, dass innerhalb dieses doing Gender Konzeptes die jeweilige Person als Akteur ihres Selbst wahrgenommen wird. Der Mensch ist kein fertiges Produkt, sondern kann als Akteur in bestimmten Situationen auf ein gewisses Repertoire an Handlungsoptionen zurückgreifen. Geschlechterhierarchien werden lediglich von der Gesellschaft und anderen Menschen gebildet.[14]
Ein weiterer wichtiger Bereich ist das sogenannte „Gender Mainstreaming“.
„Der Begriff Gender Mainstreaming setzt sich aus zwei Teilbegriffen zusammen. ‚Gender‘ wird in der Tradition von Ann Oakley (1972) verwendet, um die soziale Konstruiertheit und Prozesshaftigkeit von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen hervorzuheben und gegen das biologische Geschlecht (‚sex‘) abzugrenzen. „ ‚Mainstreaming‘ als substantiviertes Verb ist ein Kunstwort und geht auf den Begriff ‚Mainstream‘ zurück, der so viel bedeutet wie ‚Hauptrichtung‘.“[15] Gender Mainstreaming hat seinen Ursprung auf der politischen Ebene und wurde durch die Europäische Union mittlerweile in den Amsterdamer Vertrag[16] integriert. Die Idee des Gender Mainstreaming kommt von der Annahme, dass sich die Lebensunterschiede von Mädchen und Jungen sowie Frauen und Männern gravierend voneinander unterscheiden. Mainstreaming setzt konkret voraus, dass die Geschlechterfrage als Frage der Politik verstanden wird, bisherige Strategien als ergänzungsbedürftig angesehen werden und dass politische Interventionen für die Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit notwendig sind. Um die Chancengleichheit der Geschlechter zu erreichen, müssen u.a. folgende Ansätze genutzt werden:
- Gesellschaftliche Rahmenbedingungen, damit eine Chancengleichheit möglich ist und stattfinden kann
- Die Förderung des weiblichen Geschlechtes als diskriminierter Gruppe
- Bewusstseinsbildung über die Geschlechterfrage.[17]
Der Kindergarten als Institution muss den Anspruch haben, Verhältnisse zwischen den beiden Geschlechtern, welche traditionell durch Ungleichheiten und Differenzen gekennzeichnet sind, zu vermeiden.[18] G.M.[19] zielt darauf ab, pädagogischen Fachkräften die Möglichkeit zu geben Kindern den bewussten Umgang mit gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen zu vermitteln. Kinder sollen lernen, dass sie unabhängig von ihrem Geschlecht alle Handlungsoptionen und eine gleichberechtigte Teilhabe in unserer Gesellschaft besitzen. Am besten können Erzieher / Kindheitspädagogen dies erreichen, indem sie nicht in die Falle der Stereotypenbildung tappen, sondern jedes Mädchen und jeden Jungen als individuell ansehen. Dies bedeutet selbstverständlich, dass sich alle Fachkräfte bezüglich ihres eigenen Handelns, ihrer Rolle und Vorbildfunktion selbst reflektieren.[20]
Mittlerweile leben wir in einer Gesellschaft, in der die Geschlechterverhältnisse in vielen Schichten unseres Lebens thematisiert werden. Besondere Beachtung hierbei findet der pädagogische Bereich sowie die Erziehung und Bildung von Kindern. Die Arbeit in Kinderkrippen, Kindergärten und Grundschulen wird fast ausschließlich in die Hände von Frauen gelegt, weshalb Jungen auch eher das Nachsehen haben, glaubt man der Theorie, welche im Folgenden noch aufzeigt wird. Erst in den höheren Stufen unseres Bildungssystems treten immer mehr Männer in Erscheinung.[21] In den meisten patrilinearen[22] Gesellschaften ist es so, dass die Vaterschaft für ein Kind bis in die jüngste Zeit nicht immer feststellbar, also unsicher, war. Eine Vater-Kind Beziehung sollte durch die Form der Familie hergestellt werden.[23] „In der vorindustriellen Zeit waren Familien in erster Linie Produktionsstätten, in denen neben den eigentlichen Familienmitgliedern oftmals auch nichtverwandte Personen lebten (Mägde, Knechte, Lehrlinge) und ein gemeinsames ‚Haus‘ bildeten.“[24] Die Vorstellungen, welche Rollen alle Familienmitglieder in einem System haben sollten, wurden aus den bürgerlichen Familien des 19. Jahrhunderts übernommen.[25]
3. Gender Perspektiven in der Kindheitsforschung
In der Regel werden Analysen von empirischen Untersuchungen im Rahmen der geschlechterbezogenen Perspektive aus dem angloamerikanischen Raum übernommen, da in Deutschland kaum solche Untersuchungen stattfinden. Eine international angelegte Analyse von Bronfenbrenner (2004), bei der es um den Kindergarten als sozial ökologischer Lebensort ging, weist auf, dass Mädchen und Jungen komplett unterschiedliche Verhaltensmuster an den Tag legen. Jungen werden in der Regel als lebhafter, aktiver, aber auch aggressiver beschrieben. Eine Erklärung dafür scheint zu sein, dass Mädchen im Kindergarten als auch zu Hause auf die gleichen Geschlechterrollen treffen.[26] Resultierend aus den bisherigen Untersuchungen kann gesagt werden, dass Jungen ein höheres Aktivitätsniveau haben als Mädchen. Außerdem weisen sie eine höhere Risikobereitschaft auf, haben ein Selbstbehauptungsverhalten in ihrem Sozialverhalten und legen ein sehr ausgeprägtes Dominanzverhalten an den Tag. Mädchen hingegen zeigen vermehrt Interesse an sozialen Aktivitäten und bevorzugen kommunikative Aktivitäten, in welche auch die pädagogische Fachkraft mit eingebunden wird.[27]
Diese Ergebnisse sind jedoch mit einem kritischen Auge zu betrachten. Die empirischen Untersuchungen beschäftigen sich überwiegend „nur“ mit dem geschlechtsbezogenen Spielverhalten. Aus diesem Grunde werden die Rufe nach Forschungen in der Bundesrepublik Deutschland im lauter, gerade auch, weil bei den Untersuchungen der historische Wandel der Sozialisationsbedingungen nur wenig berücksichtigt wird.[28]
„Eine sozioökologische Betrachtung ermöglicht im Sinne Bronfenbrenners eine Mehrebenenperspektive, die die systematische Beschreibung und Analyse der systemischen Bedingungen des Aufwachsens von Mädchen und Jungen gestattet. Dabei geraten mikrosystemische Bedingungen in den Blick wie der Anregungsgehalt der natürlichen und geplanten Ressourcen des das Kind umgebenden Milieus.“[29] Diese Mehrebenenperspektive kann jedoch nur dann entstehen, wenn auch die systemischen Bedingungen des aufwachsenden Kindes betrachtet werden. Hier würden das Mikro- sowie das Makrosystem in den Vordergrund rücken.[30] Mit dem Mikrosystem ist das unmittelbare soziale Lebensumfeld eines Kindes gemeint. Mikrosysteme können z.B. die Familie, Freunde oder der Kindergarten sein. Das Makrosystem bezieht sich u.a. auf den kulturellen Kontext, Normen, Wertvorstellungen und Bräuche einer bestimmten Kultur. Weitere Systeme, welche zu den Entwicklungsumwelten eines jeden Kindes gehören, wären das Mesosystem, das Exosystem und das Chronosystem.[31] Diese Systeme werden zu einem späteren Zeitpunkt meiner Arbeit genauer erläutern, da sie noch eine zentrale Rolle spielen werden.
