„Mach dich krass“, „Mach dich leicht“, „I make you sexy“, „Abnehmen mit Sophia Thiel“ – Mit diesen Aufforderung zur Verbesserung des Selbst werden wir konfrontiert, wenn wir nach Feierabend gemütlich auf dem Sofa unsere Lieblingssendung im TV sehen wollen und in der Werbepause gerade auf dem Weg zum Kühlschrank sind.
Gymondo will es uns leichter machen und bietet uns das Training von Zuhause aus an und auf Vitafy.de können wir uns Chia-Samen bestellen, die unser Leben gewiss verbessern. Mit dem richtigen Trainingsoutfit von Fabletics.de kann dem Fitnesstraining nun wirklich nichts mehr im Wege stehen.
Angebote wie diese scheinen 2016 wie Unkraut aus der Medienlandschaft zu schießen. Nun sollen wir nicht mehr nur Actimel trinken und Activia essen, um in Schwung zu bleiben, wir sollen jetzt auch Yoga machen, um im Gleichgewicht zu sein und mindestens drei Mal die Woche ein Workout mit Sophia Thiel oder Daniel Aminati machen. Außerdem Mitglied in einem Fitness Studio werden, Superfood essen und Smoothies trinken.
Dass sich die Werbung zu Beginn jeden Jahres unsere guten Vorsätze zu Nutzen macht, ist ja nichts Neues. Im Januar beschließt schließlich die Mehrheit von uns, ab sofort ein besseres Leben zu führen. Laut Statistiken sind Sport und Ernährung die Top Themen der guten Vorsätze zum Jahreswechsel. Das weiß die Kosmetik-, Lebensmittel- und Gesundheitsindustrie nur zu gut und beglückt uns jedes Jahr mit vielen neuen Produkten.
Jedoch scheint sich in den letzten Jahren ein besonderer Trend zur Fitness und Gesundheit entwickelt zu haben.
Früher bedeutete „Luxus“ Markenklamotten zu tragen und teure Autos zu fahren, heute gelten auch grüner Saft, ein fitter Körper, Health und Wellness als Aushängeschilder. „In Form sein, sich gut zu ernähren, den eigenen Körper bestmöglich pflegen – das ist, kurz gesagt, das Statussymbol der Stunde.“
Für unseren Körper und die Gesundheit geben wir gerne Geld aus und fühlen uns dabei nicht einmal schlecht. Denn „Wellness-Konsum ist Konsum ohne schlechtes Gewissen, und kann vor anderen viel besser dargestellt werden. Egal, wie viel man verprasst, am Ende hat man etwas für sich getan – etwas, das über puren Genuss weit hinausgeht.“
So fällt es auch viel leichter, den Kauf der neuen teuren Sportschuhe zu rechtfertigen. Ist schließlich eine Investition für das Leben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Körperkult
- 1.1 Der Kult um die Schönheit
- 1.2 Körperbewusstsein in Zeiten der Massenmedien
- 1.3 Wirtschaftsfaktor Schönheit
- 1.4 Körper als Statussymbol
- 2. Sportkultur
- 2.1 Bedeutung von Sport in der Gesellschaft gestern und heute
- 2.2 Fitnesswelle und Gesundheitswahn
- 2.3 Sport als Kultur
- 2.4 Mediensport
- 3. Kultur der neuen Medien
- 3.1 Neue Medien
- 3.2 Kommunikation in Zeiten des Internets
- 3.3 Mobile Medien, mobile Menschen
- 3.4 Wearable media
- 4. Kontrolle durch Technik: Fitness Tracker
- 4.1 Mensch-Medien-Hybride
- 4.2 Selbstvermessung durch Fitness Tracker
- 4.3 Der gläserne Mensch
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Einfluss neuer Medien auf den Körperkult, die Selbstüberwachung und die Sportkultur. Die Arbeit untersucht insbesondere die Rolle von Fitness Trackern, Diät-Apps und Beauty-Blogs in der modernen Gesellschaft.
- Die zunehmende Bedeutung von Körperkult und Selbstoptimierung in der heutigen Zeit
- Der Einfluss neuer Medien auf das Körperbild und das Gesundheitsbewusstsein
- Die Rolle von Fitness Trackern bei der digitalen Selbstvermessung und dem Tracking von körperlichen Aktivitäten
- Die Auswirkungen von Diät-Apps und Beauty-Blogs auf Ernährungsgewohnheiten und Schönheitsideale
- Die ethischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der digitalen Selbstüberwachung im Kontext des Körperkults
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beleuchtet die wachsende Bedeutung von Körperkult und Selbstoptimierung in der heutigen Zeit. Die Arbeit stellt den Fitness Tracker als zentrales Untersuchungsobjekt vor und erläutert die Motivation der Autorin, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
- Kapitel 1 beleuchtet den Körperkult und seine verschiedenen Facetten: Der Kult um die Schönheit, das Körperbewusstsein in Zeiten der Massenmedien, der Wirtschaftsfaktor Schönheit und der Körper als Statussymbol. Dieses Kapitel analysiert die mediale Inszenierung von Schönheitsidealen und die daraus resultierenden gesellschaftlichen Normen.
- Kapitel 2 widmet sich der Sportkultur und untersucht deren Bedeutung in der Gesellschaft gestern und heute. Die Fitnesswelle und der Gesundheitswahn werden als zentrale Entwicklungen der letzten Jahre betrachtet. Des Weiteren wird die Bedeutung von Sport als Kultur und Mediensport diskutiert.
- Kapitel 3 beleuchtet die Kultur der neuen Medien und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Dabei werden insbesondere die Konzepte "Neue Medien", "Kommunikation in Zeiten des Internets", "Mobile Medien, mobile Menschen" und "Wearable media" behandelt. Dieses Kapitel stellt den Kontext für die weitere Analyse von Fitness Trackern dar.
- Kapitel 4 analysiert die Funktionsweise und den Einfluss von Fitness Trackern auf die digitale Selbstvermessung und den Körperkult. Das Kapitel beleuchtet die Vor- und Nachteile von Fitness Trackern und diskutiert die ethischen Herausforderungen der digitalen Selbstüberwachung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Körperkult, Selbstüberwachung, Sportkultur, Fitness Tracker, Diät-Apps, Beauty-Blogs, neue Medien, digitale Selbstvermessung, Gesundheitsbewusstsein, Schönheitsideale und ethische Aspekte der digitalen Kontrolle.
- Quote paper
- Mirjam Zeitler (Author), 2016, Fitness Tracker, Diät Apps und Beauty Blogs. Körperkult, Selbstüberwachung und Sportkultur in Zeiten neuer Medien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436981