In unserer heutigen Gesellschaft und vor allem in der aktuellen Genderforschung wird Geschlecht immer öfter kritisch diskutiert. Von Toiletten für alle bis hin zu verschiedensten Geschlechtsmischformen wie Transgender, verschwimmen die Grenzen der bisherigen dichotomen Geschlechterordnung immer weiter. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen ist es interessant einen Blick auf die Kinder und Jugendlichen unserer derart offenen Gesellschaft zu werfen, deren Grundsatz es ist alle zu inkludieren und jegliche (Geschlechter)Grenzen zu beseitigen. Es stellt sich die Frage, wie Kinder mit dieser sozialen Konstruktion von Geschlecht umgehen und wie sie ihre eigene Geschlechtsidentität entwickeln.
Da dieses Feld sehr groß ist und in einer derartigen Ausarbeitung wie dieser nicht zu erfassen ist, beschäftigt sich die folgende Hausarbeit mit der Identitätsentwicklung und der Konstruktion von Männlichkeit mittelständiger Jungen am Gymnasium.
Um die dort stattfinden Prozesse theoretisch fundiert betrachten zu können werden zunächst die Identitätstheorien Meads und Bourdieus erläutert. Diese beziehen sich in ihrer Grundform jedoch nicht direkt auf die Geschlechtsidentität und die Identität als Junge beziehungsweise Mann, sodass im Folgenden die Geschlechtertheorien nach Butler und Connell hinzugezogen werden.
Diese Theorien unterstützen im dritten Kapitel die Analyse der dort angeführten Beispiele und helfen sie in einen theoretischen Kontext zu setzen. Es handelt sich bei diesen Beispielen um ausgewählte Auszüge aus der Studie „Männlichkeit und gymnasialer Alltag – Doing Gender im heutigen Bildungssystem“ von Jürgen Budde (2005). Durch diese Auswahl soll ein kleiner Einblick in die Geschlechts-Identitätsentwicklung, vor allem durch Kommunikation in der homosozialen Jungengruppe, gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen und grundlegende Konzepte
- Mead: Die Entstehung des Selbst
- Sprache als Grundlage der Identitätsentwicklung
- I, Me und Self
- Play und Game
- Bourdieu: Die Habitustheorie
- Geschlechtshabitus
- Butler: Doing Gender und Performanz
- Connell: Männlichkeiten und ihre Konstruktion
- Hegemoniale Männlichkeit und Unterordnung
- Komplizenschaft und Marginalisierung
- Mead: Die Entstehung des Selbst
- Anwendung der Theorie auf ausgewählte Beispiele
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Identitätsentwicklung und die Konstruktion von Männlichkeit mittelständiger Jungen am Gymnasium. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Kinder und Jugendliche in einer offenen Gesellschaft mit der sozialen Konstruktion von Geschlecht umgehen und ihre eigene Geschlechtsidentität entwickeln.
- Identitätsentwicklung von Jungen im schulischen Kontext
- Konstruktion von Männlichkeit in der heutigen Gesellschaft
- Einfluss von Kommunikation und Interaktion auf die Geschlechtsidentität
- Theorien des symbolischen Interaktionismus und der Performanztheorie
- Analyse ausgewählter Beispiele aus der Studie "Männlichkeit und gymnasialer Alltag"
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Relevanz der Geschlechtsidentitätsentwicklung in der heutigen Gesellschaft hervorgehoben. Das zweite Kapitel führt die zentralen Konzepte von Mead, Bourdieu, Butler und Connell ein und erläutert die Entstehung des Selbst, die Habitustheorie, Doing Gender und die verschiedenen Formen der Männlichkeit. Das dritte Kapitel verwendet diese theoretischen Konzepte, um ausgewählte Beispiele aus der Studie "Männlichkeit und gymnasialer Alltag" zu analysieren. Die Beispiele geben einen Einblick in die Geschlechts-Identitätsentwicklung von Jungen, insbesondere im Kontext homosozialer Gruppen.
Schlüsselwörter
Geschlechtsidentität, Männlichkeit, Doing Gender, symbolischer Interaktionismus, Habitustheorie, Performanztheorie, homosoziale Gruppe, Geschlechtskonstruktion, Schule, Jugend, Sozialisation.
- Quote paper
- Lisa Donath (Author), 2017, Geschlechtsidentitätsentwicklung nach Mead, Bourdieu, Butler und Connell, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436048