Interessante Verhaltensunterschiede zwischen Jungen und Mädchen sowie Männern und Frauen wurden auch schon vor einiger Zeit von Annette Degenhardt (1979) dokumentiert. Einige davon werden nun aufgezeigt.
Die meisten Untersuchungen und Unterschiede konnten im Bereich der Aggressivität gefunden werden. Mädchen / Frauen sind in der Regel eher verbal aggressiv, während Jungen / Männer tendenziell offen und physisch mit ihren Aggressionen umgehen. Über den Aktivitätsgrad von beiden Geschlechtern lassen sich in der frühen Kindheit nur schwer konkrete Aussagen treffen. Erst im späteren Alter ist deutlich erkennbar, dass Jungen einen höheren Aktivitätsgrad haben als Mädchen.[32]
Unter Dominanz wird das Verhalten verstanden, bei dem versucht wird, andere zu kontrollieren oder anderen Menschen Befehle zu erteilen. Männer sind in der Regel deutlich dominanter als Frauen und nehmen sich nach eigenen Aussagen auch selbst so wahr. In insgesamt 44 Untersuchungen im Bereich Furcht / Angst zeigten in allen teilnehmenden Altersgruppen Jungen eine stärker ausgeprägte Furcht. Zu beachten ist, dass die Untersuchungen objektiv durchgeführt wurden. Nach der eigenen subjektiven Wahrnehmung schätzen sich Frauen öfters als ängstlicher ein. Jungen hingegen haben ca. ab dem 11. Lebensjahr eine bessere räumliche Orientierung als Mädchen. Ebenso wurden empirische Forschungen zu Unterschieden in den Bereichen Impulsivität, Zustimmung / Gehorsam, verbale Fähigkeiten sowie quantitative Fähigkeiten gemacht.[33]
3.1 Die Entwicklung der Geschlechtsidentität
Im Rahmen dieser Arbeit findet lediglich die Geschlechtsidentität von Kindern im Alter zwischen null und dem sechsten Lebensjahr Beachtung, da die weiteren Phasen keine Relevanz in diesem Kontext besitzen.
Eine Tatsache der sozialen Realität sowie der Biologie ist es, dass sich Menschen in Frauen und Männer aufteilen lassen. Das Geschlecht ist die entscheidende Komponente für die Identitätsentwicklung.[34] Unter Geschlechtsidentität wird auch die subjektive Überzeugung eines jeden Jungen / Mädchens verstanden, sich selbst einem Geschlecht zugehörig zu fühlen und sich als Mann oder Frau wahrzunehmen.[35]
Die Entwicklung zu einem Jungen oder einem Mädchen ist ein zentrales Thema im Bereich der Entwicklungspsychologie sowie auch in der pädagogischen Arbeit in der Kindertageseinrichtung. „Nach Trautner (2008) unterscheidet die Forschung zur Geschlechtsdifferenzierung nach drei zentralen Kategorien:
(1) Geschlecht als individuelles Merkmal
(2) Geschlecht als soziale Kategorie und Stimulusvariable und
(3) Geschlecht als Dimension der Selbstwahrnehmung und Informationsverarbeitung.“[36]
Kohlberg (1974) war der Überzeugung, dass Geschlechtsrollenkozepte nicht ausschließlich durch kulturelle Vorgaben entstanden sind, sondern auch durch die Kognition der sozialen Welt, welche jeder Mensch für sich selbst besitzt. Da Kohlberg sich auch an Ergebnissen von Piaget orientiert hat, übernahm er dessen Überzeugung, dass geschlechtskonformes[37] Verhalten schon in ganz jungen Jahren bei Kindern kognitiv einsetzt.[38] Kognitiv aus dem Grund, weil sich Kinder ihre Umwelt aus Beobachtungen und Nachahmungen erschließen und sich selbst intern organisieren. Daher kommt Kohlberg auch zu der Auffassung, dass die Geschlechtsidentitätsentwicklung, die Persönlichkeitsentwicklung, sowie die kognitiven Fähigkeiten eng miteinander verknüpft sind.[39]
Um einen genauen Überblick über die Geschlechtsidentitätsentwicklung von Kindern zu geben, werden nun die verschiedenen Phasen vorgestellt:
Entwicklung der Geschlechtsidentität im ersten und zweiten Lebensjahr:
Schon ab der Geburt ist ein Kind geschlechtlich, da die Zuordnung zu einem der beiden Geschlechter Auswirkungen auf die weitere Sozialisation haben wird. Die Zuordnung zu einem der beiden Geschlechter erfolgt durch die äußeren primären Geschlechtsmerkmale. Die ersten frühkindlichen Bedürfnisse nach Nähe und Geborgenheit, aus welchen das Ur-Vertrauen entsteht, können Säuglinge nur bei Befriedigung erlangen.[40]
Ungefähr ab dem dritten Lebensmonat besitzen Neugeborene die Fähigkeit, zwischen männlichen und weiblichen Stimmen zu unterscheiden. Kinder sind während dieser Phase in der Lage zu erkennen, dass es zwischen Männern und Frauen Unterschiede gibt.
