In welcher Weise spricht Pierre Bourdieu von „Geschmack“ und welche Verbindung zieht er zu Fragen sozialer Ungleichheit? Geschmäcker sind für Bourdieu etwas rein Gesellschaftliches, denn ihre Verschiedenheit ist berechenbar und absolut nicht zufällig. Das Buch „Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft“ (Bourdieu, 1987) ist Bourdieus Hauptwerk.
Ansatz der Geschlechterforschung, der an Pierre Bourdieus Praxeologie anknüpft, und beschreiben Sie, wie dies geschieht? Steffani Engler versucht in ihrem Ansatz „Studentische Lebensstile und Geschlecht“ der Frage nach dem Verhältnis, der beiden grundlegenden Dimensionen des Habitus anhand studentischer Lebensstile in der Bundesrepublik nachgehen. Die leitende Frage, des Hochschulforschungsprojektes war: „… auf welche Weise die sich nach Studienfächern ausdifferenzierte Hochschullandschaft zur Veränderung oder zur Festschreibung von Geschlechter- und Klassenverhältnissen beiträgt“.
Inhaltsverzeichnis
- In welcher Weise spricht Pierre Bourdieu von „Geschmack“ und welche Verbindung zieht er zu Fragen sozialer Ungleichheit?
- Recherchieren Sie einen Ansatz der Geschlechterforschung, der an Pierre Bourdieus Praxeologie anknüpft, und beschreiben Sie, wie dies geschieht?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert Pierre Bourdieus Konzept von „Geschmack“ im Kontext sozialer Ungleichheit und untersucht, wie dieser Ansatz in der Geschlechterforschung aufgegriffen und weiterentwickelt wird. Dabei wird die Verbindung zwischen sozialer Herkunft, Habitus und Lebensstil beleuchtet.
- Die Verbindung von „Geschmack“ und sozialer Ungleichheit
- Bourdieus Konzept des Habitus als Erklärungsmodell
- Die Rolle von Geschlecht und Studienfach in der Reproduktion sozialer Ungleichheit
- Die Verbindung von Habitus und Lebensstil
- Geschlechterunterschiede in den Lebensstilen von Studierenden
Zusammenfassung der Kapitel
In welcher Weise spricht Pierre Bourdieu von „Geschmack“ und welche Verbindung zieht er zu Fragen sozialer Ungleichheit?
Bourdieu argumentiert, dass Geschmack nicht individuell, sondern gesellschaftlich geprägt ist und soziale Ungleichheit widerspiegelt. Er unterscheidet drei Geschmacksdimensionen – legitimen, mittleren und populären Geschmack – die mit entsprechenden sozialen Räumen und Klassenzugehörigkeiten verbunden sind. Der „legitime Geschmack“ ist mit der herrschenden Klasse assoziiert, während der „mittlere“ und „populäre Geschmack“ die unteren Schichten repräsentieren. Bourdieu betont, dass diese Geschmacksunterschiede durch die Sozialisation erworben werden und somit den Habitus, die „allgemeine Grundhaltung“ eines Menschen, prägen.
Recherchieren Sie einen Ansatz der Geschlechterforschung, der an Pierre Bourdieus Praxeologie anknüpft, und beschreiben Sie, wie dies geschieht?
Steffani Engler untersucht in ihrer Arbeit „Studentische Lebensstile und Geschlecht“ die Verbindung zwischen Habitus und Lebensstil in Bezug auf Geschlecht und Studienfach. Sie analysiert, wie die Hochschulstruktur zur Veränderung oder Festigung von Geschlechter- und Klassenverhältnissen beiträgt. Engler argumentiert, dass Geschlecht und Klasse wichtige Dimensionen des Habitus sind und dass die Auswahl des Studienfachs mit den erfahrenen und antizipierten Geschlechterverhältnissen im sozialen Raum zusammenhängt. Ihre Studie zeigt, dass Unterschiede in den Lebensstilen von Studierenden nicht nur auf soziale Herkunft zurückzuführen sind, sondern auch mit Geschlecht und Studienfach verbunden sind.
Schlüsselwörter
Geschmack, soziale Ungleichheit, Habitus, Lebensstil, Klassenzugehörigkeit, Geschlechterforschung, Studienfach, studentische Lebensstile, Reproduktionsprozesse, soziale Strukturen, Praxen, sozialer Raum, Geschlechterverhältnisse.
- Quote paper
- Natascha Zeilinger (Author), 2016, In welcher Weise spricht Pierre Bourdieu von "Geschmack" und welche Verbindung zieht er zu Fragen sozialer Ungleichheit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436908