"Die Geschichte der abendländischen Philosophie besteht aus einer Reihe von Fußnoten zu Platon" 1 . Dieses Zitat scheint durch seine große Aussagekraft zu übertreiben, doch steckt viel Wahrheit in ihm. Platon, ein Schüler des Sokrates, war einer der größten Philosophen der abendländischen Weltgeschichte. Seine Werke befassten s ich sowohl mit politischen und philosophischen als auch ethischen und gesellschaftlichen Anschauungen. Meist spielten mehrere Betrachtungen zusammen. Die Ideenlehre, die von Platon entwickelte Philosophie, ist ebenfalls sehr berühmt. Sämtliche Schriften Platons, bis auf die Briefe, sind in Dialogform verfasst. Platon tritt niemals selbst in Erscheinung, sondern lässt andere Hauptfiguren Sprachrohr für seine Gedanken und Argumente sein. Die Dialogform dürfte er wahrscheinlich aufgrund seines Lehrers Sokrates und dessen Art des dauernden Fragens verwendet haben. Der Protagonist in Platons wohl bekanntestem Werk, der „Politeia“, ist Sokrates. Die „Politeia“ zeigt Platons großes Interesse an Politik und Staatsgeschehen. Sein Ziel war es den Zustand der Politik zu verbessern und den ein Modell des „wahren“ Staates zu entwickeln. Das Kernstück des Werkes sind drei Gleichnisse, das Sonnengleichnis, das Liniengleichnis und das Höhlengleichnis. Das Interesse dieser Arbeit widmet sich dem Höhlengleichnis. Jenes gilt als Höhepunkt der „Politeia“, bisweilen gar als Zentrum von Platons philosophischem Denken überhaupt. So wird in dieser Arbeit speziell auf das Höhlengleichnis und seine Interpretation eingegangen. Zunächst werden die Kernaussagen der ersten Bücher der „Politeia“ kurz dargestellt um auf die Gleichnisse hinzuführen und ihre Einordnung in das Gesamtwerk zu ermöglichen. Nach Sonnen-und Liniengleichnis wird im dritten Kapitel die Handlung des Höhlengleichnisses erläutert. Daraufhin erfolgt dessen Auslegung. Die Interpretation wird gegliedert in die einzelnen Stationen des Gleichnisses. Die Lage in der Höhle, der Aufstieg und der Abstieg werden also gesondert betrachtet. Im Fazit werden Widersprüche und Unklarheiten kritisch betrachtet. Außerdem wird dargestellt, wie das Höhlengleichnis auf die heutige Zeit projiziert werden könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verlauf der „Politeia“ - Buch I bis VII
- Auf der Suche nach Gerechtigkeit
- Das Sonnengleichnis
- Das Liniengleichnis
- Das Höhlengleichnis
- Die Handlung
- Die Situation in der Höhle
- Der Aufstieg aus der Höhle
- Die Verpflichtung zum Abstieg
- Das Fazit und die heutige Sicht der Dinge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich dem Höhlengleichnis in Platons „Politeia“ und analysiert seine Bedeutung im Kontext der philosophischen Ideenlehre. Die Arbeit untersucht, wie das Höhlengleichnis die Suche nach Gerechtigkeit, die Bedeutung von Bildung und die Rolle der Philosophie in der Gesellschaft verdeutlicht.
- Die Suche nach Gerechtigkeit und die Ideale des gerechten Staates in der „Politeia“
- Die Bedeutung von Bildung und Erkenntnis für das Individuum und die Gesellschaft
- Die Rolle der Philosophie in der Erlangung von Wissen und der Gestaltung der Gesellschaft
- Die Interpretation des Höhlengleichnisses als Metapher für den Weg zur Wahrheit und die Herausforderungen der Erkenntnis
- Die Relevanz des Höhlengleichnisses für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Bedeutung des Höhlengleichnisses in Platons „Politeia“ dar und gibt einen Überblick über die Themen und den Aufbau der Arbeit.
- Verlauf der „Politeia“ - Buch I bis VII: Dieses Kapitel beleuchtet die wichtigsten Inhalte der ersten sieben Bücher der „Politeia“, insbesondere die Suche nach Gerechtigkeit und die Entwicklung des idealen Staates. Es führt die drei Gleichnisse von Platon ein, die als Höhepunkt des Werkes betrachtet werden können.
- Das Höhlengleichnis: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Höhlengleichnis selbst, analysiert die Handlung, die Situation in der Höhle und den Aufstieg des Gefangenen aus der Dunkelheit ins Licht der Wahrheit. Der Abschnitt „Die Verpflichtung zum Abstieg“ beleuchtet die Frage, warum der Aufgestiegene zurück in die Höhle kehren sollte, um anderen die Möglichkeit zur Befreiung zu geben.
Schlüsselwörter
Das Höhlengleichnis, Platon, „Politeia“, Gerechtigkeit, Bildung, Philosophie, Wahrheit, Erkenntnis, Idealstaat, Metapher, Aufstieg, Abstieg, Gesellschaft.
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- M.A. Jana Antosch-Bardohn (Author), 2005, Das Höhlengleichnis in Platons Politeia, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43628