Stimulation bei neugeborenen Jungen erfolgt am besten durch streicheln und berühren oder hochheben. Mädchen hingegen lassen sich besser durch sprechen oder anlächeln erregen.[41] Ca. ab dem 12. Lebensmonat beginnt ein Kind, sich räumlich von seiner Mutter zu entfernen. Ebenfalls wird die Lust am eigenen Körper entdeckt. Die Körperwahrnehmung während des ersten Lebensjahres findet bei Jungen intensiver statt als bei Mädchen, da sie ihren Penis entdecken, ihn berühren und auch streicheln.[42]
Um eine eigene Geschlechtsidentität zu entwickeln ist es sehr wichtig, dass es Jungen gelingt, sich von ihrer ersten weiblichen Bezugsperson - also der Mutter - trennen und entfernen zu können. Nach dieser Ablösung hat die Familie als nahes Umfeld des Kindes den größten Einfluss darauf, wie sich die Geschlechtsidentität entwickelt.[43]
Während der Sozialisationsphase würde sich besonders das Fehlen einer männlichen Bezugsperson bemerkbar machen. Die Männer bzw. Väter sind nicht nur für die Identifikation sehr wichtig, sondern auch für die Ablösung der Kinder aus der engen Mutter-Sohn Bindung. Das Auftreten einer dritten Person zwischen dieser Mutter-Sohn Bindung wird auch Triangulation genannt.[44] Gegen Ende des zweiten Lebensjahres entsteht für Jungen ein Gefühl, dass sie gleich sind wie ihr Vater. Das Beobachten wie z.B. der Vater im Stehen uriniert, wird als männlich angesehen. Trotz einer gewissen Ablehnung gegenüber Mädchen, da diese keinen Penis haben, wird immer wieder Schutz bei der eigenen Mutter gesucht.[45]
Entwicklung der Geschlechtsidentität im dritten bis sechsten Lebensjahr:
Im Alter von ungefähr 3,5 Jahren sind Kinder noch der Überzeugung, dass sich das eigene Geschlecht mehrmals im Leben ändern kann. Im Alter von ca. fünf Jahren lernen Kinder die sogenannte Geschlechterkonstanz. Es wird verstanden, dass sich durch Wünsche, Äußerungen oder dem Verändern des äußeren Erscheinungsbildes die Geschlechtszugehörigkeit nicht verändert werden kann. Kinder sind zu keinem postnatalen[46] Zeitpunkt geschlechtsneutral, es sei denn, sie werden intersexuell geboren. Diese Konstanz führt dann schrittweise zum Aufbau der Geschlechtsidentität.[47]
Ungefähr zeitgleich zum Kindergarteneintritt setzt bei den meisten Kindern der sogenannte Ödipus Konflikt ein. Dieser bedeutet, dass Kinder sich zum gegengeschlechtlichen Elternteil extrem hingezogen fühlen. So will zum Beispiel der Sohn am liebsten seine Mutter oder die Tochter ihren Vater heiraten.[48]
Wenn Kindern im Kindergartenalter bewusst wird, dass ihr Geschlecht unveränderbar ist, beginnen sie Informationen zu speichern und den beiden Geschlechtern zuzuordnen. Schematisch werden die Informationen gesammelt und in die Kategorie Jungen oder Mädchen als „brauchbar“ oder „das betrifft mich nicht“ eingeordnet.[49] „Kindergartenkinder entwickeln schon recht früh ein eigenes Konzept ihrer Geschlechtsidentität. Schon die Einsicht, ‘ich bin und bleibe Zeit meines Lebens ein Mädchen / Junge‘, dient als Grundlage, um weitere geschlechtstypische Einstellungen zu entwickeln. Etwa im Kindergartenalter entsteht mit dem Wissen um die Unveränderbarkeit des eigenen Geschlechts bei den Kindern die Kategorie MÄDCHEN oder JUNGE für das eigene Selbst.“[50] Nach Kohlbergs kognitiver Theorie über die Entwicklung der Geschlechtsidentität ergeben sich vier Abschnitte:
1. Identifikation mit dem eigenen Geschlecht und Bestätigung der eigenen Geschlechtszugehörigkeit
2. Die Entwicklung der Geschlechtskonstanz (siehe oben)
3. Erkennen, dass es zwei Geschlechter gibt, welche sich unterscheiden
4. Klare Geschlechtsrollenpräferenz, also positive Annahme der eigenen Geschlechterrolle.[51]
Wesentliche Fundamente der Geschlechterrolle tragen durch das Verhalten oder Äußerungen von Familienmitgliedern dazu bei, dass geschlechtstypische Klischees abgeschwächt oder intensiviert werden. Bereits kurz nach der Geburt werden durch die gezielte Auswahl von Geschenken vermeidliche Rollenerwartungen ausgedrückt. Wenn Kinder ca. ab dem dritten Lebensjahr eine Kindertageseinrichtung besuchen, beeinflusst diese Institution die weitere Geschlechtsidentität. Haben Kinder in diesem Alter bereits selbst ihr Geschlecht erkannt, streben sie selbst immer mehr danach, das Verhalten ihres eigenen Geschlechtes auch nachzuahmen.[52]
Kohlberg hat einen Ablauf verfasst, welcher gegeben sein muss, um die Stufen der Geschlechtsrollenübernahme hin zur Geschlechtsidentität zu erreichen.
Als erstes sollten Kinder in der Lage sein, ihr eigenes Geschlecht zu bestimmen. Danach sollten Kinder in der Lage sein, die Geschlechter der anderen Kinder / Menschen feststellen zu können. Anhand dieser Feststellungen werden dann Stereotypen gebildet, die dem jeweiligen Geschlecht zugeschrieben werden. Sich dem eigenen Geschlecht zugehörig zu fühlen, ist die vorletzte Stufe, bevor die endgültige Geschlechtskonstanz erreicht wird.[53]
4. Besondere Rollenerwartungen an Jungen
„Richtige Männer haben keine Angst“. Dieses typische gesellschaftliche Geschlechtsrollenklischee und natürlich noch viele weitere werden Jungen schon in frühester Kindheit vermittelt. Es gilt als erwiesen, dass Jungen dieselben Ängste haben wie Mädchen, jedoch werden diese eher verborgen, da sie nicht wollen, dass ihre Angst von anderen Personen wahrgenommen wird. Diese Methode der Verdrängung kann aber Spuren in der Entwicklung hinterlassen, da die Auseinandersetzung mit bestehenden Ängsten vermieden wird. Jungen vermeiden es, über Themen wie Angst oder Furcht zu sprechen, da sie nicht als Versager oder Feigling dargestellt werden möchten.[54] Wie kann / soll ein Junge lernen mit seinen Ängsten umzugehen, wenn er sie eigentlich gar nicht haben und ausdrücken darf? Gerade Jungen, die versuchen besonders männlich zu sein, sei es durch aggressives Verhalten oder Lautstärke, sehnen sich oftmals besonders nach Schutz, Nähe und Zuwendung.[55]
Feste Vorstellungen davon, welche Rollen und Aufgaben Jungen bzw. Mädchen haben sollten, bestehen bereits im Kindergartenalter. In diesem Teil meiner Arbeit möchte ich mich speziell dem Rollenverständnis von Jungen im Kindergartenalter widmen und aufzeigen wie dieses Verständnis zu Stande kommt.
Jungen bekommen schon von klein auf verdeutlicht, dass sie Jungen sind und dass man aus diesem Grund einige Eigenschaften und Verhaltensweisen von ihnen erwartet. Sie sollten im besten Falle nicht weinen, nicht mit Puppen spielen, sich nicht schminken, keine Kleider anziehen und schon gar keinen Schmuck tragen. Im Gegensatz dazu bekommen sie in anderen Bereichen mehr Freiheiten zugesprochen, was wiederum von Mädchen nicht erwartet wird, nämlich: sich schmutzig machen, laut sein und auch mehr toben. Eigentlich wird Jungen alles gestattet, ausgenommen sind jedoch Verhaltensweisen, die als weiblich definiert werden.[56]
Diese Geschlechtszuschreibungen erfolgen nicht immer aufgrund der tatsächlichen Verhaltensweisen. Verhaltensmuster und Eigenschaften werden ausgehend von der Geschlechtszugehörigkeit auch oftmals einfach nur zugeschrieben.[57]
Vorausgesetzt wird auch, dass die meisten Jungen gerne Action geladene Rollenspiele spielen, in denen der Mann oftmals eine starke und unabhängige Rolle einnimmt.[58] Jungen sind bereits im frühen Alter besorgter um die Ausübung ihrer Geschlechterrolle als Mädchen. Häufiger werden Jungen für vermeidlich mädchenhaftes Verhalten ausgelacht, geärgert oder darauf angesprochen als Mädchen für jungenhaftes Verhalten. Situationen, in denen ein kleiner weinender Junge mit den Worten: „Na wer wird denn gleich weinen“ oder „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ weniger emphatisch umsorgt wird als ein weinendes Mädchen, zu dem gesagt wird: „Was hat denn die arme Kleine“, drücken klare Rollenerwartungen an das jeweilige Kind aus.[59]
„Eine Geschlechterzugehörigkeit wird aus Indizien konstruiert, die nur auf dem Hintergrund einer bereits identifizierten Geschlechtszugehörigkeit als ‚Indizien‘ erscheinen.“[60]
Mit den Begriffen Rollenerwartungen und Klischees sind sogenannte Stereotypen gemeint. Stereotypen sind soziale Urteile und Vorurteile. Durch diese Art von Zuschreibungen geht sämtliche Individualität von Personen verloren, da sie etikettiert und abgestempelt werden.[61]
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es die besondere Aufgabe der pädagogischen Fachkraft ist, dafür zu sorgen, dass diese konstruierten Bilder, wie ein Junge oder Mädchen zu sein hat, in den Hintergrund geschoben werden und situationsorientiert gearbeitet wird. Natürlich möchten nicht alle Jungen gerne auf den Schoß genommen und getröstet werden wenn sie traurig sind oder weinen, jedoch sollte den Kindern bewusst gemacht werden, dass diese Handlungsoption besteht.
4.1 Geschlechterbewusste Koedukation
Im Zusammenhang mit geschlechterbewusster Erziehung ist immer wieder die Rede von der sogenannten Koedukation, weshalb dieser Begriff kurz vorgestellt wird.
Schon in der Zeit zwischen 1970 und 1980, in der Mädchen- und Jungenarbeit betrieben wurde, war bekannt, dass eine frühkindliche geschlechtsspezifische Sozialisation ein wichtiges Element der geschlechterbezogenen Arbeit ist. Dennoch wurde die Arbeit kaum mit Kindern durchgeführt, was wohl daran lag, dass der Großteil der Arbeit durch Nichtakademikerinnen durchgeführt wurde. Eine erste Studie, welche sich 1984 mit der Geschlechtserziehung beschäftigte, konnte aufzeigen, dass die damaligen Fachkräfte eine emotionale Abwertung gegenüber Mädchen und eine starke Bewunderung gegenüber Jungen empfanden.[62] Auffallend ist auch, dass bis zu diesem Zeitpunkt immer nur von geschlechtsspezifischem Verhalten von Jungen und Mädchen die Rede ist, jedoch nie von der geschlechtsbezogenen Pädagogik. Zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr gesammelte Erkenntnisse und Erfahrungen sind wichtig für das gegenseitige Verständnis der Kinder für das jeweilige andere Geschlecht. Außerdem haben die Erfahrungen in diesem Alter eine Auswirkung auf das Selbstbewusstsein, das Kinder innerhalb von Beziehungen zu anderen Kindern besitzen. Das Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen soll verstanden und behutsam gefördert und gefestigt werden.[63]
„ ‚Koedukation‘ heißt zunächst einmal, sprachlich, nichts anderes als gemeinsame Erziehung, und wird der Monoedukation, der ‚Einzelerziehung‘ gegenüber gestellt.“[64] Auf den ersten Blick scheint die Koedukation also nichts Besonderes zu sein, da Jungen und Mädchen schon in Krabbelgruppen gemeinsam erzogen werden. Hierbei liegt der Schwerpunkt darauf, dass sowohl Mädchen als auch Jungen ein positives Selbstwertgefühl erlangen und ein ausgeprägtes Sozialverhalten entwickeln können. Die Idee zur Koedukation entstand in den 60er Jahren, als die Mädchenschulen noch gang und gäbe waren.[65] Damals wurden Jungen und Mädchen getrennt voneinander unterrichtet, also monoedukativ. Zwischen 1960 und 1970 begannen die ersten Schulen mit dem koedukativen Schulunterricht. Dieser wurde als notwendig angesehen, da die Mädchenschulen qualitativ schlechter ausgestattet und allgemein minderwertiger waren als die Jungenschulen. Unter Berücksichtigung feministischer Forschungen muss mittlerweile korrigiert werden, dass Jungen die Gewinner der Koedukation sind, da sie in der Regel schlechtere schulische Noten erreichen als Mädchen.[66]
5. Eindrücke der Erzieher/in
Pädagogische Fachkräfte lernen Kinder in Tagesstätten bereits bei der Anmeldung kennen. Anhand des Vornamens lassen sich die ersten Rückschlüsse ziehen, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt, ohne das Kind überhaupt gesehen zu haben. Im Kindergartenalltag geben besonders Kleidung und Spielverhalten Auskunft über das jeweilige Geschlecht der Kinder. Besonders entscheidend für das Erzieher[67] -Kind Verhältnis ist der erste Eindruck, den die Fachkraft von einem Kind gewinnt. Ebenso wichtig für die Beziehung ist, aus welchem sozialen Milieu die Familie stammt. Dennoch ist es für die Fachkräfte unabdingbar, jedem Kind unvoreingenommen gegenüber zu treten. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Bedürfnisse der Kinder individuell befriedigt werden.[68] Es stellt für jede Fachkraft in einer Kitagruppe mit ungefähr 23 Kindern eine sehr große Herausforderung dar, jedes Kind individuell wahrzunehmen und bedürfnisorientiert zu arbeiten. Für die individuelle Identitätsfindung der Kinder ist es sehr wichtig, dass sich die Fachkräfte die Zeit nehmen, um einzelne Kinder zu beobachten, um später Impulse und Anreize zu setzen.[69]
Jeder Mensch, insbesondere Pädagogen, haben bestimmte Erziehungsvorstellungen. Diese entstehen insgeheim und unbewusst, da besonders Kinder anhand von Kleidern, Spielzeug und Verhaltensweisen geschlechtstypisch codiert werden. Diese innere Einstellung, die sich aus den gewohnten Verhaltensmustern von Kindern gebildet hat, ist die Basis des eigenen sozialen Handelns. Im vorangegangen Abschnitt über die Rollenerwartungen an Jungen in Kitas wurde dieses Thema bereits ausführlicher behandelt.[70]
Das soziale Handeln jedes Erziehers wird aber nicht nur fremdgesteuert, sondern auch durch die eigene biografische Vergangenheit beeinflusst.
Wenn Fachkräften in einem geschützten Rahmen die Möglichkeit gegeben wird, eine kleine Erinnerungsreise in die eigene Vergangenheit zu unternehmen, werden oftmals lange verschlossene Türen geöffnet, Türen, hinter denen sich eventuell Demütigung, Schmerz, Trauer oder Enttäuschung verstecken, Wut z.B. über den eigenen Vater, der in der Kindheit nie präsent war oder der als aggressiv in Erinnerung geblieben ist. Solch eine Erlebnisreise, die oftmals mit einem Gefühl der Hilflosigkeit verbunden ist, führt dazu, dass sich erwachsene Menschen wieder in ihre Kindheit zurückversetzt fühlen.[71]
„Als Mitglieder dieser Gesellschaft finden wir in unserer Berufspraxis die gegebenen Geschlechterverhältnisse nicht nur vor (z.B. bei Kindern oder Eltern im Gemeinwesen), sondern sind als Pädagoginnen und Pädagogen auch Teil davon und beteiligen uns aktiv durch unser tägliches berufliches und privates Handeln daran (im Sinne von ‚doing Gender‘).“[72] Da Fachkräfte nicht nur Beobachter der Kinder, sondern selbst Mann oder Frau sind, ist es unerlässlich, sich mit der eigenen Berufsrolle auseinanderzusetzen. Unreflektierte Vorstellungen über Geschlechter oder traditionelle Annahmen zu den Geschlechterverhältnissen würden das berufliche Handeln beeinflussen. Für die Umsetzung der geschlechterbewussten Pädagogik ist es unerlässlich, sich mit diesen Themen zu befassen.[73] Fachkräfte müssen bestimmte Kompetenzen aufweisen können, um ihre eigene Arbeit wertschätzen zu können und um pädagogische Arbeit mit Mädchen und Jungen leisten zu können. Diese sind z.B.: Nach welchem Konzept arbeite ich? Mit welchen Kindern arbeite ich? Oder: Was sind meine Kompetenzen? Eine durchgehende Reflexion, welche nicht an einem bestimmten Punkt endet, sondern kontinuierlich stattfindet, soll Erzieher dazu bewegen, die eigenen Ziele und Visionen von geschlechterbewusster Pädagogik nicht aus den Augen zu verlieren.[74] Die Reflexion kann auch innerhalb des Kita- Teams durchgeführt werden oder im Rahmen einer Team internen Fortbildung. Innerhalb eines Teams handelt es sich im Vergleich zu einer Selbsthilfegruppe oder einer Supervision um einen geschützten Rahmen. Vorab sollten gewisse Gruppen- und Gesprächsregeln vereinbart werden, dass z.B. jeder dem anderen zuhört, in der Ich-Form erzählt wird oder dass alle Aussagen ernst genommen und nicht bewertet werden. Eine Methode kann auch sein, dass Teammitglieder Kärtchen schreiben mit Themen, die sie belasten oder die sie interessieren und diese in einen Behälter legen. Auf diese Art und Weise können Themen anonymisiert angesprochen werden, ohne dass sich Mitglieder für ihren Beitrag schämen müssen oder ein Gefühl des Unwohlseins herrscht. Generell sollte bei Reflexionen im Gesamtteam immer die gegenseitige Unterstützung ein großer Bestandteil sein.[75]
Die weibliche Fachkraft spielt in der Entwicklung von Kindern eine tragende Rolle. Dies muss allerdings in Hinsicht auf die Entwicklung von Jungen korrigiert werden. Jungen nehmen ihre Erzieherin kaum wahr und erhalten besonders beim Suchen der Geschlechtsidentität in der Kita kaum gleichgeschlechtliche Unterstützung. Um ihre eigene Wirkung auf die Kinder zu beeinflussen, müssen Erzieherinnen sich ihrer eigenen Identität bewusst sein und reflektiert darüber nachdenken, wie sie sich gegenüber Jungen und Mädchen verhalten.[76]
Im Allgemeinen werden Mädchen und Jungen in Kindertageseinrichtungen folgende Attribute von ihren Erzieher/innen zugeschrieben:
Mädchen:
- Sozial
- Angepasst
- Aufmerksam
- Hilfsbereit
- Beeinflussbar
- Kooperativ
- Ruhig.
Jungen:
- Unruhig
- Laut
- Wild
- Vorlaut
- Durchsetzungsfähig
- Leistungsorientiert
- Unberechenbar.[77]
Allein schon durch diese Vorannahmen reagieren weibliche Fachkräfte ganz unterschiedlich auf die Kinder. Das oben aufgezeigte Verhalten von Jungen fordert sehr viel mehr Aufmerksamkeit und Geduld von den Fachkräften als gegenüber den Mädchen, die im Allgemeinen als ruhig und angenehm angesehen werden. Im Kindergartenalltag werden die Verhaltensweisen der beiden Geschlechter in der Regel verstärkt. Während die Jungen spielen und sich austoben können bis andere Kinder der Gruppe gestört werden, werden die Mädchen zur „Verbündeten“ der Erzieherin und nehmen tendenziell eher Hilfsaufgaben an als Jungen.[78]
5.1 Die Bedeutung der Familie
Die Familie ist und bleibt der Ort, an dem das Kind den ersten Einblick bekommt in generations- und geschlechterdifferenzierende Beziehungskonstellationen.
Durch die tägliche Auseinandersetzung mit Familienmitgliedern und ihrer Umwelt erlernen Kinder die Grundprinzipien von interpersonalem Handeln.[79] Besonders gleichaltrige Kinder sind für die Selbstsozialisation sehr wichtig. Welche Erwartungen an ihr eigenes Geschlecht gestellt werden und wie man sich dementsprechend verhält, lernen Kinder jedoch von ihren Eltern. Ebenso spielen die Eltern eine ganz entscheidende Rolle, wenn es um die Geschlechtsidentität der Kinder geht. Leider ist es der Fall, dass immer weniger Väter in Kindertageseinrichtungen präsent sind. Oftmals müssen sie schon vor Kindergartenbeginn zur Arbeit fahren oder wohnen getrennt von der Familie. In vielen Familien ist aber auch einfach kein Mann mehr präsent, nämlich dann, wenn eine Mutter alleinerziehend ist, was heutzutage keine Ausnahme mehr ist. „Der Vater ist der große Abwesende in dieser neuen bürgerlichen Konsumgesellschaft. Eine merkwürdige Gesellschaft, die vorgibt, mit dem Geld des Vaters den materiellen Wohlstand zu mehren, aber psychisches Elend vergrößert, indem sie die Entwicklung ausschließlich der Frau überlässt. Die Abwesenheit des Vaters wird durch die ständige Anwesenheit der Mutter doppelt wirksam.“[80] Genauso gibt es aber auch die Konstellation, dass ein Vater mit seinem Kind / seinen Kindern alleinerziehend lebt. Jedoch wird diese Perspektive innerhalb dieser Arbeit nicht weiter ausgeführt.
Immer häufiger zu beobachten ist im Gegensatz dazu auch, dass die Mutter die Rolle der Berufstätigen in der Familie übernimmt. Somit bleibt es den Vätern überlassen, die Kinder in den Kindergarten zu bringen, mit ihnen auf den Spielplatz zu gehen oder für die Kinder zu kochen.[81]
Blank-Mathieu (2002), Diplom-Sozialpädagogin, berichtet über das Verhalten von Vätern gegenüber ihren Kindern, welches von Geschlecht zu Geschlecht sehr unterschiedlich zu sein scheint. Während ein Vater seinem Sohn zur Verabschiedung eher einen freundschaftlichen Klaps gibt, nimmt sich der Vater seiner Tochter fürsorglich und ausdauernd an.[82]
Die Stabsstelle für Chancengleichheit und das Fürstentum Liechtenstein haben in Kooperation die Gruppe „MannsBilder“ in das Leben gerufen. Es steht die Idee dahinter, dass sowohl Kinder ihre Väter in ihrer Arbeitsstelle besuchen als auch die Väter einen gemeinsamen Tag mit ihren Kindern in der Kita verbringen. Ziel dieser Idee war es, dass die Väter eine bessere Beziehung zu ihren Kindern erlangen, ebenso sollte eine Basis für gemeinsame Gespräche gefunden werden. Das Ergebnis war, dass die Kinder voller Stolz und Freude den Tag mit ihren Vätern in der Einrichtung verbrachten. Viele Väter waren über den komplexen Ablauf des Kitaalltags sehr erstaunt.
Das Fazit dieses Versuches war, dass Männer eine maßgebliche Bedeutung für die Entwicklung ihrer Kinder haben, sei es als männliche Identifikationsfigur, Rollenvorbild oder als Ergänzung zur weiblichen Erziehung.[83]
Im Allgemeinen ist anzumerken, dass die pädagogischen Fachkräfte einer Einrichtung großen Wert auf die Zusammenarbeit mit den Eltern legen sollten. Da die Fachkraft oftmals mehr Zeit pro Tag mit dem Kind verbringt als die Eltern, ist es wichtig, die gemeinsame Erziehung abzustimmen. Durch eine positive Erziehungspartnerschaft und einen regelmäßigen Austausch können sich die Pädagogen über Verhaltensweisen der Kinder informieren, welche sie in der Kita nicht zu Gesicht bekommen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Tür- und Angelgespräche in der Bring- und Abholzeit nicht die erforderlichen Entwicklungsgespräche ersetzen. Sie sollten lediglich ergänzend sein. Aus eigener Erfahrung heraus kann jedoch berichtet werden, dass besonders jüngere Fachkräfte „Gefahr“ laufen, geduzt zu werden und eher als Kumpel angesehen zu werden. Als Fachkraft sollte man stets eine gesunde Distanz zu den Eltern wahren und Professionell handeln, da die Eltern schließlich die Klienten des Kindergartens sind.
5.2 Die Zusammenarbeit mit Familien
Bezugspersonen der Kinder, wie z.B. die Eltern oder Großeltern, können einen erheblichen Beitrag zu einer geschlechterbewussten Pädagogik leisten. Besonders in Kitas gibt es immer wieder Methoden der Kommunikation, welche sowohl von der Bezugsperson eines Kindes, als auch von einer Fachkraft genutzt werden können. Für eine kooperative Zusammenarbeit zwischen den pädagogischen Fachkräften und den Bezugspersonen eines jeden Kindes gibt es einige Möglichkeiten: In den Bring- und Abholzeiten eignet es sich in der Regel am besten, in einen kurzen Austausch zu kommen und sich über mögliche Vorkommnisse während des Tages zu unterhalten. Auch sind in diesen Sequenzen häufig Väter in der Einrichtung anwesend. Eine gute Kommunikationsebene zwischen Team und Elternbeirat ermöglicht einen gemeinsamen Austausch, in welchem Vertreter des Kitateams z.B. mitteilen können, dass aus bestimmten Gründen in der kommenden Zeit vermehrt geschlechterspezifische Angebote stattfinden werden.[84] Um alle Eltern über ein mögliches Vorgehen zu informieren, wäre der nächste Schritt die Einberufung eines Elternabends. So können auftretende Fragen von Eltern beantwortet werden und die Eltern würden sensibilisiert werden für das Vorgehen der Kitafachkräfte.[85] Elternabende können auch situationsorientiert nach bestimmten Themen gestaltet werden.
5.3 Pädagogen als Identifikationsfiguren
„Ein Junge findet im Kindergarten also vorwiegend weibliche Strukturen vor, die seinen Bedürfnissen nicht vollständig gerecht werden können.“[86] Ist dem tatsächlich so?
Kindergartenkindern, sowie auch zu einem späteren Zeitpunkt im Leben den Grundschülern, stehen in der Regel für die Identifikation überwiegend Frauen zur Seite. Logischerweise folgt daraus, dass sich auch Jungen immer mehr ihre Erzieherinnen, genauso wie ihre Mütter, als Rollenvorbild nehmen. Männliche Erzieher / Kindheitspädagogen sind in Kindertageseinrichtungen nach wie vor nur vereinzelt anzutreffen. Viele männliche Pädagogen werden durch den Verdienst, die geringe Anerkennung für ihre geleistete Arbeit und die mangelnden Aufstiegsmöglichkeiten abgeschreckt. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn ausgebildete Erzieher nur kurz in Einrichtungen tätig sind bevor sie sich entscheiden, eine andere Richtung einzuschlagen.[87] Männliche Personen sind in der Erziehung Mangelware, deshalb erfahren Kinder zu wenig emotionale Nähe von Männern. Aber nicht nur für Jungen ist dies ein Nachteil, denn Mädchen fehlt dadurch die Auseinandersetzung mit dem anderen Geschlecht. Kindsheitspädagogen und Erzieher stehen den Kindern in der Kita in der Regel als Rammbock, Schmusebär, Begleiter und Führer zur Seite.[88]
Für Männer ist es generell erst einmal eine Umstellung, sich in einem Team mit überwiegend weiblichen Kollegen unterzuordnen und anzupassen. Dennoch erfahren Männer und auch männliche Praktikanten in Kindergärten von den Kindern eine unglaubliche Wertschätzung und Liebe. Besonders Praktikanten bekommen von bspw. dreijährigen Mädchen schöne Augen gemacht und werden spielend um den kleinen Finger gewickelt.
[...]
[1] Stiegler, 1998, S.7
[2] Im Verlauf wird häufiger von Kitas gesprochen, womit Kindertagesstätten gemeint sind
[3] Damit sind sowohl männliche, als auch weibliche Fachkräfte. Damit ein besserer Redefluss während der Thesis gewähr leistet werden kann werden die Begriffe Erzieher, pädagogische Fachkraft sowie Kindheitspädagogen verwendet. Es handelt sich jeweils sowohl um die männliche, als auch um die weibliche Form und meint auch Kinderpfleger oder ähnlich qualifizierte Berufsgruppen
[4] Rohrmann & Wanzeck-Sielert, 2004, S. 31
[5] Vgl. Bibliographisches Institut, 2013, [WWW-Dokument]. Suchwort: Patriarchalismus
[6] Vgl. Gerhard, 2001, S.103
[7] Vgl. Roper 1995, zitiert nach: Rendtorff, 2006, S.99
[8] Vgl. Rohrmann/ Aigner/ Koch/ Poscheschnik/ Strubreither/ Schwaizer/ Zeis/ Schauer, 2011, S.59f
[9] Kotthoff, 1993, S.27
[10] Vgl. Rabe-Kleberg, 2003, S.66f
[11] Vgl. Rohrmann/ Aigner/ Koch/ Poscheschnik/ Strubreither/ Schwaizer/ Zeis/ Schauer, 2011, S.59
[12] Vgl. Prengel 1996, S.64
[13] Vgl. Bitzan & Daigler, 2001, S.24
[14] Vgl. Opitz-Belakhal, 2010, S.28
[15] Schaufler, S.575
[16] Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, 2013, [WWW-Dokument]
[17] Vgl. Stiegler, 1998, S.23
[18] Vgl. Rabe-Kleberg, 2003, S.9f
[19] Abkürzung für Gender Mainstreaming
[20] Vgl. Fujike, 2005, S.1f
[21] Vgl. Büttner, 2003, S.24
[22] Vgl. Bibliographisches Institut, 2013, [WWW-Dokument]. Suchwort: patrilinear
[23] Vgl. Hoffmeister, 2001 zitiert nach: Rendtorff, 2006, S.161
[24] Erning, 1997, zitiert nach: Rendtorff, 2006, S.161
[25] Vgl. Erning, 1997, zitiert nach: Rendtorff, 2006, S.162
[26] Vgl. Prengel/ Klika/ Glaser, 2004, S.365
[27] Vgl. Prengel/ Klika/ Glaser, 2004, S.366
[28] Vgl. Prengel/ Klika/ Glaser, 2004, S.369
[29] Prengel/ Klika/ Glaser, 2004, S.369
[30] Vgl. Prengel/ Klika/ Glaser, 2004, S.370
[31] Vgl. Fröhlich-Gildhoff/ Mischo/ Castello, 2011, S.152f
[32] Vgl. Degenhardt, 1979, S.26ff
[33] Vgl. Degenhardt, 1979, S.28ff
[34] Vgl. Lammerding, 2004, S.87
[35] Vgl. Holterhus, 2013, S.30
[36] Fröhlich-Gildhoff/ Mischo/ Castello, 2011, S.52
[37] Vgl. Bibliographisches Institut, 2013, [WWW-Dokument]. Suchwort: konform
[38] Vgl. Kohlberg, 1974, S.335
[39] Vgl. Blank-Mathieu, 2001, S.59
[40] Vgl. Freud, 1961, S.109
[41] Vgl. Kasten, 2003 zitiert nach: Fröhlich-Gildhoff/ Mischo/ Castello, 2011, S.54
[42] Vgl. Blank-Mathieu, 2002, S.24
[43] Vgl. Blank-Mathieu, 1996, S.19ff
[44] Vgl. Schäfer, 2005, S.197
[45] Vgl. Lammerding, 2004, S.114f
[46] Vgl. Bibliographisches Institut, 2013, [WWW-Dokument]. Suchwort: postnatal
[47] Vgl. Trautner , 1987, zitiert nach: Blank-Mathieu, 1996, S.25
[48] Vgl. Blank-Mathieu, 2002, S.24ff
[49] Vgl. Verlinden, 1995, S.12f
[50] Verlinden, 1995, S.12f
[51] Vgl. Kohlberg 1966, S.54f
[52] Vgl. Blank-Mathieu, 1996, S.19ff
[53] Vgl. Bischof-Köhler, 2006, S.68
[54] Vgl. Schnack & Neutzling, 1992, S.133ff
[55] Vgl. Schnack & Neutzling, 1992, S.136ff
[56] Vgl. Blank-Mathieu, 1996, S.20
[57] Vgl. Focks, 2002, S.13f
[58] Vgl. Schäfer, 2005, S.192
[59] Vgl. Rendtorff, 2006, S.107
[60] Hirschhauer, 1989, zitiert nach: Rendtorff, 2006, S.108
[61] Vgl. Bischof-Köhler, 2006, S.17
[62] Vgl. Kunert-Zier, 2005, S. 87ff
[63] Vgl. Kunert-Zier, 2005, S. 88
[64] Neghabian, 1992, zitiert nach: Rendtorff, 2006, S.39
[65] Vgl. Roth, 1992, S.75f
[66] Vgl. Schelhowe/ Büching, 2014: [WWW-Dokument]
[67] Mit Erzieher ist sowohl die männliche, als auch weibliche Fachkraft zu verstehen
[68] Vgl. Blank-Mathieu, 2002, S.27ff
[69] Vgl. Blank-Mathieu, 2002, S.100f
[70] Vgl. Blank-Mathieu, 2002, S.48ff
[71] Vgl. Neutzling, 1993, S.101
[72] Brückner, 2001, S.120
[73] Vgl. Focks, 2002, S.113
[74] Vgl. Focks, 2002, S.118ff
[75] Vgl. Focks, 2002, S.125ff
[76] Vgl. Blank-Mathieu, 2002, S.48ff
[77] Vgl. Blank- Mathieu, 2002, S.50f
[78] Vgl. Blank- Mathieu, 2002, S.50ff
[79] Vgl. Mollenhauer, 1983, zitiert nach: Prengel/ Klika/ Glaser, 2004, S.349
[80] Olivier 1987, S.207 zitiert nach: Schäfer, 2005, S.197
[81] Vgl. Blank-Mathieu, 2002, S.39
[82] Vgl. Blank-Mathieu, 2002, S.38
[83] Vgl. Zumwald & Rhyner, 2008, S.211ff
[84] Vgl. Focks, 2002, S.166f
[85] Vgl. Focks, 2002, S.167f
[86] Blank-Mathieu, 1991, S.29
[87] Vgl. Blank-Mathieu, 2002, S.112f
[88] Vgl. Neutzling S.98ff
- Quote paper
- Fabian Titsch (Author), 2016, Geschlechtsspezifisches Verhalten von Kindern im Kontext von Kindertageseinrichtungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437000
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.